Kreis Olpe. Vollgestopfte und überladene Fahrzeuge sind tickende Zeitbomben auf vier Rädern. Die fünf wichtigsten Tipps für die sichere Fahrt in den Urlaub.
Die ersten drei Ferienwochen sind vorbei, zum „Bettenwechsel“ ist nun die zweite Reisewelle unterwegs. Wer mit dem eigenen Auto startet, sollte trotz Urlaubslaune die wichtigsten Sicherheitstipps beachten, mahnt die Polizei. Denn die Beamten schauen laut Polizeisprecher Thorsten Scheen in den Urlaubswochen genauer hin. Die Fahrer tiefliegender Autos, die augenscheinlich überladen sind, können sicher sein, dass sie angehalten und überprüft werden. Ebenso die, die ihr Auto einfach vollstopfen. Denn wer sich vor dem Beladen keine Gedanken macht, nach dem Motto: „Hauptsache, die Kofferraumklappe geht noch zu!“, der handelt fahrlässig.
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Bei einer Ferienreisekontrolle vor wenigen Tagen stellten die Dortmunder Polizeikollegen bei jedem zehnten Fahrzeug Verstöße wegen falscher Ladungssicherung und Überladung fest. Wer sein Auto bis unters Dach vollpackt und die Familienkutsche zusätzlich mit Fahrradträger am Heck hinten und einer Box auf dem Dach bestückt, der handelt leichtsinnig. Bei den meisten Pkw können nur rund 400 bis 500 Kilo an Personen und Gepäck zugeladen werden, dann ist das zulässige Gesamtgewicht erreicht. „Maximales Be- oder gar Überladen verlängert den Bremsweg, Ausweichmanöver werden schwerfälliger und das Auto kann ins Schlingern geraten“, mahnt der ADAC. „Das Fahren mit einem überladenen Fahrzeug kann schwerste Verkehrsunfälle nach sich ziehen“, warnt auch die Polizei. Wer erwischt wird, der zahlt: Ab einer fünfprozentigen Überladung ist ein Bußgeld zwischen 10 Euro und 235 Euro fällig. Bei 20 Prozent Übergewicht handelt sich der Fahrer zusätzlich Punkte in Flensburg ein.
Kurz nach dem Ferienstart am 8. und 13. Juli kontrollierte die Polizei im Kreis Olpe auf den Bundesstraßen mit dem Fokus Ladungssicherheit. Laut Thorsten Scheen gab es dabei keine signifikanten Verstöße, „aber die meisten Urlauber sind ja auch vorwiegend auf den Autobahnen unterwegs.“ Was aber auch den heimischen Beamten immer wieder auffällt: Viele Autofahrerinnen und Autofahrer schalten schon vor der Reise in den Urlaubsmodus um und steigen zum Beispiel mit Flip-Flops oder offenen Schuhen hinters Lenkrad. Bei einer plötzlichen Vollbremsung könne das sehr gefährlich werden, weil man nicht genug Grip aufs Pedal bekommt.
Fünf Tipps zum richtigen Packen und Reisen
- Schweres Gepäck, zum Beispiel die Akkus von E-Bikes, sollten immer möglichst weit unten im Fahrzeug verstaut werden. Das hält den Schwerpunkt niedrig und das Auto bleibt auch in Kurven stabiler. Schwere Koffer gehören immer dicht an die Rücksitzbank und nicht frei auf den Kofferraumboden. Was nicht in die Koffer soll, sollte in Kisten oder Taschen verstaut werden.
- Bevor das Fahrzeug beladen wird, unbedingt die Dinge griffbereit im Auto verstauen, an die man während der Fahrt herankommen muss, wie zum Beispiel Kinderspielzeug, Getränke, Snacks, Taschen- und Feuchttücher, Reiseunterlagen und Fahrzeugpapiere. Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste gehören idealerweise griffbereit in den Fahrgastraum und nicht in die Tiefen des Kofferraums.
- Kinder sind mit entsprechenden Kindersitzen zu sichern, auch Haustiere müssen angeschnallt werden. Wer seinen Hund nicht richtig sichert, muss mit einem Bußgeld von 35 Euro rechnen.
- Keine Gegenstände auf die Hutablage legen, diese könnten bei einer Vollbremsung durch den Innenraum fliegen. Ein Reiseatlas zum Beispiel kommt bei einem Aufprall mit der Wucht von 135 Kilo nach vorn geschossen.
- Weiterer Tipp: Ruhen Sie sich vor der Fahrt aus und starten Sie nicht gestresst. Ausreichenden Zeitpuffer einplanen, Stoßzeiten vermeiden sowie Informationen über die aktuelle Verkehrslage vor Fahrtantritt einholen sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um den Stresspegel niedrig zu halten. Bei längeren Strecken bieten sich regelmäßige Pausen an, um zu entspannen und die Fahrt angenehmer zu gestalten. „Ein Spaziergang im Grünen dämpft messbar körperliche Stressreaktionen. Schon 20 bis 30 Minuten genügen, damit der Kortisonspiegel sinkt“, erklärt Andreas Wiffel, Leiter der TÜV Nord Station in Olpe.
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