Wetter. Vor vier Jahren hatte der Sturm die Holzhäuser zerstört. Nia Overkott-Brown und ihr Team lassen den Weihnachtsmarkt in Albringhausen wieder aufleben
Viele Fahrräder vor dem Eingang, die Tische des Biergartens sind voll besetzt: Diese Szenerie ist im Sommer im Landhaus zum alten Bahnhof in Albringhausen keine Seltenheit. Ein ungewohnter Anblick erwartet die Besucher des Restaurants jedoch in der Vorweihnachtszeit. An den Adventswochenenden verwandelt sich der Außengastronomie-Bereich in einen Weihnachtsmarkt.
Neu ist die Idee nicht: Da, wo sonst Radler relaxen und Wanderer sich bei einem Schnitzel stärken, sorgten bereits 2018 und 2019 kleine Hütten mit einem Angebot lokaler Händler für adventliche Atmosphäre. „Wir hatten vier bis fünf verschiedene Gartenhütten gesammelt und für den Weihnachtsmarkt umfunktioniert“, erinnert sich Nia Overkott-Brown, seit 2015 Pächterin des Landhauses zum alten Bahnhof, an die Anfänge. „Das war immer sehr schön.“ Doch dann kam Orkan Sabine, fegte im Februar 2020 über Deutschland hinweg und eine große Pappel auf die Hütten, die auf den nächsten Einsatz beim Weihnachtsmarkt warteten. „Bis auf eine wurden alle total zerstört“, erklärt Overkott-Brown, wie es vorerst zum Aus für den adventlichen Markt im Biergarten kam.
Kleines Weihnachtsdorf
Vergessen war das kleine Weihnachtsdorf in Albringhausen jedoch nicht: „Immer wieder haben uns Gäste angesprochen und gefragt, ob wir nicht doch noch einmal einen Weihnachtsmarkt veranstalten möchten“, erzählt Nia Overkott-Brown. Viele hätten es schade gefunden, dass es so abrupt geendet sei. Als dann auch Koch Christian Tempel eine Neuauflage der vorweihnachtlichen Veranstaltung ins Gespräch brachte, „haben wir uns entschieden, es noch einmal zu wagen“, so die 34-jährige Pächterin. „Und dann haben wir es zügig durchgezogen.“ Nia Overkott-Brown lächelt. „Wir haben Holz gekauft und losgelegt.“
„Ich selbst mag kleine Märkte, die lokale Produkte anbieten. Die sind immer gemütlich.“
Denn für die „Wiederaufnahme“ des Weihnachtsmarkts hat sie die Hütten gemeinsam mit ihrem Partner Florian Palm selbst gebaut. Drei bis vier Wochen habe das gedauert. Mittlerweile stehen die kleinen Holzhäuschen an ihrem Platz auf dem Kies des Biergartens. Erste Tannenzweige und Kugelschmuck geben bereits einen Vorgeschmack darauf, wie festlich die Holzhütten an den vier Adventswochenenden aussehen werden.
In ihrem Inneren sitzen dann Aussteller aus der Umgebung und bieten ihre Produkte an. Strickwaren beispielsweise, Genähtes und Gehäkeltes auch. „Die Honigbären aus Wetter verkaufen Honig und Gebasteltes von Kindern“, verrät Nia Overkott-Brown. Glühwein, Waffeln und Essen aus dem Feuertopf wird es ebenfalls geben. „Dafür bauen wir noch einen Pavillon auf“, so die Organisatorin, die sich für den Albringhauser Weihnachtsmarkt vor allem eines erhofft: winterliches Wetter. „Die letzten Male hat es durchgeregnet“, blickt Nia Overkott-Brown zurück. Sie und ihr Team seien zwar darauf vorbereitet, im Zweifel mit Sonnenschirmen für einen Regenschutz zu sorgen und die überdachte Terrasse mitzunutzen: „Aber anders wäre es natürlich schöner.“
An alle kleinen Besucher richtet sich an den Adventswochenenden ein bestimmtes Angebot auf dem Weihnachtsmarkt: In einer Bastelhütte können Kinder kreativ werden. Ob Windlicht, Weihnachtskarte oder Tannenbaumanhänger: „Jedes Wochenende kann etwas anderes gebastelt und mitgenommen werden“, verspricht Nia Overkott-Brown. Am vierten Advent sei zudem ein Puppentheater geplant. Um 16 Uhr wird dann die Geschichte „Kasperl und die Weihnachtssuppe für den König“ erzählt.
Besondere Weihnachtsvorfreude
Für Nia Overkott-Brown ist der Weihnachtsmarkt im Biergarten ihres Restaurants „eine Herausforderung“, auf die sie sich auch freut. „Ich selbst mag kleine Märkte, die lokale Produkte anbieten. Die sind immer gemütlich“, nennt sie einen weiteren Grund für den Neubeginn, bei dem Familie und Team sie sehr unterstützen. „Wir haben in diesem Jahr eine besondere Weihnachtsvorfreude“, sagt sie. Auch bei den Gästen, die bereits von dem Albringhauser Weihnachtsmarkt erfahren haben, bekommt sie positives Feedback: „Sie finden es schön, dass der Markt zurück ist.“
Der Albringhauser Weihnachtsmarkt ist an allen Adventswochenenden geöffnet: samstags von 16 bis 21 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr.