Herdecke. Lokale Spezialitäten und Ideen zum Selbermachen für 24 Überraschungen: Tipps für alle, die auf die letzte Minute noch Türchen füllen müssen.

Der erste Adventssonntag und der erste Dezember fallen in diesem Jahr auf ein und denselben Tag. Das heißt: Wenn am Sonntag die erste Kerze am Adventskranz angezündet wird, darf auch das erste Türchen am Adventskalender geöffnet werden. Das heißt aber auch: Für alle, die jetzt noch keinen Adventskalender haben oder vielleicht einen verschenken möchten, wird die Zeit knapp. Ein Grund für Stress ist das aber nicht. Denn in Herdecke gibt es viele Ideen und auch Zubehör für einen Last-Minute-Adventskalender.

Mit Pralinen durch den Advent

Wer Genuss, Heimatnähe und Adventskalender-Tradition miteinander verbinden möchte, ist beim Café Wenning in Herdeckes Zentrum richtig: Hier wandern Jahr für Jahr 24 in der Konditorei selbst hergestellte Trüffelpralinen hinter die Türchen eines eigens mit Herdecker Motiv produzierten Adventskalenders: Sind die Tore noch geschlossen, zeigt die Kalenderfront den verschneiten Bachplatz. Mit jedem Tag kommen dann Nougat-, Calvados- oder auch Kirschwasser-Trüffel zum Vorschein.

Und auch, wer einen eigenen Kalender mit Gebäck oder Pralinen gestalten und die Leckereien zum Beispiel in 24 kleine Kästchen füllen möchte, ist bei der Herdecker Konditorei richtig. Die Auswahl ist groß. In der Auslage liegen, pyramidenförmig aufgebaut und filigran verziert, unterschiedlichste Trüffelsorten, wie Nougat- oder Calvados-Trüffel. Direkt davor sind Verpackungen mit je zwölf Zimtsternen zu finden. Auch sie können innerhalb von Minuten zu 24 „Türchen“ werden: Zwei Päckchen mitnehmen, Sterne per Zuckerschrift mit Zahlen versehen, schön dekorieren - fertig ist ein Adventskalender für Schnelle.

24 selbstgemachte Trüffelpralinen stecken hinter den Türchen der Adventskalenders aus dem Café Wenning, die Claudia Behrens von Hand befüllt.
24 selbstgemachte Trüffelpralinen stecken hinter den Türchen der Adventskalenders aus dem Café Wenning, die Claudia Behrens von Hand befüllt. © Corinna Ludwig | Corinna Ludwig

Adventskalender selber backen

Wenn doch noch etwas mehr Zeit zur Verfügung steht und die Weihnachtsbäckerei im eigenen Heim eröffnet ist, sind Lebkuchen ein guter „Adventskalender-Inhalt“. Lebkuchenteig herstellen, 24 Sterne ausstechen und mit einem Strohhalm ein kleines Loch zum Aufhängen des Gebäcks eindrücken. Nach dem Backen geht es ans Verzieren. Zum Beispiel mit einer Royal Icing Masse. Die gibt es unter anderem im Herdecker Cake Decoration Shop zu kaufen. Das Pulver wird mit Wasser gemischt, kann nach Bedarf mit Lebensmittelfarbe gefärbt und dann mit einem Spritzbeutel aufgebracht werden. Wer mag, kann aber auch Schokostifte oder Lebensmittelstifte nutzen, um die Zahlen auf den Lebkuchen zu zeichnen, bevor diese an Tannenzweigen dekoriert werden: Ein Kalender für den täglichen Genuss.

Cake Decoration Herdecke
Wer nicht mehr viel Zeit hat, kann einen Adventskalender selber backen und 24 Lebkuchen in Sternenform verschenken. Zubehör dafür gibt es zum Beispiel im Cake Decoration Shop in Herdecke. © WP | Corinna Ludwig

24-Tage-Fitness und Saatgut-Kalender

„Alles für den Adventskalender“ heißt es vielversprechend an einem Aufsteller in der Thalia-Buchhandlung in Herdecke. Beim Blick über die mit Tee, Mini-Spieluhren oder künstlichem Schnee gefüllten Fächern fällt ein Mini-Adventskalender ins Auge. 24 Mini-Schokistückchen im Handtaschenformat. Ähnlich handlich und praktisch ist die Fitness-Variante ein Regal weiter. 24 Übungen für die Zeit bis Heiligabend, verpackt wie ein Kartenspiel. Daneben steht ein Drehständer voller Postkarten – Adventskalender zum Verschicken. „Das Angebot an Adventskalendern ist größer geworden“, weiß Buchhändlerin Ronja vom Lehn. Sie nimmt einen Adventskalender mit Saatgut für Gartenfreunde in die Hand, zeigt auf eine Verpackung mit 24 Teesorten und greift zu einem Adventskalender-Buch für Kinder: Hinter verzauberten Fenstern von Cornelia Funke. Wer mehr als „nur“ lesen möchte, ist mit den Escape-Kalendern gut beraten, bei denen jeden Tag ein Rätsel gelöst werden muss, um weiterzukommen, ganz wie bei einem Escape-Room.

Adventskalender Thalia Herdecke
Thalia-Buchhändlerin Ronja vom Lehn hat so manchen Tipp für Adventskalender, mit denen man Familie, Freunden und Bekannten auch auf die letzte Minute noch eine Freude machen kann. © WP | Corinna Ludwig

Käsespezialitäten verkürzen die Wartezeit

Es muss nicht immer Schokolade sein: Auch Käse ist als „Adventskalender-Beilage“ sehr gefragt. Das weiß Roland Voerman aus eigener Erfahrung. Der Inhaber des Fachgeschäfts „Say Cheese“ hat in diesem Jahr zum ersten Mal einen Adventskalender mit 24 verschiedenen Käsesorten gefüllt – und bereits vor dem 1. Dezember sind alle Exemplare verkauft. 120 Kartons mit 24 Türchen hat er selbst mit Käsespezialitäten bestückt. „Ich hätte 200 bis 300 machen können“, sagt Voerman. Allerdings fehlte dazu die Zeit, das Verpacken der einzelnen Käsestücke per Hand ist mühselig. „Das ist eine Riesenarbeit“, sagt er und zeigt auf ein paar einzeln vakuumierte 30 Gramm leichte Füllungen. Solche Mini-Probestückchen möchte Roland Voerman nun auch zum Verkauf anbieten. So müssten dann Freunde von Käse-Adventskalendern auch nicht auf ihr Exemplar verzichten: Füllung kaufen und Kalenderverpackung selber basteln, lautet dann die Devise.

Einfach und schnell fündig werden auch alle, die in Herdeckes Parfümerie und Drogerien auf Adventskalendersuche gehen. Vom mit Pflegeprodukten gefüllten Exemplar bis hin zum Schokoladen-Klassiker reicht die Auswahl, die auch kurz vor Beginn der Adventszeit noch groß ist.