Attendorn. Der Klosterplatz in Attendorn hat jetzt Generationenparkplätze, für Menschen mit Kinderwagen oder Rollator. Drohen anderen Autofahrern Knöllchen?

Ein Mann mit Stock, eine Frau mit Rollator, ein Paar mit Kinderwagen und dazu die Aufschrift „Generationenparkplatz“: Die Beschilderung von neun Parkflächen am zentralen Attendorner Klosterplatz löst vor Ort und in den sozialen Medien öfter Fragen aus. Was ist ein Generationenparkplatz und darf man dort sein Auto abstellen?

Man darf – auch ohne Rollator oder Kinderwagen. „Aber man sollte Rücksicht auf Mitmenschen nehmen, insbesondere auf Schwangere, Familien mit Kleinkindern, mit Kinderwagen, auf Gehbehinderte oder Menschen, die vielleicht wegen einer Behandlung vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind“, umreißt Karl-Josef Hammer vom Ordnungsamt das Ziel. „Einen Parkauswies für Behindertenparkplätze bekommt man nur unter strengen Voraussetzungen. Wir wollen mit dem Generationenparkplatz die Lücke zwischen Behindertenparkplatz und normalem Parkplatz schließen. Das Zusatzzeichen soll als Appell verstanden werden und bedarf der Rücksichtnahme.“

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Die Parkplätze am Klosterplatz darf jeder nutzen – aber man sollte es nicht tun, wenn man fit ist. Die Stadt will und kann das zwar nicht weiter kontrollieren, weil in der Straßenverkehrsordnung keine Rede von Generationenparkplätzen ist und es keine rechtliche Grundlage für ein Knöllchen gibt, denn: „Es ist eine Frage der sozialen Kontrolle der Bürger untereinander“, so Karl-Josef Hammer. „Es ist ein Stück weit ein Versuch. Wenn es nicht funktioniert, müssen wir weitersehen.“

Parkdauer auf zwei Stunde limitiert

Auch in anderen Städten läuft dieser Versuch, beispielsweise in Lippspringe, Recklinghausen, Bensberg, Borken und Zons. In Attendorn hatten Verkehrsplaner im Rahmen der Erarbeitung des Innenstadtentwicklungskonzeptes die Einrichtung eines Generationenparkplatzes angeregt.

Am Klosterplatz sind ein Schwerbehindertenparkplatz und neun Generationenparkplätze eingerichtet. Der Schwerbehindertenparkplatz ist 3,85 Meter breit, um aus einem Rollstuhl ein- und aussteigen zu können. Die neun Generationen-Parkplätze sind 2,60 Meter breit, die Eckparkplätze sind 2,90 Meter breit. Das reicht, um das Kleinkind aus dem Kinderwagen ins Auto zu heben.

Ein Knöllchen kann es aber dennoch am Klosterplatz geben: Damit über den Tag möglichst viele Menschen den Generationenparkplatz nutzen können, hat die Stadt die Parkdauer auf zwei Stunden limitiert. Und ist gespannt, ob das Projekt auf Basis von Rücksichtnahme funktioniert.