Elspe. Gute Seele: Anke Messerschmidt trägt die Verantwortung für über 200 Service-Mitarbeiter und reitet täglich als Indianerin mit. Wie sie das schafft?
„Im Sommer verbringe ich mehr Zeit beim Elspe Festival, als zu Hause“, lacht Anke Messerschmidt und blickt stolz auf ihren absoluten Traumjob. Die große Naturbühne in Elspe ist zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden und das merken nicht nur die Besucher, die täglich durch die Tore strömen, um sich vom Wilden Westen faszinieren zu lassen, sondern auch die Mitarbeiter. Die 46-jährige arbeitet seit elf Jahren beim Elspe Festival und seit drei Jahren im Bereich Personal- und Gastronomie-Management. Die Elsperin kümmert sich darum, dass die über 200 Mitarbeiter im Bereich Gastronomie, Service, Reinigung und Backstage-Touren für ein Rund-um-Erlebnis bei den Gästen sorgen. Und dann schlüpft sie zur großen Vorstellung von Winnetou und das Halbblut – ein Kampf auf Leben und Tod – in eine ganz andere Rolle.
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Anke Messerschmidt ist die gute Seele beim Elspe Festival. So wird sie auch von vielen Mitarbeitern betitelt, weil sie immer ein offenes Ohr hat und mit ihrer durchweg positiven und freundlichen Art erste Ansprechpartnerin für die Saisonkräfte ist. Als gelernte Arzthelferin kam Anke Messerschmidt vor elf Jahren zum Elspe Festival: „Ich habe damals als Kellnerin angefangen und dann bekam ich ein Angebot, was genau dem entsprach, worauf ich eigentlich gewartet habe.“ Seither liebt sie diesen Fulltime-Job, der vor allem im Sommer auch die ein oder andere Überstunde erfordert. „Ich liebe es einfach, auch wenn es eine tägliche Herausforderung ist, das Puzzle aus Mitarbeitern zusammenzusetzen“, beschreibt die Mutter.
Saisongeschäft
Das Elspe Festival ist ein Saisongeschäft. Die meisten Mitarbeiter, darunter viele Schüler und Studenten, sind von Juni bis September eingestellt. Die Bewerbungen sichtet Anke Messerschmidt lange vor der Saison und führt Gespräche, ehe die Anstellungsverträge unterschrieben werden. „Die kompletten Dienstpläne, in denen bis zu 60 Mitarbeiter täglich eingeteilt werden müssen, stehen bereits seit Mai. Dennoch sorgen unvorhergesehene Einflüsse dafür, dass ich kurzfristig umplanen muss“, beschreibt die 46-Jährige den großen Aufwand dahinter.
Damit das Elspe Festival zu einem besonderen Erlebnis für bis zu 4000 Besucher am Tag wird, müssen alle Abläufe stimmen. Zur Begrüßung bei einem Glas Orangensaft stehen ab 9.30 Uhr die ersten Mitarbeiter bereit. Dann warten die Beschäftigten an verschiedenen Selbstbedienungsständen mit Speisen und Getränken, während die Besucher im Saloon eine Bedienung am Tisch erhalten. Nachdem sich in der Pause dann die Verkaufsstände an der Naturbühne öffnen, stehen nach der großen Show die Mitarbeiter, die gerade noch Popcorn und Eis verkauft haben, für die großen Backstage-Touren hinter der Bühne zur Verfügung.
Großes Bewerberfeld
„Wir haben den großen Luxus, dass viele Mitarbeiter zu uns kommen wollen“, berichtet Anke Messerschmidt, die in diesem Jahr erstmals Bewerbern absagen musste. Obwohl viele Betriebe, vor allem aber die Gastronomie, immer wieder über Fachkräftemangel klagt, ist es beim Elspe Festival anders. „Ich denke, das liegt an dieser besonderen Atmosphäre. Gerade bei den Schülern läuft das über Mund-zu-Mund-Propaganda und es ist ein absehbarer Nebenjob, der den meisten große Freude bereitet“, begründet die 46-Jährige das Geheimrezept.
„Wenn ich mit den anderen Indianern über die Bühne galopiere, ist mein Kopf direkt frei. Es ist unbeschreiblich.“
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Wie eine große Familie – das macht das Elspe Festival aus und das weiß auch Anke Messerschmidt. Die Mutter von Luke (12) und Timo (22), die beide ebenfalls auf der Bühne arbeiten, kann sich keinen schönen Job vorstellen. Auch wenn sie – gerade in den Sommermonaten – nur selten Feierabend hat. „Dann spricht dich am Sportplatz ein Großvater an, dass sein Enkel im kommenden Jahr auch beim Festival arbeiten möchte, das blockst du ja nicht ab“, lacht die Personalmanagerin. Denn nach der Saison ist vor der Saison und dann werden wieder neue Mitarbeiter gesucht.
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Erst wenn alle Gäste zufrieden zur Vorstellung im großen Zuschauerraum Platz nehmen, beginnt für Anke Messerschmidt der Spaß. „Wenn du hier feste arbeitest, dann kannst du auch reiten“, hatte Show-Produzent Marco Kühne damals zu ihr gesagt. Seit drei Jahren ist die 46-Jährige nun auch fester Bestandteil der großen Show. Dann tauscht sie ihre Rolle der Personalmanagerin und wird zur Indianerin. 45 Minuten vor Showbeginn, schlüpft sie in ihr Kostüm, begibt sich in die Maske und holt sich ihr Pferd. „Wenn ich mit den anderen Indianern über die Bühne galoppiere, ist mein Kopf direkt frei. Es ist unbeschreiblich.“
Unternehmenspass
Mitarbeiter: 120
Standort: 1
Branche: Freizeit
Tarif: nein
Arbeitszeit: unterschiedlich
Arbeitsplatz: 6-Tage-Woche, Home-Office möglich.
Kooperation: mit anderen Freizeiteinrichtungen
Weiterbildung: möglich
Weitere Besonderheiten: Job-Rad, Hund erlaubt, Firmenfeiern, Vergünstigungen im eigenen Park sowie Eintritt zu eigenen Veranstaltungen.
Elspe Festival GmbH, Zur Naturbühne 1, 57368 Lennestadt, www.elspe.de