Günsen. Vereinsheim und Treffpunkt in idyllischer Waldrandlage benötigt hohe Investitionen. Die Maßnahme soll sich langfristig lohnen.
Es dauert noch drei Jahre, dann kann das 100-jährige Bestehen der Jahnhütte gefeiert werden. Eine Genehmigung indes gab es damals noch nicht – in jugendlichem Ungestüm hatte der seinerzeitige Nachwuchs des Turnvereins Olpe im Wald bei Günsen in Eigeninitiative eine Hütte gebaut als Ort für Versammlungen und Gemeinschaft, doch ganz ohne bei der Kommune oder gar dem Grundstücksbesitzer um Erlaubnis zu fragen. Die Grundidee indes kam so gut an, dass alle Beteiligten an einem Strang zogen und nachträglich für Ordnung sorgten. Die Jahnschaft Günsen stellte ihr Grundstück ganz offiziell zur Verfügung, und so konnte 1930 ganz offiziell Einweihung gefeiert werden. 1961 überlegte der Verein, aus der schlichten Hütte einen Turnplatz mit Turnerheim zu machen. Nach über vier Jahren Bauzeit, mit viel ehrenamtlichem Einsatz insbesondere der älteren Turner, entstand das neue, massive Gebäude, das bis heute insbesondere in der wärmeren Jahreszeit zahllose Gäste beherbergt hat. Nicht nur der TV Olpe selbst nutzt die Jahnhütte, auch zahllose Schulendfeiern oder andere Anlässe wurden hier gefeiert.
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Wie so viele Vereine traf die Corona-Krise auch den TV Olpe hart. Und die Jahnhütte feierte fröhliche Urständ, bot doch die unterhalb der Hütte gelegene Wiese die Möglichkeit, unter freiem Himmel Sport auf Abstand zu treiben. Und aus diesem Anstoß entstand in dem über 2000 aktive Mitglieder starken Verein die Idee, die Hütte doch künftig gleich dreifach nutzbar zu machen. Denn der Zahn der Zeit hat insbesondere außen deutlich an der Jahnhütte genagt. Einige Investitionen sind nötig, Reparaturen am Dach, an der Fassade, am Fundament und insbesondere an der Abwasserbeseitigung. Insgesamt, so Schatzmeister Peter Gernert, müssen rund 50.000 Euro investiert werden. Doch danach soll sie wie ursprünglich einerseits Sportstätte, andererseits Schulungs- und Versammlungsraum sowie Begegnungsort für Geselligkeit und Kultur sein.
Dem Klimaschutz Rechnung tragen
Der Innenraum ist bereits renoviert worden. Neue Tische und Stühle wurden kostenlos aus einer Insolvenz besorgt. Eine neue Küche ist bereits installiert. Ein Anschluss ans Stromnetz besteht schon länger; die Zeiten des brummenden Diesel-Aggregats sind vorbei. Der TV Olpe ist nun dabei, wie Vorsitzende Raphaele Voß im Gespräch mit unserer Redaktion erläuterte, zu kalkulieren, wie das nötige Geld zusammengetragen werden kann. Dabei soll bei den Arbeiten dem Klimaschutz Rechnung getragen werden, der idyllischen Waldrandlage angemessen. Und wie schon früher soll die Jahnhütte künftig auch wieder vermehrt der Olper Bevölkerung als Rastplatz und Wanderziel dienen.
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Neue Vermietungen, das macht Ines Neuhaus aus der Geschäftsstelle des TV Olpe klar, sind derzeit nicht möglich. Bis zur baldigen Winterpause steht ein portables WC-Haus übergangsweise bereit, doch in der nächsten Saison wird erst dann wieder vermietet, wenn die Abwasser-Sammelgrube erneuert ist und den neuesten Vorschriften entspricht. „Die Jahnhütte ist der Kristallisations- und Zentralpunkt des TV Olpe. Als Großverein mit vielen einzelnen Abteilungen besitzt der TVO kein eigenes Zentrum. Der eigentliche Sportbetrieb finden an vielen einzelnen Sportstätten im Stadtgebiet statt. Die Jahnhütte war und ist der Ort, an dem die Mitglieder und Freunde des Vereins über alle Abteilungsgrenzen und Funktionen hinweg zusammenkommen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Schon deshalb sei die Jahnhütte für den Verein identitätsstiftend. Sie verkörpere „die Seele des Vereins“ und sei „Beispiel für das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder über Generationen hinweg“. Schon daher wird der Vorstand alles tun, um das Geld zusammenzubekommen und die nötigen Arbeiten umzusetzen, damit die Jahnhütte auch zum 100-jährigen Bestehen noch diese Funktion erfüllt – oder sogar: noch mehr als bisher erfüllen kann. Die Vorstandsmitglieder sind zuversichtlich, dass dieses Vorhaben gelingt. Sponsoren sind willkommen.