Olpe. Die Gründerin Caro Braun will mit ihrem Onlineangebot Frauen im Leben begleiten. Als eine von wenigen Frauen hat sie dafür ein Stipendium bekommen.

Wie kann ich meinen eigenen Zyklus besser kennenlernen? Wie kann ich mich auf eine Geburt und das Elternwerden vorbereiten? Welche Verhütungsmethoden gibt es abgesehen von Kondom und Pille? Fragen, mit denen sich viele Frauen beschäftigen. Caro Braun aus Olpe will mit ihrer Onlineplattform „4Women“ Antworten auf diese Fragen geben. Unterstützung dafür bekommt sie durch das Gründungsstipendium NRW. Sie ist eine der wenigen Gründerinnen, die sich auf ein solches Stipendium beworben hat.

Eigene Erfahrungen als Inspiration

Caro Braun bekam ihr erstes Kind, als sie noch zur Schule ging. Damals habe sie sich vor allem eines gewünscht: mehr Vorbereitung und Wissen über das, was kommt. „Auf alles im Leben bereitet man sich vor, nur nicht, wenn es darum geht, Eltern zu werden. Da wird man reingeschmissen nach dem Motto: Das kriegst du schon hin“, sagt die 25-Jährige. Ihrer Meinung nach sei es jedoch wichtig, dass Frauen gerade in „sensiblen Phasen“ gut vorbereitet sind. Darunter versteht sie einschneidende Erlebnisse im Leben der Frau wie die erste Blutung, die erste Schwangerschaft oder den Beginn der Menopause.

Caro Braun beschäftigt sich sowohl privat als auch beruflich intensiv mit Themen rund um die Frau. Sie hat eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, ist systemische Beraterin, Doula (also nicht-medizinische Helferin bei Geburten) und Hypnobirthing-Kursleiterin. Außerdem bietet sie Kurse zur Burnout-Prophylaxe für heilende, pflegende und soziale Berufe an. Durch die jahrelange Arbeit mit jungen Menschen sowie in Gesprächen mit Freundinnen seien ihr wiederkehrende Themen aufgefallen, die viele Mädchen und Frauen umtreiben. Aktuell befindet sie sich mit dem zweiten Kind in Elternzeit.

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Herzensprojekt: Onlineplattform „4Women“

Doch die nutzt sie für ihr Herzensprojekt: eine Onlineplattform, die ganzheitliches Wissen zur Frau bereitstellen soll. „4Women“ heißt sie. „Ich will damit Wissen in einfacher Sprache für jede zugänglich machen, damit Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können“, erzählt sie von ihrer Motivation. Dazu will sie Module mit Text-, Audio-, Video- und Begleitmaterial anbieten, die Nutzerinnen über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft aufrufen können.

Caro Braun ist eine junge Gründerin aus Olpe. Mit ihrer Onlineplattform „4Women“ will sie ganzheitliches Wissen zur Frau bereitstellen.
Caro Braun ist eine junge Gründerin aus Olpe. Mit ihrer Onlineplattform „4Women“ will sie ganzheitliches Wissen zur Frau bereitstellen. © WP | Sarah Breunig

Die Idee ist, dass diese Mitgliedschaft über Präventionskurse der Krankenkasse gedeckt wird. Die Plattform soll die vier folgenden Bereiche thematisieren: Übergang vom Mädchen zur Frau, Schwangerschaft, Elternschaft und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Menopause. Damit will sie Frauen auch dazu anregen, ihre Glaubenssätze zu hinterfragen und den Weg zurück zu ihrer Intuition zu finden: „Es geht beispielsweise darum, was Intimität bei Jugendlichen bedeuten kann, dass es auch um die Bedürfnisse der Frau und nicht nur die des Mannes geht.“ Um sich finanzielle Unterstützung für ihre Onlineplattform zu holen, die im November fertig werden soll, hat sich Caro Braun für das Gründungsstipendium NRW beworben.

Gründungsstipendium NRW

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums NRW gründen Frauen seltener als Männer. So liegt der Frauenanteil bei gewerblichen Existenzgründungen in NRW gerade mal bei einem Drittel. Deshalb sei ein Ziel der Landesregierung, ein besseres Gründungsklima für Frauen zu schaffen. „Frauen sind bei Unternehmensgründungen nach wie vor unterrepräsentiert. Doch Studien zeigen, dass sie das Thema Selbstständigkeit durchaus interessiert”, so NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in einer Pressemitteilung.

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Caro Braun ist eine der Frauen, die sich erfolgreich für ein Gründungsstipendium beworben hat. Den Bewilligungsbescheid für ihr Gründungsvorhaben „4Women“ bekam sie als 4000. Stipendiatin sogar persönlich von Mona Neubaur überreicht.