Wetter. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die Arbeiten an der Hangsicherung und dem Ortseingang beginnen. Lediglich Busse dürfen dann noch passieren.
Nach dem unerwünschten Weihnachtsgeschenk 2023, als unterhalb von Gut Schede am Ortsausgang in Wetter ein Hang absackte, kann die Stadtverwaltung Ende 2024 die dort anstehenden Baumaßnahmen für 2025 präzisieren. Autofahrer und andere müssen sich über viele Monate bis ins Jahr 2026 hinein auf einige Einschränkungen einstellen, zumal auch ein längerer Abschnitt der Kaiserstraße neu hergestellt wird.
Komplexe Herausforderungen
Bürgermeister Frank Hasenberg, die zuständige Bereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer sowie Andy Ladwig (Fachdienstleiter Umwelt und Verkehr) sprechen von komplexen Herausforderungen, die die zwei Bauphasen mit sich bringen. „Die Maßnahme beschäftigt uns bekanntlich schon eine Weile“, sagt Hasenberg und denkt an andere Vorkommnisse, weshalb die Arbeiten an der unteren Kaiserstraße trotz längst vorliegender Fördergeldzusagen erst in Kürze starten. Vor einigen Jahren fand sich nach der veröffentlichten Ausschreibung keine Firma, dann sollte sich länger alles um den Kreisel an der Friedrich- und Ruhrstraße drehen.
Straßenkörper neu herstellen
Nach der erneuten Ausschreibung der Arbeiten zwischen dem Kreisel am Ruhrtalcenter und dem Abzweig zum Lidl haben sich jetzt laut Andy Ladwig Unternehmen interessiert gezeigt. Die Stadt Wetter hofft, im Februar Vollzug melden zu können und dann zeitnah im Frühjahr mit der Maßnahme beginnen zu können. Im ersten Bauabschnitt auf der unteren Kaiserstraße geht es um einen frischen Asphalt, neue Gehwege, Parkplätze, Beleuchtung und Bäume sowie einen einzurichtenden Kreisel an der Kreuzung zum Discounter beziehungsweise nahe der Auffahrt zu Gut Schede. Für dieses knapp 250 Meter lange Teilstück gab es bereits vor Jahren eine Versammlung für Anwohner, die ihre Wohnungen 2025 stets erreichen können.
„Auch die Busse oder Rettungswagen wollen wir während der Vollsperrung stadtauswärts halbseitig durch die Baustelle führen“, erklärt Gräfen-Loer und kommt auf Verkehrsauswirkungen zu sprechen. Autos wollen die Verantwortlichen stadteinwärts über die parallel verlaufende Bahnhofstraße leiten, die wird dann zwischen Lidl-Abzweig und Carl-Bönnhoff-Straße zur Einbahnstraße. „Für einen Begegnungsverkehr ist nicht viel Platz, wir haben sogar an vorübergehende Umbaumaßnahmen in der Bahnhofstraße gedacht, aber das wäre viel zu aufwendig“, so Ladwig. Bürgermeister Hasenberg hofft auf entsprechende Rücksichtnahme und bittet schon jetzt die Anwohnerschaft um Verständnis wegen der Beeinträchtigungen. „Das lässt sich nicht kleinreden, ist aber das kleinste Übel.“
Zwei Abschnitte und ein Jahr Bauzeit
Rund sechs Monate dürfte der erste Bauabschnitt (stadtauswärts Richtung Witten müssen Pkw über die Overwegbrücke rollen) dauern, in dieser Zeit will die Stadt auch die Hangsicherung angehen und möglichst abschließen. Die Vorarbeiten hat der Landesbetrieb Straßen NRW erledigt, der übernimmt auch die Finanzierung für das notwendige Netz und die Felsanker. Die Ausschreibung soll zeitnah die städtische Verwaltung auf den Weg bringen, die über einen vom Rat abgesegneten Vertrag später auch für die Unterhaltung dieser Konstruktion zuständig ist.
Bliebe noch der zweite Bauabschnitt direkt am Ortsausgang. Diese Phase dürfte in etwa genauso lange dauern wie der Auftakt in der unmittelbaren Nachbarschaft und somit bis ins Jahr 2026 hineinreichen. In der geht es um das Teilstück zwischen Shell-Tankstelle und künftigem Kreisel am Lidl-Abzweig. Das Programm dort: frischer Asphalt, Gehweg herreichten, neue Beleuchtung und Bäume. Insgesamt entstehen während der Arbeiten an der unteren Kaiserstraße 17 neue öffentliche Parkplätze, neun davon unterhalb vom problematischen Hang. Dort befinden sich bekanntlich auch Firmen, die will die Stadtverwaltung noch gesondert informieren. Die müssen sich ungefähr ab Herbst auf andere Zufahrtsbedingungen einstellen.
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Für den Autoverkehr bedeutet die zweite Kaiserstraßen-Phase eine weitläufige Umfahrung. Der Abschnitt zwischen Zufahrt zu Gut Schede beziehungsweise Lidl und Rampe an der Shell-Tankstelle wird für die Arbeiten gesperrt, die Umleitung führt monatelang über die neue Ruhrbrücke zur Overwegbrücke. Für Einsatzfahrzeuge und Busse bleibt wie bisher eine Spur frei. „Wir haben durch die zwei Baufelder einen recht hohen Koordinationsaufwand“, so Ladwig.
Optische Aufwertung
Unterdessen sollen auch die Radfahrer von der „städtebaulichen Aufwertung des Ortseingangs“ (Gräfen-Loer) profitieren. Auf einer Seite soll durchgehend ein Schutzstreifen entlang führen, auf der anderen Seite weisen Piktogramme auf Pedaltreter hin. Eine einzurichtende Engstelle nahe der Tankstelle soll zudem die Pkw-Geschwindigkeiten drosseln, so dass obendrein Radfahrer genau dort einigermaßen sicher auf den abgetrennten Weg Richtung neuer Ruhrbrücke abbiegen können.
Die Baukosten für den Straßenbau belaufen sich auf rund 2,4 Millionen, die Hangsicherung liegt bei 1,2 Mio. Euro.