Olpe. Von PCB-Belastung bis Brandschutz: Ein Teil des Städtischen Gymnasiums Olpe durchläuft seine vierte Sanierung. Wichtiger Meilenstein erreicht.
Es ist fast eine unendliche Geschichte: die Sanierung des Bauteils Schützenstraße, einem Trakt des Städtischen Gymnasiums Olpe. In den 1970er-Jahren errichtet, ist der komplette Bau seit 2021 eine Baustelle – und das nicht zum ersten Mal. Der Stahlbeton-Skelettbau wurde in den knapp 50 Jahren seines Bestehens bereits dreimal saniert: Einmal gab es eine PCB-Sanierung, um den giftigen Weichmacher aus Fugen und Dichtungen zu entfernen. Dann hieß es, den Brandschutz auf den neuesten Stand zu bringen, verbunden mit dem Anbau eines Notfall-Außentreppenhauses, um einen zweiten Fluchtweg zu schaffen. Kaum damit fertig, stand eine Elektrosanierung an. Und all dies wäre überflüssig gewesen, hätte man sich schon damals für eine Grundsanierung entschieden, wie sie derzeit läuft.
Die WESTFALENPOST im Kreis Olpe ist auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren.
Folgen Sie uns auch auf Facebook.
Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus dem Kreis Olpe.
Alle News aufs Handy? Jetzt die neue WP-App testen.
Die WP im Kreis Olpe ist jetzt auch bei Instagram.
Denn um das Bauwerk zukunftssicher zu machen, wurde es bis aufs Stahlbeton-Skelett „ausgezogen“ und wird derzeit praktisch komplett neu aufgebaut. Außer den tragenden, aber später unsichtbaren Stahlbetonteilen wird der Trakt nach seiner Fertigstellung praktisch einem Neubau entsprechen. Dennoch nennt es Bernd Sundermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement bei der Stadt Olpe, „unsere schlimme Baustelle“. Zu viel ist vorgefallen, was für immer neue Verzögerungen geführt hat. Ein Wasserschaden trat auf, der einen neu eingebauten Boden ruiniert hat. Der Arbeitsschutz der Bezirksregierung stoppte die Arbeiten, weil bei einer Schwerpunktprüfung wegen möglicher Schwarzarbeit zufällig Baustoffe entdeckt wurden, für die vorgeschriebene Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten worden waren. Mehrfach wurden Ausschreibungen wiederholt, entweder, weil die eingereichten Angebote für die Stadt wirtschaftlich nicht zu tragen waren – oder schlicht, weil kein einziges Angebot eingegangen waren.
Auch interessant
Doch nun hat sich etwas getan. Nach dem Abbau des Gerüsts präsentiert sich das Bauwerk in komplett neuer, frischer Optik – und nichts ist mehr von der angestaubten 70er-Jahre-Architektur übrig. Die energetisch hochdämmenden neuen Fenster und die neue Außenhaut zeigen sich modern, durch die Farbgebung mit eingestreuten Farbstreifen aber auch an die historische Putzfarbe des Altbaues des ehemaligen Lehrerseminars angeglichen. Sundermann zeigt sich zufrieden: „Die Hülle ist endlich dicht und auch schön, ich finde, das ist ein echter Hingucker geworden.“ Zwar sind im Inneren noch viele Arbeiten zu erledigen, dennoch ist damit ein Abschnitt erreicht, der auch nach außen einen wichtigen Meilenstein darstellt.
- Mehrere Schulen verwüstet
- Das sind die Abschlussschüler 2024
- Ein neuartiger Anbau statt Container-Lösung
Letztlich sollen nach der Fertigstellung alle naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume des Städtischen Gymnasiums im Trakt an der Schützenstraße untergebracht sein. Möglich wird die Sanierung durch den zusätzlichen Platz, den das Gymnasium durch das Gebäude der ehemaligen Imbergschule erhalten hat.