Drolshagen. Aus für das Schwimmbad? In einem Brief an die Bürger erklärt Bürgermeister Uli Berghof, warum das Stadtbad finanziell nicht haltbar sei.
Wie es mit dem Drolshagener Stadtbad weitergeht, beschäftigt die Menschen und die Politik vor Ort seit Monaten (wir berichteten). Teile der Bevölkerung, die Gräfin-Sayn-Grundschule, die DLRG und der TuS Drolshagen protestierten in letzter Zeit friedlich, aber nachdrücklich für den Erhalt des Schwimmbads. In der Politik war das Thema immer wieder präsent. Bürgermeister Uli Berghof von der CDU äußert sich nun in einem Brief an die Steuerzahler in Drolshagen. Sein Resümee: Das Stadtbad ist finanziell nicht haltbar.
„Explosion der Kreisumlage“
„Das Stadtbad ist am Rande das Problem, das eigentliche Problem ist die Kreisumlage“, sagte Uli Berghof im Gespräch mit unserer Redaktion. In seinem Schreiben an die Bürger wolle er die Menschen deshalb umfassender als üblich darpber informieren. Aufgrund der Inflation, gestiegener Personalkosten und fehlender Entlastungen seitens des Bundes sowie des Landes NRW gebe es eine „Explosion der Kreisumlage“, wie er schreibt. Diese Summe, die Gemeinden und Städte in NRW an ihren jeweiligen Kreis zu zahlen haben, bedeute im Vergleich zu 2023 eine jährliche Mehrbelastung für die Stadt Drolshagen von rund 2,6 Millionen Euro ab 2024 und um weitere rund 2,7 Millionen Euro bis zum Jahr 2027. Finanziell bringe die Kreisumlage den Haushalt der Stadt „in eine erhebliche finanzielle Schieflage“. Um diese auszugleichen, seien „massive Steuererhöhungen unumgänglich“, wie Uli Berghof erläutert.
„Es täte mir sehr leid, ab 2025 kein Bad mehr in Drolshagen zu haben. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass jeder andere Beschluss nicht zu verantworten ist.“
Vor diesem Hintergrund kommt er zu folgendem Schluss: „Es täte mir sehr leid, ab 2025 kein Bad mehr in Drolshagen zu haben. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass jeder andere Beschluss nicht zu verantworten ist.“ Zusammen mit Kämmerer Rainer Lange habe er entschieden, das Stadtbad als die größte freiwillige Leistung der Stadt ab 2025 nicht mehr in den Mittelansätzen des Haushaltsentwurfs zu berücksichtigen.
Wie bereits berichtet, stehen im Stadtbad Renovierungsarbeiten an, die dringend und unumgänglich seien. Zuletzt hatte der Betreiber, der auch die Lenne-Therme in Meggen betreibt, eine schrittweise Sanierung vorgeschlagen, die das Stadtbad für mindestens zehn Jahre erhalten könnte. Das Gutachten soll geprüft werden. Zusätzlich muss die Stadt aufgrund gestiegener Energiekosten derzeit rund 500.000 Euro jährlich für das Stadtbad aufwenden. Die erforderlichen Renovierungskosten in Höhe von mindestens 250.000 Euro kämen noch dazu. „Den rettenden Strohhalm für das Schwimmbad gibt es meiner Meinung nach nicht“, resümiert Uli Berghof.
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Die Stadtverordnetenversammlung tagt am Donnerstag, 27. Juni. Die finale Abstimmung über die Zukunft des Stadtbads Drolshagen ist dann aber noch nicht zu erwarten.
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