Elspe. Tina Mester liebt die Bühne und schlüpfte schon hochschwanger in Hauptrollen. Jetzt zeigt sie in einer Mutterrolle als Anizo ihre Herzlichkeit.
„Mehr als 40 Jahre bin ich bei euch gewesen“, sagt Tina Mester, die beim Elspe Festival in diesem Jahr die Rolle der weißen Mutter Anizo spielt und richtet ihren Blick auf den Stamm der Komantschen, die sich allesamt um sie und ihren Sohn Ik Senanda (Jonathan E. Weiske) versammelt haben. In der diesjährigen Inszenierung „Winnetou und das Halbblut – ein Kampf auf Leben und Tod“ ist die 44-jährige Halberbrachterin die einzige Frau unter den Hauptdarstellern, begeistert vor allem mit ihrer positiven Ausstrahlung und blickt zudem auf 40 Jahre beim Festival zurück.
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Obwohl die Mutter von drei Kindern, die sogar mehrfach hochschwanger in verschiedene Rollen geschlüpft ist, Schauspielerin aus Leidenschaft ist und in den vergangenen Jahren nur während der Corona-Krise pausierte, steigt auch bei ihr das Lampenfieber kurz vor der großen Premiere am Samstag, 22. Juni. „Ich bin froh, dass es jetzt langsam losgeht“, sagt Tina Mester, die neben der Schauspielerei noch Imkerin ist und ihren eigenen Honig herstellt und verkauft.
Verschiedene Rollen ohne Pferd
„Die Bühne ist mein Leben. Ich liebe die Kostüme, die verschiedenen Rollen und ein Teil dieser tollen Show zu sein“, erzählt die gelernte Industriekauffrau stolz. Schon als kleines Kind begleitet Tina Mester ihre Eltern auf die große Naturbühne im Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Vater war jahrelang als technischer Leiter für die Pyrotechnik zuständig und ihre Mama als Statistin und in der Küche. „Das Elspe Festival hat unsere ganze Familie verbunden und die Zeit, als wir mit drei Generationen auf der Bühne standen, war die schönste Zeit“, blickt sie zurück auf vergangene Jahre.
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Tina Mester lebt ihren Traum, auf der großen Bühne des Elspe Festivals zu stehen, auch wenn es für sie persönlich nach all den Jahren noch nie anders gewesen ist. Seit Mai lernt sie ihre Texte auswendig und erhält Sprechtraining, damit in den großen Shows alles perfekt ist. Und obwohl während der Inszenierung mehr als 40 Pferde über die Bühne galoppieren, kann die 44-Jährige selber gar nicht reiten. „Ich habe riesengroßen Respekt vor Pferden und konnte meine bisherigen Rollen immer ohne Pferd spielen.“ Ihr Part als Anizo spiegelt auch ihre eigene Persönlichkeit wider: „Tiefgründigkeit und Herzlichkeit zu verkörpern sind dabei sehr wichtig.“ Und das gelingt Tina Mester mit ihrer sympathischen Art, die auch die Zuschauer in ihren Bann ziehen wird.
Elspe Festival mit fünf Sinnen erleben
Sie und ihr Sohn – das Halbblut Ik Senanda werden, nach dem die Friedensgespräche scheitern, von ihrem Stamm vertrieben. Senanda sinnt auf Rache und schließt sich unter falschem Namen den Eisenbahnern an und verbündet sich sogar mit den Soldaten, dessen Anführer General Bentler (Sebastian Kolb) ist, in dem er ihnen von einem Goldschatz erzählt. Als die Soldaten in der Inszenierung den Komantschen folgen und ihr Lager überfallen, werden sie dank Winnetou (Jean-Marc Birkholz) und Old Shatterhand (Martin Krah) zurück in ihr Fort getrieben.
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Die Show findet ihren Höhepunkt, als Senanda erkennt, dass er große Fehler aus Eitelkeit und Eifersucht begangen hat. Er stiehlt Dynamit und der Kampf auf Leben und Tod beginnt. Und so erleben die Besucher das Elspe-Erlebnis mit allen fünf Sinnen. Im Publikum spüren sie nahezu die Hitze der Explosionen auf der Haut, erahnen einen Hauch von Schwarzpulver auf der Zunge und erleben nicht nur den Geruch der über 40 Pferde, sondern auch den des explodierenden Dynamits. Mitreißende Musik und faszinierende Soundeffekte vor der herrlichen Naturkulisse – das machen die Karl-May-Festspiele in Elspe, neben einem tollen Showprogramm, zu einem unverwechselbaren Erlebnis für Groß und Klein.