Olpe. In Olpe gibt es einen ganz besonderen Fußgängerüberweg. LEDs und Laser zeigen Autofahrern Passanten an. Wie das wohl funktioniert?

Offiziell heißt er „Fußgängerüberweg“, ursprünglich hieß es „Dickstrichkette“. Doch die meisten Menschen sprechen vom „Zebrastreifen“, einer Bezeichnung, die vom schwarz-weißen Wechsel zwischen Markierungsstreifen und Asphalt herrührt, wenn sie die Querungshilfe meinen, die Fußgängern den sicheren Wechsel von einer Straßenseite zur anderen ermöglichen sollen. Bereits seit 1953 gibt es bundesweit diese so gekennzeichneten Überwege, und in den sieben Jahrzehnten hat sich daran relativ wenig verändert – mit einem extrem wichtigen Detail: Seit 1964 sind die Zebrastreifen nicht mehr reine Hinweise an die Auto- oder Motorradfahrer, dass hier Fußgänger die Fahrbahn queren, sondern der Gesetzgeber räumt hier den zu Fuß gehenden Menschen sogar Vorrang gegenüber dem rollenden Verkehr ein.

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Doch führt dies nicht immer zu mehr Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, sind sie doch insbesondere bei Dunkelheit oft schlecht zu sehen. Wer dann in der scheinbaren Sicherheit des Vorrangs einen solchen Zebrastreifen überquert, begibt sich in Lebensgefahr, sollte ein Autofahrer den Fußgänger zu spät erkennen. In Olpe ist nun eine Neuerung eingeführt worden, die es so nur noch ein weiteres Mal in Deutschland gibt: eine Kombination aus Licht und Technik, die mit vergleichsweise geringem Aufwand die Sicherheit im Straßenverkehr spürbar erhöhen soll.

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Dazu wurde der Zebrastreifen über die Westfälische Straße, unweit der Schützenstraße, ganz in der Nähe der ehemaligen Gaststätte Richard Kemper („Tante Käthe“), mit einer speziellen Beleuchtung ausgestattet. Sensoren erkennen Fußgänger schon vor dem Betreten des Fußgängerüberwegs und lösen ein Blinklicht aus, das Autofahrer auf die Nutzung des Zebrastreifens aufmerksam macht. Zudem wird bei Dunkelheit ein Laserlicht ausgelöst, das in Fußhöhe über die Straße projiziert wird und dadurch zum einen die Bewegung der Kreuzenden hervorhebt und zum anderen deren Position auch in vollkommener Dunkelheit anzeigt.

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Der Hersteller spricht von einem 2 Zentimeter hohen „Lichtteppich“, der in der Nähe der Fußsohlen beim Betreten sichtbar wird. So erfolgt eine frühzeitige Warnung des Autoverkehrs. Ein auf dem gegenüberliegenden Bordstein entstehender Lichtstreifen ist zusätzlich ein deutlicher Hinweis für die Fußgänger auf die mögliche Stolperquelle.

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Das Ganze ist eingebunden in das „Smart City“-Projekt der Kreisstadt. Michaela Halbe ist die zuständige Projektleiterin und erklärt in einer Pressemitteilung der Stadt: „Olpe ist deutschlandweit die zweite Kommune, bei der der smarte Fußgängerüberweg zum Einsatz kommt. Wir sind gespannt, wie das System von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird.“ Die von der Firma Blömen Verkehrs- und Sicherheitstechnik entwickelte System ist nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig, da es einen niedrigen Grad an Lichtverschmutzung aufweist, schließlich leuchten LEDs und Laser nur, wenn Fußgänger queren. Das gesamte System wird über zwei Solarpaneele mit selbst erzeugtem Strom versorgt. Weiterhin ist eine automatisierte Verkehrszählung integriert, die weder Kennzeichen noch Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge, wohl aber Durchfahrts- und Durchlaufzahlen aufzeichnet, sollen für die künftige Stadtplanung genutzt werden.