Wenden/Gerlingen. Die Interessengemeinschaft „Besser leben in Gerlingen“ fordert die Verwaltung auf, sofort zu handeln. Jetzt kommt Bewegung in die Finanzierung.

Die Rufe nach der sofortigen Umsetzung der Gerlinger Ortskernentlastungsstraße werden lauter. Nachdem Modellrechnungen und Umfragen den deutlichen Nutzen eines Großbauprojekts herausgestellt hatten, fordert die Interessengemeinschaft „Besser leben in Gerlingen – BliG“ eine schnellstmögliche Umsetzung. Die Verwaltung besteht auf Bedenkzeit in der Sommerpause, um die Kosten mit dem Nutzen abzuwägen und eine mögliche Finanzierung zu prüfen.

Deutlicher Appell

Die Interessengemeinschaft, die unter anderem auch durch Ortsvorsteher Benjamin Hacke vertreten wird, nimmt die aktuellen Geschehnisse zum Anlass, einen deutlichen Appell an den Rat und die Verwaltung der Gemeinde Wenden zu richten. Im Schreiben heißt es: „Die von BliG initiierte Firmenbefragung und die auf wissenschaftlicher Basis erarbeitete Kosten-Nutzen-Analyse durch IVV (Ingenieurgruppe aus Aachen) haben eindeutig nachgewiesen, dass die derzeitige Verkehrssituation nicht nur die Lebensqualität der Gerlingerinnen und Gerlinger negativ beeinflusst, sondern auch die wirtschaftliche Situation nicht nur der in Gerlingen ansässigen Firmen massiv schädigt.“ Die Ergebnisse der Europawahl zeigten, dass die Unzufriedenheit bei Bürgern und Bürgerinnen groß sei und sich die regionale Politik in „vielen Bereichen“ von den wichtigen Anliegen entferne – ein solches sei der Bau der dringend benötigten Ortsumgehungsstraße.

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Damit die Unternehmung nicht ins Stocken gerate, müsse schon jetzt alles Nötige getan werden, um in der nächsten Ratssitzung durchstarten zu können. Dazu gehörten unter anderem die sofortige Projektaufnahme in die Investitionsstrategie (mit erhöhter Priorität), die Suche nach örtlichen Firmen, die sich an den Baukosten beteiligen könnten, und die Prüfung, ob eine Landesförderung aus dem Wirtschaftsetat möglich ist. Schon jetzt hätten Gespräche mit örtlichen Firmen gezeigt, dass die Bereitschaft, sich an den Kosten zu beteiligen, durchaus vorhanden ist. Gegenüber unserer Zeitung bestätigte der Gerlinger Ortsvorsteher Benjamin Hacke, dass sich einige Firmen, die von der aktuellen Verkehrslage betroffen sind, bereits zusammengetan hätten, um einen Teil der Kosten zu stemmen. Eine konkrete Summe konnte noch nicht genannt werden. Alle aufgezählten Schritte müssten schnellstmöglich erfolgen, denn „jeder Tag ohne Umgehungsstraße verursache bei den betroffenen Firmen immense Kosten“, so die Interessengemeinschaft.

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Abwägung vornehmen

Bürgermeister Bernd Clemens möchte sich zu dem nachdrücklichen Appell nicht äußern, stellte aber fest, dass die Vorbereitungen für eine mögliche Umsetzung bereits laufen. „Wir werden in der nächsten Sitzung darüber beraten“, alles müsse genau abgewägt werden. Im vergangenen Haupt- und Finanzausschuss war es zu vielen Nachfragen zur erstellten Kosten-Nutzen-Analyse gekommen. Das Ergebnis, dass ein Bau der Ortsumgehung einen deutlich höheren Nutzen habe, sorgte für große Zustimmung. „Das Ergebnis ruft danach, dass schnelle Entscheidungen getroffen werden“, hatte Bernd Clemens verlauten lassen. Bei der Frage der Finanzierung scheint jedenfalls ein erster Lösungsansatz in Aussicht zu stehen.