Benolpe. Dieselluft lag am Wochenende überm Olpetal: Treckertreff in Benolpe. Warum die tuckernden Landmaschinen immer noch jung und alt faszinieren.

Bereits zum 16. Mal hatten am Samstag die Treckerfreunde Benolpe zum großen Treckertreffen geladen. Rund 60 dieser besonderen Landmaschinen waren gekommen, dabei tuckerten auch Treckerfans an, die außerhalb des Kreises Olpe ihr Hobby pflegen.

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„Das Wetter ist für unser Treffen heute sehr ungünstig“, sagt Joachim Hatzfeld von den Benolper Treckerfreunden und schaut in den strahlend blauen Himmel. „Viele haben heute keine Zeit zu uns zu kommen, sondern sind auf den Feldern im Einsatz.“ So blieben einige Treckerfans nur kurz, andere kamen später. Doch zu sehen gab es genügend.

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Das fand auch Lothar Epe aus Oberveischede. Er selber hat einen kleinen Deutz-Trecker, Baujahr 1961, von seinem Schwiegervater geerbt. „Der Trecker ist Hobby für mich. Ich habe noch etwas Wald und da hole ich mit ihm Holz raus, aber ansonsten ist es eine Liebhaberei.“ Auf dem Treffen ist er mit Sohn und Enkelkind vertreten. Sohn Philipp könnte sich gut vorstellen, den Trecker mal zu übernehmen. „Platz hätten wir“, sagt er. Das findet auch der jüngste Spross der Familie gut, der jeden Trecker genau inspiziert.

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Lothar Epe nimmt mit seinem Enkelsohn die Trecker in Augenschein.
Lothar Epe nimmt mit seinem Enkelsohn die Trecker in Augenschein. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Auf einem Exemplar hat Hanno Platz genommen. Der Zweijährige ist mit seiner Oma Birgit Gastreich gekommen. „Wenn er zuhause in Sange einen Trecker sieht, ist er vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen“, sagt sie. Schnell hat der Sprössling die Hupe des Treckers gefunden und zeigt: sie funktioniert. Unüberhörbar.

Hanno (2) hat zu seiner Freude die Hupe am Trecker entdeckt.
Hanno (2) hat zu seiner Freude die Hupe am Trecker entdeckt. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Ein echtes Schätzchen hat auch Quentin Göring aus Hilchenbach mitgebracht. Ein Hela D415 aus dem Jahre 1963. „Den habe ich bei Ebay ersteigert“, erzählt der 20-Jährige. Das Besondere: Der Trecker ist in rot lackiert und das ist auch seine Originalfarbe. Außerdem hat er einen luftgekühlten Motor. „Ich wollte gerne einen Einzylinder haben und das Angebot sprang mich an“. Zurzeit restauriert er einen anderen Trecker. „Da sammle ich Erfahrungen. Wenn ich diesen hier restauriere, soll es perfekt sein.“ Verkaufen will er ihn dann nicht mehr. „Das lohnt sich nicht, denn die Arbeit bekommt man nie wieder raus.“ Für ihn aber ist genau dies die Faszination. „Ich kann schrauben, bauen und am Ende mit dem Ergebnis fahren.“

Quentin Göring hat seinen Hela im Internet gefunden und ersteigert.
Quentin Göring hat seinen Hela im Internet gefunden und ersteigert. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Die ganze Familie ist bei Weidebachs eingebunden. Die Brüder Dirk und Christof sind die erste Generation. Dann kommen die Söhne bzw. Neffen Marco und Nico sowie Nicos Frau Jessica. „Und mit unserer Tochter Marie, gerade einmal sechs Monate alt, gibt es auch eine dritte Generation“, so Nico Weidebach. Angefangen haben die Benolper alle mit einem Trampeltrecker. „Danach sind wir gewachsen“, lacht Dirk Weidebach. Heute nennt die Familie zwei schwerere Deutz-Trecker ihr Eigen, einen DX3.10 und einen 5110 Agrostar.

Infiziert mit dem Treckervirus: Die Benolper Familie Weidebach vor ihrem Deutz Agrostar.
Infiziert mit dem Treckervirus: Die Benolper Familie Weidebach vor ihrem Deutz Agrostar. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

„Es ist reines Hobby“, erzählen die Männer der Familie. „Wir fahren mal Holz oder Gras damit, aber wir genießen besonders die Ausfahrten.“ Natürlich gehören sie auch zu den Treckerfreunden „Gut Dampf“ Benolpe, dann da ist man „unter Gleichgesinnten“. „Wenn der Treckervirus dich einmal infiziert hast, bist du verloren. Den wirst du nie wieder los“, lacht Dirk Weidenbach. „Die anderen haben ein großes Auto, fahren mehrmals im Jahr in den Urlaub und wir haben halt unsere Trecker.“

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