Wetter. Trotz eines Durchfahr-Verbots-Schildes nutzen viele die steile und enge Verbindung, um von der Bergstraße abzukürzen. Politik sucht nach Lösungen.
Durch die bald anstehende Sperrung auf der unteren Kaiserstraße am Ortsausgang gerät auch die unmittelbare Umgebung verstärkt in den Fokus. Die Weststraße zum Beispiel befindet sich nur einen Steinwurf von dort und vom Ruhrtalcenter-Kreisel entfernt, viele nutzen diese recht steile Verbindung als Abkürzung zur Umfahrung der Berg- und Königstraße beziehungsweise An der Kirche. Auf die Probleme für die Anwohnerschaft hat (wie berichtet) Heinz Krause hingewiesen und einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Die Stadt Wetter kann sich damit nicht anfreunden, die Politik will vermitteln.
Durchgangsverkehr heraushalten
„Wir sind unzufrieden, die Schwierigkeiten nehmen zu“, sagte Anwohner Heinz Krause kürzlich im zuständigen Fachausschuss. Sollte es gelingen, Verkehrsteilnehmer ohne Anliegen aus der Weststraße herauszuhalten, „dann haben wir gewonnen“. Der Wetteraner hält die vorhandenen Regelungen für unzureichend. Ein Stopp-Schild am Abzweig An der Kirche habe ebenso wenig gebracht wie das Durchfahr-Verbots-Zeichen. Immer wieder rauschen demnach fremde Fahrzeuge und noch dazu mit recht hoher Geschwindigkeit durch den Verbindungsweg. Durch die Enge der Weststraße und beidseitig parkende Pkw komme es auch zu brenzligen Situationen, wenn sich Autos begegnen.
Die Lösung könnte das Verkehrszeichen 209-30 (Fahrtrichtung geradeaus) sein: Dieses Pfeil-Symbol sollte auf der Bergstraße an der oberen Einmündung stehen, so dass Autofahrer nicht in die Weststraße abbiegen und weiter runter zur Königstraße rollen. Der städtische Fachdienstleiter Umwelt und Verkehr lehnt das ab, Andy Ladwig begründet das so: Das Schild würde für alle Fahrzeuge gelten, somit auch für die Anwohnerinnen und Anwohner der Weststraße, so dass selbst sie sich nicht von der oberen Zuwegung ihren Wohnungen nähern dürfen.
Nichts verändern
„Ich würde dort alles so lassen, wie es ist“, sagte Andy Ladwig und führte weiter aus, dass andere Optionen „nicht hilfreich“ seien. Zudem sei ein Begegnungsverkehr dort möglich. Auch das Thema Parkplätze am Straßenrand spiele eine wichtige Rolle, genau diese brauche es in dieser Siedlung. Sollten auf einer Seite Abstellmöglichkeiten wegfallen, sorge das für neue Konflikte. Daher plädiere er dafür, den Antrag des Bürgers (zunächst vorgetragen im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden) abzuweisen.
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Aus den Reihen der Politik kamen unterschiedliche Reaktionen. Gerd Michaelis von der Fraktion Bürger für Wetter verwies darauf, dass für den besagten Verbindungsweg in den 1970-er Jahren mal eine Einbahnregelung galt, seinen aktuellen Antrag zur dortigen Einrichtung einer sogenannten „unechten Einbahnstraße“ (Einfahrt zwar von einer Seite verboten, aber in beiden Richtungen befahrbar) zog er aber zurück. Norbert Klauke von den Grünen wunderte sich über die Diskussion und verwies auf das existierende Durchfahr-Verbots-Zeichen mit dem Zusatz „Anlieger frei“. Da sich daran offenbar nicht viele halten, „ist das Schild ja eigentlich wirkungslos“.
Verkehrsmessung vereinbart
Andreas Fieberg von der CDU berichtete von lebhaften Diskussionen in seiner Fraktion. Ergebnis: Erst sollten nach neuen Zählungen aktuelle Erkenntnisse zum Verkehrsaufkommen vorliegen, ehe die Politik eine Entscheidung zur Weststraße fällt. Die Meinung eines einzelnen Anwohners reiche nicht aus, eine Befragung von dort lebenden Bürgern wäre wünschenswert. Das könne die Stadt aber nicht leisten, sagte Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer und zeigte sich mit Messungen einverstanden. Nachdem sich dafür auch Axel Peitz von der SPD ausgesprochen hatte, verständigten sich alle Mitglieder im Umwelt-, Klima- und Verkehrsausschuss auf eine Datenerhebung. Der Bürgerantrag von Heinz Krause fand keine Mehrheit.