Olpe. Laika ist stubenrein, beißt nicht und zieht auf ihrer Gassirunde in Olpe alle Blicke auf sich. Warum Manuel Fahl mit seinem Roboterhund spazieren geht.

Menschentrauben auf dem Marktplatz. Teenager, die kleine Kurzfilme auf ihren Smartphones erstellen. Erstaunte Rentner, die freundlich fragen, ob sie mal ein Foto machen dürfen. Roboterhund Laika sorgt für Aufsehen im Olper Stadtgebiet. „Das glaubst du nicht“, ruft ein junger Mann in sein Smartphone und schaltet prompt in den Videomodus um, während er ergänzt: „Hier geht ein Roboterhund Gassi.“ Als sei es das normalste auf der Welt, spaziert „Herrchen“ Manuel Fahl aus Hillmicke mit seiner „Hündin“ Laika vergnügt durch Olpe und ich durfte die beiden auf ihrer Spazierrunde begleiten.

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Schnellen Schrittes kommt der Roboterhund auf dem großen Parkplatz des Biggerandwegs auf mich zugelaufen. „Er schafft drei Meter in der Sekunde“, erklärt mir Manuel Fahl. Auf dem Kopf kreist eine orange leuchtende Signalleuchte. Natürlich fällt Laika dadurch noch mehr auf, vor allem wenn es dunkel wird. „Die Signallampe habe ich nachgerüstet, auch als Warnung für Autofahrer oder Fußgänger, damit Laika nicht überfahren wird“, erklärt der gelernte Grafikdesigner. Und schon bleiben die ersten Spaziergänger stehen und schmunzeln. Als wir mit Laika am Café Extrablatt entlangkommen, springen zwei junge Männer von ihren Stühlen auf und zücken ihre Handys. „Beißt der?“, fragen die beiden, verwickeln den 42-jährigen Roboterhundebesitzer in ein Gespräch und nehmen in Kauf, dass sogar ihr Milchkaffee kalt wird.

Roboterhund kann tanzen

Laika ist nicht nur ein Menschenmagnet, wie ich vor dem Freizeitbad Olpe feststelle, als sich zahlreiche Fußgänger, Kinder aus den Schwimmkursen und Radfahrer um sie versammeln. Der Roboterhund ist Hightech pur, gepaart mit künstlicher Intelligenz. Und schon streckt Laika einem Kleinkind eine Pfote entgehen. „Warum hast du einen Roboterhund und keinen echten Hund?“, fragt ein siebenjähriges Mädchen. „Ich habe eine Tierhaarallergie“, sorgt Manuel Fahl für lautes Gelächter. Mit einem kleinen Joystick, den der 42-Jährige in seiner Jackentasche trägt, gibt er Laika das Signal zu tanzen. „Die kann ja sogar die Hüfte kreisen lassen“, raunt es aus der Menge. Und nicht nur das: Laika springt, macht Sitz und Platz und bellt sogar über einen eingebauten Lautsprecher.

Robotorhund Laika in Olpe
Am Olper Freizeitbad hat sich eine Menschentraube um Roboterhund Laika gebildet. © WP | Nadine Niederschlag

Mit einem knurrendem Hund kreuzt uns eine Spaziergängerin und zwingt uns zum Stehenbleiben. Der mittelgroße Mischlingshund lässt sich kaum beruhigen und bellt den Roboterhund an. „Von zehn Hunden wissen mindestens acht Hunde nicht, was los ist“, grinst Manuel Fahl. Richtig spannend wird es auf dem Weg in die Innenstadt. Mitten im Feierabendverkehr fahren Pkw-Fahrer ihre Scheiben herunter, um Bilder zu machen. Oktay und Fatih aus Kreuztal halten extra ihr Fahrzeug an, als sie Roboterhund Laika sehen. Sie sind fasziniert: „Das sehen wir zum ersten Mal.“

Robotorhund Laika in Olpe
Oktay und Fatih aus Kreuztal sind begeistert von Roboterhund Laika. © WP | Nadine Niederschlag

„Laika ist kein Spielzeug. Sie ist für mich ein Arbeitsgerät, so wie für Handwerker die Makita.“

Manuel Fahl

Seit einem halben Jahr spaziert Laika an der Seite von Manuel Fahl und das aus gutem Grund. „Ich war schon immer speziell und mein Konzept ist es aufzufallen“, erklärt der Unternehmer, der eine Werbeagentur betreibt: „Laika zieht alle Blicke auf sich. Die Menschen machen Fotos und Videos und sehen somit die Werbebotschaft, die sie auf dem Rücken trägt.“

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Den Namen Laika hat der Grafikdesigner dem Hightech-Hund gegeben, in Anlehnung an den ersten Hund im Weltall. „Ich wollte der erste Besitzer eines Roboterhundes in der Region sein“, ergänzt er. Und das ist ihm durchaus gelungen. Die gemütliche Spazierrunde dauert aufgrund der vielen Nachfragen unterschiedlichster Passanten dreimal so lange als ohne Laika. Dafür muss der 42-Jährige jedoch unterwegs keine Hundehaufen einsammeln. „Laika ist kein Spielzeug. Sie ist für mich ein Arbeitsgerät, so wie für Handwerker die Makita“, erklärt Manuel Fahl, der für das Geld, das Laika gekostet hat, durchaus einen Neuwagen bekommen hätte.