Wetter. Der Ortsverband vom Technischen Hilfswerk muss auf seinem Gelände an der Voßhöfener Straße weiter improvisieren. Es gibt auch eine gute Nachricht.
Die Bedeutung des THW hat sich erst kürzlich wieder gezeigt. Der Ortsverband Wetter/Herdecke half vor einer Woche im Schneechaos aus. 20 Einsatzkräfte unterstützten die Feuerwehr zum Beispiel auf der Ender Talstraße. Das Technische Hilfswerk schickte einen Geräte- und einen Mehrzweckkraftwagen sowie zwei Kranfahrzeuge los, um in der Stadt an den Ruhrseen bei der Beseitigung der wetterbedingten Schäden und Hindernissen mitanzupacken.
Platzproblem bekannt
Für all das Equipment und natürlich auch für die zahlreichen Mitglieder braucht es Platz. Zur Lagerung und Aufbewahrung, zu Übungszwecken oder schlicht als Heimstätte. Die befindet sich bekanntlich an der Voßhöfener Straße 311. Dort geht es angesichts der erfreulichen Entwicklungen der hiesigen Gruppe – darüber hat die Lokalredaktion mehrfach berichtet – äußerst beengt zu. Daher laufen seit Jahren Überlegungen, wie sich dieses Problem lösen lassen könnte und welche Erweiterungsoptionen bestehen. Zuletzt hatte sich in Abstimmung mit der Stadt Wetter als Eigentümerin eine freie Fläche vom Heringhäuser Feld am Ortseingang Wengern als möglicherweise neue Zentrale herauskristallisiert.
Kein Geld da
Für solch ein Projekt ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zuständig. Die hat nun auf Anfrage der Lokalredaktion mitgeteilt, dass vorerst nichts passiere. In Abstimmung mit der BImA habe die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk „die Neuunterbringung des THW-Ortsverbands Wetter seit Sommer 2023 ausgesetzt. Grund ist die angespannte Haushaltssituation des Bundes. Ohne Refinanzierung fehlt der BImA die Grundlage, weitere Verfahrensschritte zu unternehmen, wie zum Beispiel eine genauere Betrachtung des städtischen Grundstücks oder auch anderer Flächen vorzunehmen“, so Christiane Worring aus der Pressestelle.
>>> hier gibt es weitere Artikel aus Wetter und Herdecke
Dass solch eine Nachricht keine Jubelstürme auslöst, wissen die Entscheidungsträger. „Die prekäre Unterbringungssituation ist den Beteiligten bewusst“, schreibt die Vertreterin der Anstalt des öffentlichen Rechts. Mit dem Technischen Hilfswerk habe die BImA daher abgestimmt, dass die Grundstückssuche für den Ortsverband Wetter/Herdecke „schnellstmöglich wieder aufgenommen werden soll, sobald das THW die Möglichkeit dazu hat.“
Bauprogramm gerät ins Stocken
Gefasst hat André-Marcelle Hubert diese Entwicklung aufgenommen. Der Ortsbeauftragte habe aus diversen Kanälen schon länger herausgehört, dass für Vorhaben wie jenes in der hiesigen Harkortstadt kein Geld zur Verfügung stehe. Vor einiger Zeit konnte sich das THW Wetter/Herdecke noch darüber freuen, dass die heimische Gruppe zu den Begünstigten eines aufgelegten Bauprogramms gehörte. 200 Ortsverbände befanden sich in jener Liste, doch ein Großteil von ihnen muss mit enttäuschten Erwartungen klarkommen. Aus Finanzierungsgründen wurden nur 60 Projekte, darunter eines in Nordrhein-Westfalen, ausgeschrieben und in Auftrag gegeben.
Heringhäuser Feld weiter im Visier
In 30-er Paketen sollen per Musterverfahren möglichst effektiv und somit recht einheitlich neue THW-Zentralen entstehen, hier und da erfordern örtliche Begebenheiten Anpassungen. Zukunftsmusik für die heimische Gruppe. Deren 2400 Quadratmeter großes Grundstück in Voßhöfen platzt somit weiterhin aus allen Nähten, die 6500 Quadratmeter am Heringhäuser Feld böten ausreichend Platz für einen Neubau. „Wir stehen in dieser Hinsicht und generell weiter in einem guten Austausch mit der Stadt Wetter, auch wenn sich bis zu einem Signal der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der besagten Angelegenheit nichts tun wird“, sagt Ortsbeauftragter Hubert.
Weiter Geduld gefragt
Abwarten, so lautet hinsichtlich der Vergrößerung schon seit langer Zeit das Motto. „Ich befürchte, dass weitere Jahre hinzukommen. Dabei fehlen uns allein im Gebäude rund 300 Quadratmeter als Büro- und Lagerfläche“, meint der Anführer vom hiesigen Technischen Hilfswerk. André-Marcelle Hubert kann wiederum auch eine erfreuliche Nachricht verkünden, die aber ebenfalls zu Platzfragen führt. Das THW Wetter/Herdecke hat für einen rund 25 Jahre alten Wagen ein modernes und teures Neufahrzeug erhalten. Das verfügt über einen Kran und könne unter anderem bei Hochwasserlagen helfen.
Das Problem an der Voßhöfener Straße: „Der Lkw passt wegen seiner Maße im Gegensatz zum Vorgänger nicht unter das Carport“, berichtet der Ortsbeauftragte. Von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben liege aber eine Zusage für den Bau einer größeren und ausreichenden Unterstellmöglichkeit an der gewohnten Stelle vor, derzeit hofft das THW Wetter/Herdecke auf die Freigabe von Mitteln und eine möglichst zeitnahe Umsetzung in der Verlängerung der komplett belegten Fahrzeughalle am Rande des Grundstücks. Nicht zum Vorteil wäre es, wenn der neue Wagen (der kam auch vergangene Woche beim Schneetreiben in Herdecke zum Einsatz) weiter ohne Schutz im Freien stehen müsste.