Lennestadt/Kreis Olpe. Eindringlicher Appell von acht SPD-Fraktionen aus den Kreisen Olpe und HSK an NRW-Minister Laumann: „Schließung spielt AFD in die Karten“.
Die Sozialdemokraten im Kreis Olpe und im westlichen Hochsauerlandkreis wollen sich mit der geplanten Schließung der Geburtshilfestation am St. Josef-Hospital in Lennestadt-Altenhundem nicht abfinden. Eine Woche vor dem Ende der Einspruchsfrist am 11. August gehen sie noch einmal in die Offensive. Auf Initiative der SPD-Fraktion Lennestadt zeigen sich acht Fraktionsvorstände der SPD aus dem Kreis Olpe, der Stadt Schmallenberg und der Gemeinde Eslohe sowie die Kreistagsfraktion des Kreises Olpe solidarisch mit der Lennestädter Forderung nach dem Erhalt der Geburtshilfestation in Lennestadt. „Das gab es so noch nie“, erklärt Heinz Vollmer, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lennestadt, zu dieser Aktion.
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In einem gemeinsamen Brief an Gesundheitsminister Laumann fordern die Sozialdemokraten den Minister auf, die medizinische Versorgung auch im ländlichen Bereich seriös aufzustellen und die Geburtshilfestation in Lennestadt zu erhalten. „Erhalten Sie im Versorgungsgebiet 16 die dringend notwendige Geburtshilfestation des St. Josefs Hospitals in Lennestadt“, lautet die ultimative Forderung in dem Brief. „Mit großer Sorge haben die Menschen im Kreis Olpe, der Gemeinde Eslohe und der Stadt Schmallenberg von der beabsichtigten Schließung der Geburtshilfestation in Lennestadt erfahren. Innerhalb kürzester Zeit voteten allein in Lennestadt, Kirchhundem und Eslohe mehr als 40.000 Menschen für den Erhalt der zwingend notwendigen Einrichtung. Einstimmige Ratsentscheidungen in mehreren Räten, Interventionen von Bürgermeistern, Abgeordneten aus Land und Bund und vor allem von den betroffenen Menschen selbst zeigen überparteilich die Notwendigkeit einer solchen Station deutlich auf. Betroffen sind nicht nur Menschen aus dem östlichen Kreis Olpe, sondern auch aus dem westlichen Hochsauerlandkreis und damit auch ein Teil des Versorgungsgebietes 15“, so der weitere Wortlaut.
Acht SPD-Fraktionen haben unterschrieben
Folgende Fraktionsvorsitzende haben den Brief an das Gesundheitsministerium unterschrieben: Heinz Vollmer (Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Lennestadt), Manuel Behle (Fraktionsvorsitzender der SPD in der Gemeinde Kirchhundem), Ludger Reuber (Fraktionsvorsitzender der Gemeinde Wenden), Stefan Vollmer (Fraktionsvorsitzender der SPD in der Stadt Schmallenberg), Peter Schmitz (Fraktionsvorsitzender in der Gemeinde Finnentrop), Tobias Vielhaber (Fraktionsvorsitzender in der Gemeinde Eslohe) Ulli Bock (Fraktionsvorsitzender der SPD in der Stadt Attendorn), Bernd Banschkus (Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag des Kreises Olpe).
Die Geburtshilfestation in Lennestadt habe einen Einzugsbereich von mindestens 60.000 Menschen. Die ländliche Struktur beider Kreise würde bei dem Wegfall der Station Lennestadt Fahrzeiten für schwangere Frauen von mehr als einer Stunde zur Folge haben. Das entspreche nicht einer seriösen, medizinischen Grundversorgung. Gerade junge Familien sollten einer solchen Situation nicht ausgesetzt sein. „Bitte sorgen Sie bei ihrer Entscheidungsfindung dafür, dass eine ortsnahe, medizinische Versorgung schwangerer Frauen auch im ländlichen Raum sichergestellt bleibt und erhalten Sie die Geburtshilfestation in Lennestadt.“
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Eine andere Entscheidung würde nicht nur bei den betroffenen Frauen und den Menschen im Einzugsbereich auf großes Unverständnis stoßen, „sondern auch dem demokratiefeindlichen politischen Spektrum, zum Beispiel der AFD, in die Karten spielen. „Wir erwarten eine kluge Entscheidung zugunsten der Geburtshilfestation Lennestadt“, schließt der Brief. Die SPD-Fraktionsvorstände laden den Minister außerdem nach Lennestadt ein, um ihr Anliegen vor Ort persönlich zu erklären.