Attendorn. Die beiden Förderschulen St.-Laurentius und Martinus bekommen mehr Platz. Die Bauphase startet in den Herbstferien ab Montag. Das sind die Pläne.
Die beiden Förderschulen St.-Laurentius (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und Martinus (Schwerpunkt Sprache) an der Kölner Straße in Attendorn platzen aus allen Nähten. Knapp 350 Schüler und Schülerinnen werden hier in mittlerweile 29 Klassen unterrichtet. Spezielle Fach- und Rückzugsräume mussten die Förderschulen längst aufgeben, um diesem Schülerandrang noch gerecht zu werden. Kurzum: Die Förderschulen brauchen schleunigst mehr Platz. Und den bekommen sie zum kommenden Schuljahr, also nach den Sommerferien 2025.
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Nachdem der Kreis Olpe als Träger der Schulen von seinem Plan, einen Teilstandort auf Zeit in unmittelbarer Nähe zu errichten, zurückgewichen war, nämlich aus Kostengründen, soll der notwendige Platz nun am Schulkomplex geschaffen werden. Dafür soll in einem ersten Schritt eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen errichtet werden, die parallel zur Kölner Straße verlaufen wird. Auf dieser Tiefgarage wird anschließend eine Containeranlage für zwei Klassenräume samt Nebenräumen errichtet.
„Die erforderlichen Erdbauarbeiten sollen in den Herbstferien begonnen werden, um die Störung des Schulbetriebes möglichst so gering wie möglich zu halten“, erklärt Holger Böhler, Pressesprecher des Kreises, auf Anfrage dieser Redaktion. Allerdings werden sich diese Arbeiten mutmaßlich bis Mitte November ziehen. Die Garagen und das Carport, die zuvor an genau dieser Stelle standen, wurden in den Sommerferien von Mitarbeitern des Kreis-Bauhofes abgerissen. Dadurch entfielen jedoch Parkplätze, die per se schon Mangelware sind. Immerhin kann ein kleiner Teil des Lehrpersonals vor der Halle der Spedition Kost parken, die mittlerweile ins Industriegebiet Askay umgezogen ist. Und auch die Halle selbst nutzt die Schule für ihre Hausmeisterei.
Schule der Zukunft
Die St. Laurentius-Schule ist zum zweiten Mal als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet worden. Eine Schülergruppe, einige Lehrkräfte und die Schulleitung, vertreten durch Dr. Christof Langenbach, nahmen an den Feierlichkeiten vor wenigen Tagen im Berufskolleg in Siegen teil. Die Schülerinnen und Schüler konnten stolz von ihren BNE-Aktivitäten (Bildung für nachhaltige Entwicklung) an der Schule berichten und anhand von mitgebrachten Plakaten und Objekten verdeutlichen. Im Anschluss fand die Auszeichnungsfeier in der Aula des Berufskollegs statt. Die St. Laurentius-Schule beteiligte sich mit dem Lied „Wir sind Menschen einer Welt“, begleitet von einem Glockenspiel und dem Klavier. Als Krönung erhielt die Schule das Schild mit der Auszeichnung, das nun für alle sichtbar im Eingang der Schule hängt.
Das Konzept und die Planung der Tiefgarage stammt aus der Feder der Attendorner Architektenfamilie Hengstebeck. Bis Ende dieses Jahres sollen die Rohbauarbeiten für diesen unterirdischen Parkraum zunächst ausgeschrieben und anschließend vergeben werden, damit der eigentliche Rohbau Anfang kommenden Jahres starten kann.
Wichtig: Während der gesamten Bauphase, also von den Herbstferien, die Mitte Oktober starten, bis zu den Sommerferien, wird laut Marius Hengstebeck der Bring- und Holverkehr nicht beeinträchtigt. Die nun startenden Arbeiten erfordern jedoch die Sperrung eines Teilabschnitts der Straße Zur Lehmkuhle, teilt die Stadt Attendorn mit. Für den Baustellenverkehr muss ab Montag, 14. Oktober, für voraussichtlich sechs Wochen die Straße Zur Lehmkuhle ab Einmündung Kölner Straße bis zur Einmündung Riviusstraße für den „normalen“ Verkehr gesperrt werden. Der Schülerfahrverkehr ist von dieser Sperrung nicht betroffen, die Taxibusse können die beiden Förderschulen weiterhin anfahren und die Schülerinnen und Schüler direkt bis vor den Schuleingang fahren. Von westlicher Seite wird die Straße Zur Lehmkuhle ab der Einmündung Engelbertstraße gesperrt. Lediglich die Anlieger dürfen diese Teilsperrung zwischen Engelbertstraße und Riviusstraße umfahren.
Über die Fassadengestaltung stimmen sich die Attendorner Architekten noch mit den Kreiswerken ab, „grundsätzlich wollen wir aber möglichst viel Begleitgrün anbringen und einen ansehnlichen Abschluss hin zur Kölner Straße schaffen“, erklärt Marius Hengstebeck.
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Wichtig aus Sicht der Architekten: Will der Kreis eines Tages die Containeranlage wieder zurückbauen, sei eine sinnvolle Nach-Nutzung der Fläche über der Tiefgarage – beispielsweise als Spielfläche für die Kinder oder als Parkplatz – problemlos machbar, so Hengstebeck. Die Kosten für die Errichtung der Tiefgarage und die Containeranlage werden vom Träger auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Bau der Tiefgarage samt Containeranlage lindert man zwar das Raum- und Parkplatzproblem, gelöst ist es damit aber noch nicht. Deswegen soll in einem zweiten Schritt ein Anbau an das Bestandsgebäude für weitere Klassenzimmer erfolgen, hier stehen die Planungen allerdings noch am Anfang, weshalb der Kreis weder einen Zeitplan noch eine Kostenprognose abgegeben kann. Zunächst liegt der Fokus auch auf dem Bau der Tiefgarage, auf der anschließend eine Containeranlage entsteht.