Lennestadt/Kreis Olpe. Riesige Empörung nach dem geplanten „Aus“ für die Geburtshilfeabteilung in Lennestadt. Tausende unterschreiben Online-Petition. Ein Kommentar.
Es hätte noch viel schlimmer können. So versucht die GFO-Geschäftsführung den geplanten Kahlschlag am St.-Josefs-Hospital in Altenhundem zu verkaufen. Schöner Versuch! Ich befürchte, es wird noch schlimmer kommen. Labor, Urologie, Desinfektion sind schon weg, ab Januar dann auch die Geburtshilfe. Der Ausverkauf des Krankenhauses ist schon länger in vollem Gange und noch nicht abgeschlossen.
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Die Angestellten des St.-Josefs-Hospitals, und vor allem die der Geburtshilfe-Abteilung traf die Hiobsbotschaft wie ein Schlag. Mehr noch: Es ist, als wenn man einem gesunden Patienten das Herz herausgerissen hat. Die Geburtshilfe war und ist eines der Aushängeschilder des Altenhundemer Krankenhaus, genießt seit vielen Jahren über den Kreis Olpe hinaus einen guten Ruf. Die Zahlen sind über Jahre stabil. 2022 noch erblickten 541 Säuglinge in dem Hospital das Licht der Welt. Neuer Rekord.
Ja, es wird Einschnitte geben müssen. Das war wohl jedem klar. Aber dass man beim angeschlagenen Patienten St.-Josefs-Hospital in einer Art unvermeidbaren Not-OP ausgerechnet die funktionierende Geburtshilfeabteilung amputieren will, damit hatte wohl niemand gerechnet. Die Aufregung und Enttäuschung ist groß, nicht nur bei den Angestellten. Eine Online-Petition im Internet für den Erhalt der Geburtshilfe in Lennestadt unterschrieben bis zum Mittwochmorgen bereits fast 10.000 empörte Bürgerinnen und Bürger. Ein starkes Statement gegen den eingeschlagenen Kurs.
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Viele fragen sich. Was und wem soll und kann man noch glauben? Vor ein paar Wochen noch hieß es, das Krankenhaus in Lennestadt sei für die Mitversorgung des Hochsauerlandkreises unverzichtbar – eine Art Überlebensversicherung. Davon spricht plötzlich niemand mehr. Lippenbekenntnisse! Was kommt als nächstes?
Kosten sparen, teure Doppelstrukturen abbauen, um wirtschaftlicher zu arbeiten – mit diesen Argumenten lässt sich im Gesundheitswesen derzeit alles legitimieren. Qualität, Imageverlust, negative Auswirkungen auf den Standort Lennestadt und den Ostkreis und die Folgen für Angestellte und Patienten – ach ja, die gibt es ja auch noch! – das alles scheint in diesen Zeiten niemanden mehr zu interessieren.
Also, warum nicht gleich das „neue“ Martinus-Krankenhaus in Olpe noch ein bisschen größer bauen und in Altenhundem den Schlüssel ganz rumdrehen?! Die Gelegenheit, den schwächelnden Patienten St.-Josefs-Hospital komplett loszuwerden, unter dem Deckmantel der von der Politik verordneten Krankenhausreform, ist günstig.