Drolshagen. Ein 43 Jahre alter Ford Taunus steckt seit Jahren in Drolshagen im Hang fest. Was es damit auf sich hat und welche Geschichte dahinter steckt.

Einsam und verlassen hängt ein in die Jahre gekommenes Fahrzeug in Drolshagen im Ufer fest. Besser gesagt: zwei Teile des hellgrünen Ford Taunus, der mittlerweile bereits 43 Jahre auf dem Buckel hat. Auf der einen Seite des Ufers wirkt das nostalgische Fahrzeug, von denen man nur die Rückleuchten und den Kofferraum sieht, als wäre es in den Berg hineingefahren. Und einige Meter weiter ragt die Motorhaube aus dem mit Büschen bewachsenen Ufer hervor. Kurios: Das Fahrzeug hängt schon seit über 30 Jahren im Ufer auf dem Firmengrundstück des Autohaus Giebeler. Was es damit wohl auf sich hat?

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„Die Aktion sollte eigentlich ein Werbegag sein“, erinnert sich Peter Selbach, der seit 1982 als Kfz-Meister im Autohaus angestellt ist, noch recht gut zurück. Denn: der hellgrüne Ford Taunus war der erste Neuwagen des Ford-Autohauses, der nach der Eröffnung im Jahr 1980 verkauft worden ist. Ein Mann aus Drolshagen kaufte die viertürige Limousine, die damals als Familienkutsche galt und von Ford in Gent in Belgien gebaut wurde. „Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen. Der Wagen kam hier an und war komplett eingewachst, um ihn auf dem Transportweg entsprechend zu schützen. Ich durfte ihn vor der Abholung durch den neuen Besitzer sauber machen“, weiß Lothar Hardenacke, der seit 1981 als Kfz-Mechaniker bei Giebeler arbeitet.

Ford Taunus Drolshagen
Ins Ufer gefahren: Der 43 Jahre alte Ford Taunus wurde vor 30 Jahren in der Mitte geteilt. Ein Werbegag, der Geschichten erzählen kann.   © WP | Nadine Niederschlag

13 Jahre später kam das 75-PS-starke Fahrzeug dann vom Erstbesitzer zurück zum Autohaus Giebeler. „Unser Chef hatte damals die Idee, das Fahrzeug als Blickfang ins Ufer zu stellen“, erzählt einer der vielen langjährigen Mitarbeiter. Und so trommelte Karl Wilhelm Giebeler seine Auszubildenden zusammen, die sich Hacke und Schaufel schnappten, um das Ufer entsprechend freizuräumen. „Das muss irgendwann 1993 oder 1994 mitten im Sommer gewesen sein, weil es tierisch heiß war“, erinnern sich die Mitarbeiter, die das sehr gute Arbeitsklima im Unternehmen loben, das sie auch als Grund für ihre vielen Dienstjahre nennen.

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Während die Azubis den Erdaushub aus dem Ufer holten, bauten die Kfz-Mechaniker den Motor und die Sitze aus, ließen alle Flüssigkeiten ab und trennten auf dem Betriebshof den alten Ford Taunus in zwei Teile. „Das Projekt hat sich über mehrere Wochen hingezogen und wir hatten große Freude dabei“, schwelgen die Mitarbeiter in alten Erinnerungen. Ein Abschleppwagen mit Kran hob das hellgrüne Fahrzeug schlussendlich an die vorgesehenen Stellen, da wo die zwei Teile des Ford Taunus bis heute noch zu sehen sind. „Eigentlich sollte hier schon längst ein Ford Focus rein, aber das haben wir bislang immer verworfen“, freut sich Peter Selbach, der mit der 43 Jahre alten Ford-Taunus-Limousine viele Geschichten verbindet.