Oberhundem. Nachwuchs der Blauröcke maß sich in technischen Übungen, von der Schlauchstafette bis zum Knotenbock. Wer am Ende die Nase vorn hatte:

Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge mit OE-Kennzeichen füllten am Samstag die Parkplätze und Straßen von Oberhundem: Die Nachwuchskräfte aller sieben Feuerwehren im Kreisgebiet waren in den Ostkreis gefahren, um dort beim Kreisjugendfeuerwehrtag im feuerwehrtechnischen Wettkampf ihre Leistungsstärke unter Beweis zu stellen und sich miteinander zu messen.

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An verschienenen Stationen traten die Nachwuchs-Feuerwehrleute gegeneinander an. Tempo und Präzision waren dabei gleichermaßen gefragt, denn im Ernstfall nützt auch der schnellste Einsatz nichts, wenn durch Hektik Fehler passieren und etwa ein Schlauch nicht korrekt angekuppelt ist und daher kein Wasser fließt. Zahlreiche Zuschauer säumten das Übungsareal, feuerten die Jugendlichen an und verfolgten den sportlich-technischen Wettkampf interessiert.

Kreisjugendfeuerwehrtag
Der Feuerwehrnachwuchs aus allen sieben Kommunen maß sich beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Oberhundem © Antonia Wulff | Antonia Wulff

14 Gruppen und rund 35 Helfer waren im Einsatz. Wie Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Koch erklärte, findet der Kreisjugendfeuerwehrtag alle drei Jahre statt, im Wechsel mit einem Zeltlager und einer großen Gemeinschaftsübung. Dabei wechseln die Veranstaltungsorte; zuletzt war ein Kreisjugendfeuerwehrtag vor 21 Jahren in der Gemeinde Kirchhundem zu Gast. Die Teilnehmer sind zwischen zehn und 18 Jahre alt. „Für die Feuerwehr ist die Jugendwehr extrem wichtig, weil durch dieses System praktisch fertig ausgebildete Kräfte in die aktive Wehr eintreten“, so Koch. Wenn ältere Aspiranten sich für den Feuerwehrdienst entscheiden, müssen sie erst ausgebildet werden. Dabei sei der Dienst in der Jugendfeuerwehr auch für die Mitglieder wertvoll: „Die lernen auch fürs Leben, nämlich Teamfähigkeit. Alleingänger haben wir genug auf der Welt, und diese Teamfähigkeit ist auch bei Arbeitgebern sehr gefragt“, so Koch. Dabei stünden die Feuerwehren im Kreis Olpe vergleichsweise gut da: „Wir müssen schon um den Nachwuchs kämpfen, aber gegen den Landestrend haben wir im Kreis Olpe Zahlen, die nach oben gehen, vor allem die Anzahl der weiblichen Mitglieder steigt vergleichsweise stark.“ 480 junge Leute gehören den verschiedenen Jugendwehren an. Rund 150 von ihnen waren beim Kreisjugendfeuerwehrtag mit dabei.

Kreisjugendfeuerwehrtag
Der Feuerwehrnachwuchs aus allen sieben Kommunen maß sich beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Oberhundem © Antonia Wulff | Antonia Wulff

Zwei davon sind Justus Krippendorf (14) und Isabel Jung (16), die uns erklärten, wie sie zur Jugendwehr kamen und warum sie dabei sind. Bei beiden kam der Kontakt über die Familien zustande, die sehr mit dem Thema Feuerwehr verbunden sind. Man erlebe Zusammenhalt und Teamgeist, „und man erlebt etwas“, so Justus Krippendorf. Und Isabel Jung findet: „Der Zusammenhalt ist richtig gut.“

Kreisjugendfeuerwehrtag
Der Feuerwehrnachwuchs aus allen sieben Kommunen maß sich beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Oberhundem © Antonia Wulff | Antonia Wulff

Ihr Können beweisen mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Knotenbock, in der Schlauchstafette, einem Hindernislauf und einem Zusatzspiel. Zusätzlich wurde der Gesamteindruck bewertet. Bei Punktgleichheit wurden die Sieger durch feuerwehrtechische Fragen ermittelt. So mussten Wassertrupp, Schlauchtrupp und Maschinist eine Saugleitung herstellen, Knoten und Stiche gebunden werden, etwa ein Kreuzknoten zum Verbinden zweier Leinen oder ein doppelter Ankerstich und ein Halbstich, mit dem eine Feuerwehraxt hochgezogen wird. Bei der Schlauchstafette galt es acht C-Druckschläuche auszurollen und zu kuppeln.

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Am Ende standen folgende Sieger fest: Beim Hindernislauf gewann die Gruppe Welschen Ennest/Hofolpe vor Oberhundem und Silberg. Am Knotenbock siegte Oberhundem vor Olpe I und Drolshagen I. In der Sparte „Gesamteindruck“ holte Olpe I die meisten Punkte, gefolgt von Oberhundem und Olpe II. Bei der Schlauchstafette gewann wiederum Oberhundem, auf den Plätzen 2 und 3 folgten Olpe I und Drolshagen I. Am Ende war es ein Heimspiel: Tagessieger wurde die Gruppe aus Oberhundem, gefolgt von Olpe I und Welschen Ennest/Hofolpe.