Herdecke. Sieben Parteien, ein Amt - und allein schon bei SPD und CDU gibt es mehrere Bewerber. Die Herdecker dürfen gespannt sein.
Bei den letzten Bürgermeisterwahlen gab es in Herdecke eine Amtsinhaberin und einen Herausforderer. Das wird im September 2025 garantiert anders: Dr. Katja Strauss-Köster hat im Juni bekannt gegeben, dass die für die CDU in den Bundestag einziehen möchte und daher für das Spitzenamt im Herdecker Rathaus nicht mehr zur Verfügung steht. Gleich darauf klingelten bei Doris Voeste, Stadtverbandschefin der CDU, die Telefone. Am Ende lagen ihr neun Bewerbungen für die parteiinterne Kandidatenkür vor. So etwas hatte es noch nicht gegeben.
Auch beim SPD-Stadtverband sind „einige Bewerbungen aus den eigenen Reihen eingegangen“, erklärt Stadtverbandschef Carsten Adametz bei einer Abfrage der Redaktion. Die SPD arbeite zurzeit an ihrem Wahlprogramm für die Ratsperiode von 2025 bis 2030. Zu diesem Programm sollte der Kandidat oder die Kandidatin der SPD dann stehen, verrät Adametz über die Reihenfolge des Vorgehens und ein erstes Kriterium für die Personalauswahl.
Wer hat Chancen?
Lange Jahre stellte die SPD den Bürgermeister und damit auch den Amtsinhaber, der erneut zur Wahl stand. Manchmal gab es dennoch einen Bewerber oder eine Bewerberin über die CDU als stärkste Oppositionspartei hinaus. Wie also stellen sich die übrigen fünf Parteien im Herdecker Rat aktuell mit Blick auf die Bürgermeisterwahl am 24. September 2025 auf? Bis dahin ist nicht einmal mehr Jahr.
Bei den Grünen hat sich zumindest schon einmal der Vorstand für die Aufstellung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten beziehungsweise einer Kandidatin ausgesprochen. Entschieden werden muss das von der Mitgliederversammlung. Sie würde auch befinden, wer dann für die Grünen den Rat führen und die Verwaltung im Rathaus lenken soll. Die FDP in Herdecke ist ähnlich weit. Der Prozess sei noch nicht abgeschlossen, so Parteichef Jügen A. Weber. Tendenz: ein eigener Kandidat.
Kein Bündnis mehr
Das könnte somit der vierte im ersten Wahlanlauf werden. Bei den letzten drei Bürgermeisterwahlen hatten sich CDU, Grüne und FDP gemeinsam hinter die damals noch parteilose Katja Strauss-Köster gestellt. Im Sommer ist dann das Dreierbündnis endgültig auseinander gebrochen. Ein gemeinsamer Kandidat oder eine gemeinsame Kandidatin war seitdem nicht zu erwarten. Dennoch könnte es kleinere Bündnisse geben. Entscheide die FDP sich nicht für eine eigene Nominierung, würde der beste Kandidat oder die beste Kandidatin der anderen möglicherweise unterstützt, so Jürgen A. Weber.
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Nico Fischer erklärt für Die Partei von vornherein, dass seine Fraktion „realistisch“ keinen eigenen Kandidaten aufstellt und lieber „denjenigen unterstützt, der das am besten macht.“ Die AfD erklärt bei der Abfrage, keinen eigenen Kandidaten aufstellen zu wollen. Bei ihr liege der Fokus auf einer guten Reserveliste für die Kommunalwahl 2025. Und die Fraktion Links plus, in der Vladimir Munk für die Linke und Dieter Kempka für das Bündnis Sahra Wagenknecht sitzen, erklärt kurz und knapp: „Der Punkt wurde noch nicht diskutiert.“