Wetter. Unternehmen wünschen bessere Planbarkeit und weniger Bürokratie: Warum das Ende der Ampel-Koalition vor allem als Chance gesehen wird.
Das Ampel-Aus in Berlin ist aus Sicht von Benjamin Zeschky eine „gute Situation“, weil es zu Neuwahlen führen wird. Der Firmenchef eines Galvanik-Betriebs aus Wetter hofft auf einen baldigen Bürokratieabbau und sinkende Energiepreise: „Neuwahlen sind gut, insbesondere für den Mittelstand“, ist Zeschky überzeugt.
Investitionen stocken
Die ökologische Komponente in der Politik halte er für „absolut richtig“, so Benjamin Zeschky, aber nicht über Verordnungen, die es der deutschen Wirtschaft schwer machen würden, auf internationalen Märkten zu bestehen. Wichtig ist ihm überdies mehr Verlässlichkeit in der Politik. Das unzuverlässige Agieren der Ampel habe zu „Zögerlichkeiten“ bei den Investitionen geführt.
Betriebe und Verbraucher verunsichert
Schon im Frühjahr hatte Zeschky bei der Vorstellung der Konjunkturdaten der SIHK ein gutes Investitionsklima angemahnt. Ralf Stoffels, Präsident der SIHK, hatte bei dieser Gelegenheit die Verunsicherung bei Betrieben und Verbrauchern beklagt: „Entweder, es werden keine Entscheidungen getroffen“, so Stoffels über die Politik der Ampel-Parteien, „oder sie kommen ad hoc.“
„Neuwahlen sind gut, insbesondere für den Mittelstand.“
Aus Sicht von Benjamin Zeschky müssen nun Neuwahlen „ohne längeres Zögern so schnell wie möglich“ angesetzt werden. Das sieht Prof. Dr. Klemens Störtkuhl, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) des Kreises Ennepe-Ruhr, nicht anders: „Der Stillstand muss jetzt beendet werden! Die Betriebe haben keine Zeit mehr zu verlieren. Jeder weitere Tag ist zu viel. Olaf Scholz muss sofort die Vertrauensfrage stellen. Der Standort Deutschland braucht einen Neustart“, verstärkt die MIT den Druck durch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz.
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Auch sonst liegen die Vorstellungen des parteipolitischen Verbandsvertreters dicht bei den Wünschen des Unternehmers aus Wetter: Klemens Störtkuhl: „Die Betriebe verdienen Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Und der Standort braucht einen Neustart: Steuern und Abgaben müssen runter, die Energiepreise gesenkt und die Bürokratie gestutzt werden.“