Grevenbrück. Kunden der Post warten in Lennestadt vergeblich auf die Zustellung von Paketen und Briefen. Woran das liegt? Jetzt äußert sich die Deutsche Post.
Es sollte ein Geburtstagsgeschenk für die beste Freundin sein, dass eine junge Frau im Onlineversandhandel bestellt hatte. „Der Geburtstag ist mittlerweile vorbei und entgegen der versprochenen ein bis zwei Versandtage, habe ich eine Woche auf die Zustellung durch die Deutsche Post (DHL Group) gewartet“, ärgert sich eine Grevenbrückerin über die Unzuverlässigkeit in der Zustellung von Brief- und Paketsendungen in Grevenbrück. Auch der Grevenbrücker Unternehmer Michael Freund, vom Meisterbetrieb Freund Bedachungen schreibt: „Die Post kommt nur noch zweimal in der Woche und dann ist der Kasten voll bis oben hin. Ich bin froh, dass 80 Prozent des Schriftverkehrs in unserem Unternehmen über Mail laufen. Sicher ist bei der Post immer nur, dass sie das Porto erhöhen.“ Doch woran liegt die teilweise unzuverlässige Zustellung in Grevenbrück? Jetzt äußert sich die Post zu den Vorwürfen.
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„Grevenbrück ist in vier Zustellbezirke eingeteilt und wir haben momentan ein hohes Aufkommen an Sendungsmengen zu verzeichnen“, erklärt Achim Gahr von der Pressestelle der DHL Group. „Im Normalfall stellen die Mitarbeiter ordnungsgemäß zu.“ In der Zustellungshistorie von Paketen haben Kunden jedoch in den vergangenen Wochen mehrfach folgenden Wortlaut lesen müssen: „Leider war eine Zustellung heute nicht möglich. Mögliche Gründe: Abbruch der Zustelltour aufgrund von Krankheit, Unfall, Überschreitung der Arbeitszeit. Wir versuchen es am nächsten Werktag.“
Häufiger Abbruch der Zustellung
Vergeblich warteten Postkunden auch am Folgetag auf ihre Paketsendungen und erhielten – meist nach 17 Uhr – eine identische Benachrichtigung. „Die Zustellung des Geburtstagsgeschenks wurde dreimal abgebrochen“, berichtet die Grevenbrückerin verärgert. Täglich habe sie auf der Live-Paket-Verfolgung gesehen, dass noch über 30 Pakete vorher zugestellt werden müssen, ehe die Zustellung erneut abgebrochen wurde.
„Das soll und darf nicht passieren. Alle Zusteller sind angewiesen, dass sie am nächsten Tag mit der Zustellung dort beginnen, wo sie ihre Tour abgebrochen haben. Den Fehler können wir jetzt nicht mehr heilen, aber wir werden unsere Mitarbeiter entsprechend ansprechen und gegebenenfalls auch nachschulen.“
Nach dem Konfrontieren der Pressestelle der DHL Group mit der Thematik, erklärt Achim Gahr: „Das soll und darf nicht passieren. Alle Zusteller sind angewiesen, dass sie am nächsten Tag mit der Zustellung dort beginnen, wo sie ihre Tour abgebrochen haben. Den Fehler können wir jetzt nicht mehr heilen, aber wir werden unsere Mitarbeiter entsprechend ansprechen und gegebenenfalls auch nachschulen.“ Er könne sich zudem auch nicht erklären, warum einige Postkunden nur noch zweimal in der Woche Briefsendungen erhalten würden: „Die Zusteller sind von Montag bis Samstag im Dienst. Lediglich für Dialogpost (das sind Print-Mailings und Werbebriefe, Anmerkung der Redaktion) haben die Zusteller vier Tage Zeit, diese zuzustellen.“
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Auch in der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Grevenbrück, wenn …“ kam das Thema Postzustellung auf. Dort schreibt Nicky Trugge: „Die Postzusteller haben die Anweisung, nur noch zweimal die Woche Briefe zuzustellen. Die Tage werden in Bezirke aufgeteilt. Immer blöd, wenn man auf etwas wartet. Ich hatte jetzt den Briefkasten wieder voll. Aber der Personalmangel geht wohl auch an der Post nicht vorbei.“ Am fehlenden Personal liegt es laut Achim Gahr von der Pressestelle aber wahrlich nicht. „Wir haben für Lennestadt erst kürzlich neue Mitarbeiter eingestellt. Natürlich benötigen diese in der Zustellung noch etwas Routine und stellen nicht gleich von null auf 100 zu.“