Wetter. Die Mängelbeseitigung sorgt für Verzögerungen beim Fortgang der Bauarbeiten. Der Auftraggeber hat nun einen neuen Zeitplan vorgestellt

Seit anderthalb Jahren liegt ein Leerrohr im Vorgarten eines Volmarsteiners. „Hat jemand schon mal was gehört, wann das Projekt zu Ende gebracht werden soll?“, fragt er die Schwarmintelligenz der Social-Media-Plattform Facebook. Die Antwort ist wenig überraschend: später als bisher gedacht und gesagt. Im letzten Quartal des laufenden Jahres werde der zentrale Versorgungspunkt (PoP) wohl fertig sein, heißt es bei Westconnect, dem Auftraggeber der Bauarbeiten in Volmarstein, auf Nachfrage der Redaktion.

Mitte Mai letzten Jahres war noch davon die Rede, dass die ersten Anschlüsse spätestens ab Herbst/Spätsommer 2024 ans Netz gehen könnten. Weitere Inbetriebnahmen würden 2024 folgen. Seit Ende Mai letzten Jahres ist allerdings klar, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Die Stadt Wetter hatte, zum Teil auf Beschwerden von Anliegern gestützt, große Mängel bei der Bauausführung festgestellt.

Unzureichende Bauqualität

Dem Planungsbetrieb für die Verlegung und der ausführenden Baufirma wurde „die unzureichende Qualität der Glasfaserausbaubereiche in Volmarstein und im östlichen Bereich von Grundschöttel dargelegt“, teilte die Pressestelle der Stadt Wetter damals mit. Die Bauverwaltung stellte klar: Zunächst müssen alle festgestellten Mängel nachgearbeitet und behoben werden. Erst dann sollen weitere Ausbauabschnitte genehmigt werden. Westconnect verlegte die erwartete Fertigstellung in Volmarstein daraufhin von Januar 2025 auf die Jahresmitte.

Hiobsbotschaft für die Kunden

Acht Monate nach dieser Hiobsbotschaft für die erwartungsvolle Kundschaft geht es derzeit immer noch um Reparaturen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Mängel in der Wiederherstellung der Pflaster- und Asphaltoberflächen. Auf Nachfrage bei der Stadt heißt es: „Die vom Stadtbetrieb Wetter festgestellten Mängel sind noch nicht komplett im bisherigen Ausbaugebiet behoben worden.“ Daraus ergibt sich für die Bauverwaltung: „Noch wurden keine neuen Ausbaugebiete frei gegeben.“

Vielleicht ändert sich das in Kürze. Es soll zeitnah ein Gespräch mit Vertretern der Stadt, vom Planungsbetrieb Westnetz und der ausführenden Baufirma über das weitere Vorgehen geben. Nach dem aktuellen Zeitplan beim Auftraggeber sind die Tiefbauarbeiten südlich der Grundschötteler Straße bis Ende des Sommers abgeschlossen. „Im nördlichen Bereich oberhalb der Grundschötteler Straße starten wir in den nächsten zwei Monaten“, so eine Unternehmenssprecherin.

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Die hervortretenden Leerrohre, wie von dem Facebook-Nutzer beschrieben, weiß sie einzuordnen: Sie dienten der späteren Einbringung der Glasfaserkabel. Sobald ein Gebiet beziehungsweise eine Netzverteilerbereich vollständig vorbereitet sei, könnten die Kabel zügig „eingeblasen“ werden. Die Fertigstellung der Netzverteilerbereiche erstrecke sich voraussichtlich von März bis Oktober. Da alle Bereiche vom selben PoP versorgt würden, sei eine vollständige Inbetriebnahme im letzten Quartal 2025 geplant, heißt es auf die Frage nach dem Beginn einer echten Nutzung der Glasfaserkabel in den angeschlossenen Häusern.

Westconnect will auch in anderen Stadtteilen von Wetter für schnelles Internet sorgen. Die Planung dafür liefen bereits, so das Unternehmen. Nach der Abstimmung mit der Stadt und einem Ende der vorbereitenden Arbeiten in Volmarstein könnten die Arbeiten in den weiteren Stadtteilen starten.