Wetter. Die Adventszeit bleibt ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung, meint der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirchen Wetter.

Am kommenden Sonntag feiern wir den 1. Advent, und damit beginnt die besinnliche Weihnachtszeit. Es ist eine Zeit der Erwartung und des Lichts – eine Zeit, in der wir innehalten und uns auf das Wesentliche besinnen können.

Licht ist eines der kraftvollsten und am häufigsten verwendeten Symbole für Jesus Christus. Es steht für Hoffnung, für seine Wiederkunft und das damit verbundene Heil. Dieses Heil bedeutet unter anderem Erlösung von Schuld und Sünde und schenkt uns die Zuversicht auf ein neues Leben. Doch Licht entfaltet seine volle Strahlkraft nur in der Dunkelheit. So ist für mich persönlich die Weihnachtszeit untrennbar mit den langen Nächten der Wintermonate verbunden. Ein Weihnachtsfest auf der Südhalbkugel, im hellen Sommerlicht, würde mir viel von meinem „Weihnachtsgefühl“ nehmen. Denn erst in der Dunkelheit kommen die vielen Lichter des Weihnachtsbaums wirklich zur Geltung.

Ähnlich ist es mit dem Heil. Oft wird uns seine Bedeutung erst in schwierigen, oft als „dunkel“ empfundenen Tagen bewusst. Diese schweren Zeiten erinnern uns daran, wie sehr wir das Licht – in Form von Hoffnung und Trost – brauchen. In den kommenden Wochen bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor. Doch gerade in den letzten Jahren fällt mir diese Vorbereitung schwerer. Wir leben in bewegten Zeiten, und angesichts von Kriegen, Leid und Hunger in der Welt erscheint die Freude an Weihnachten manchmal wie ein Widerspruch.

Was bedeutet das für unsere Adventszeit? Sicherlich nicht, dass wir uns die Freude an Weihnachten nehmen lassen sollten. Auch müssen wir kein schlechtes Gewissen haben, weil es uns gut geht. Aber die Lichter, der Friede der Feiertage und der Wohlstand unseres Landes sollten uns daran erinnern, dass es auch hier bei uns dunkle Stellen gibt. Und trotz aller Klagen ist Deutschland ein gesegnetes Land. Wer im Licht steht, hat die Möglichkeit, etwas für diejenigen zu tun, die in der Dunkelheit sind. Weihnachten ist die Zeit der Nächstenliebe – eine Zeit, in der wir bewusst darüber nachdenken sollten, wo und wie wir Gutes tun können.

Lassen wir das Licht, das wir in der Adventszeit feiern, nicht nur unsere eigenen Herzen erhellen. Tragen wir es hinaus in die Welt, denn das ist es, was die Weihnachtsbotschaft ausmacht: Hoffnung, Liebe und Licht – auch in dunklen Zeiten und für alle Menschen gedacht.

Michael Neubauer ist Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirchen in Wetter.