Herdecke. Im Oktober und November hat das Team von First Stop im Gahlenfeld von Herdecke sehr viel zu tun. Vieles dreht sich derzeit um ein Winterzeichen.
Reifen, wohin das Auge reicht. Wer in der Gahlenfeldstraße 9 auf das Gelände von First Stop fährt, sieht zahlreiche Stapel. Schwarze Gummiräder auf dem Parkplatz sowie direkt vor und in der Werkstatt, einige Exemplare im Verkaufsraum, hinter einer Tür im Lager sowieso. Logisch, im Monat Oktober beginnt in der Kfz-Saison die Winterzeit, auf den Felgen verschwindet vielfach die Sommerbekleidung.
Faustregel „von O bis O“
Autofahrerinnen und Fahrer ohne Ganzjahresreifen merken sich die Faustregel „von O bis O“, von Oktober bis Ostern gehören Winterräder an den Wagen. Dementsprechend haben Monteure in Werkstätten im Spätherbst gut zu tun. „Das hat sich jetzt immer mehr gesteigert, die Hochphase hält bis in den November hinein an“, erzählt Niederlassungsleiter Lars Schöne. Seit 2008 arbeitet er im Gewerbegebiet Gahlenfeld für den Herdecker Standort von First Stop, hier handelt es sich um keine Franchise-Filiale. Bis 2002 hieß diese Kfz-Anlaufstelle Reifen Dietze, worauf noch ein altes Schild hinweist.
Immer wieder klingelt das Telefon. „Ja , Ihr Auto ist fertig, Winterreifen sind aufgezogen“, sagt Industriekaufmann Schöne zu einem Anrufer. Zwei Kundinnen stehen kurz darauf im Büroraum, Papiere abholen und bezahlen. Der 57-Jährige wünscht dann noch „gute Fahrt“. Ein paar Meter neben den Schreibtischen befindet sich die Werkstatt, auf drei der vier Hebebühnen befinden sich Autos ohne Räder.
Zum Team gehören zwei Reifen- und zwei Kfz-Monteure sowie ein Auszubildender, sie arbeiten aktuell beinahe im Akkord die Aufträge ab. „Rund 50 Autos sind es momentan pro Tag, in anderen oder sagen wir in normalen Zeiten zwischen zehn und 15“, erklärt Lars Schöne während einer Telefonpause. Die Büroaushilfe ist krank. Ungünstig. Der nächste Anruf und die erneute Frage nach einem Termin zum Reifenwechsel.
First Stop hat im Gahlenfeld ungefähr 1000 Sätze Winterräder eingelagert. „Derzeit beträgt die Wartezeit für einen Termin zwei bis drei Wochen“, sagt der Niederlassungsleiter, wobei seine Truppe auch weiterhin Kfz-Reparaturen übernimmt. Die Reifen-Hochphase stemmt das vorhandene Team ohne Verstärkung. Einen Tipp für Räder geben die Fachleute der Kundschaft aus Herdecke, Wetter, Witten, Dortmund oder vereinzelt auch aus Hagen immer mit: „Lieber was Vernünftiges und nicht billig kaufen. Von daher können wir den verständlichen Wunsch, die besten Reifen auch zum günstigsten Preis zu bekommen, nicht immer erfüllen.“
Ein aktuelles Thema wiederum taucht an der Gahlenfeldstraße 9 nur theoretisch auf. Seit dem 1. Oktober 2024 sind im Winterbetrieb nur „Gummis“ mit einem Alpine-Symbol zugelassen. Wer bei kalten Bedingungen oder Schnee mit ungeeigneter Bereifung unterwegs ist, riskiert Bußgelder zwischen 60 und 120 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. „Auf dieses Zeichen achten wir bereits seit sechs oder sieben Jahren, daher gibt es jetzt hier bei uns zwar dazu vermehrt Nachfragen, doch bisher haben wir in unserem Lager und beim Wechsel noch nicht einen Problemfall in dieser Hinsicht entdeckt“, erklärt Schöne.
Dazu passt seine Empfehlung und jene der Hersteller, ungefähr nach fünf oder sechs Jahren neue Reifen zu kaufen. Das hänge natürlich auch von der Kilometeranzahl ab, aber je nach Befund raten Fachleute auch schon mal zu einem vorzeitigen Wechsel. „Der Zustand der Gummimischung ist wichtiger als das Profil und das Aussehen. Sieht es ohnehin porös-rissig aus, sollte sich das ein Experte angucken, dann dürfte ein Wechsel sinnvoll sein“, so der 57-Jährige, der bei First Stop in Herdecke vor allem langjährige Stammkundschaft begrüßt. „Wir leben hier auch von guter Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Mit anderen Kfz-Betrieben am Ort kooperieren Lars Schöne und sein minimal jüngerer Werkstattleiter, sagt der Niederlassungsleiter, ehe er wieder ans Telefon gehen muss.