Wetter. Der Bau der Feuerwache in Wengern sorgt immer wieder für kritische Fragen. Bauschäden, Finanzierungsprobleme? Nichts davon, sagt die Stadt.
Der Sommer ist vorbei, und auch da hat es schon ausreichend geregnet. Jetzt kommen die kalten Monate und mit ihnen mit Sicherheit noch mehr Nässe und Kälte. Noch aber hat die neue Feuerwache an der Trienendorfer Straße in Wengern kein Dach. Der Rohbau sei schon mal weitgehend ausgetrocknet gewesen, werde seit geraumer Zeit aber wieder feuchter, haben Anwohner beobachtet. Sie fürchten Schäden, die durch das Wasser entstehen könnten. Die Stadt beruhigt. Es handele sich um einen Rohbau, der „wie allgemein üblich, noch offen ist. Die Feuchtigkeit an den Wänden und Decken trocknet im Laufe der Bauzeit wieder ab. Es besteht keine Gefahr.“
Arbeiten im Verborgenen
Auch eine andere Sorge will die Stadt den Anwohnern auf Nachfrage der Redaktion nehmen. Diese hatten den Eindruck, als seien die Arbeiten über sechs und mehr Wochen nicht fortgeführt worden. Antwort der Stadt: Im Laufe von Bauprozesses gebe es immer wieder Phasen, in denen Abstimmungen stattfänden, die nach außen hin nicht sichtbar seien. „Darüber hinaus haben durchaus Rohbauarbeiten im Inneren des Gebäudes stattgefunden.“ Der Eindruck der Anwohner stimme daher nicht, so die städtische Pressestelle.
Schief lägen Anwohner auch mit der Unterstellung, dass durch eine Streckung der Bauzeit eine Verlagerung der Baukosten ins nächste Haushaltsjahr erreicht werden solle. Der Bau ist im Zeitplan, so die Versicherung der Stadt. Also gebe es auch keine Verzögerung. Damit ändere sich nichts an der Höhe der anfallenden Kosten. Auch für die nächsten Monate geht die Stadt nicht von einer Verlängerung der Bauzeit aus.
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Mittlerweile ist bereits ein schweres Lüftungsaggregat angeliefert worden. Später einmal soll es seinen Platz im Spitzboden bekommen. Vorübergehend ist es in der Fahrzeughalle zwischengelagert worden. Ohne Erdarbeiten wäre das nicht gegangen. Das Erdreich vor den großen Rolltoren war deutlich zu hoch. Nun ist zumindest in einem Teilbereich schon mal das Niveau abgesenkt worden. Auch zu dem Höhenunterschied hatten sich schon kritische Anwohner gemeldet. Sie fürchteten, dass es sich um einen Planungsfehler handele.
Auf Nachfrage der Redaktion hatte damals das zuständige Architektenbüro erläutert, wie es zu der deutlich niedrigeren Bodenplatte im Vergleich zur alten Feuerwache gekommen ist. Nach oben sollte das neue Gebäude nicht wachsen, gerade die zu geringen Torhöhen für die immer größer werdenden Feuerwehrfahrzeuge aber seien ein Problem gewesen. Mehr Höhe in der Fahrzeughalle sei da nur durch eine Absenkung des Bodens möglich gewesen. Mittlerweile ist der gut sichtbare Höhenversatz verschwunden.
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Im Zuge der Zimmer- und Dachdeckerarbeiten soll das Lüftungsaggregat nun mit einem Kran an seine endgültige Position unter dem Dach gehievt werden. Auch zum Dach gab es Befürchtungen aus Reihen der Anwohner der Feuerwache. Angeblich sollte beim Bau oder in der Planung die Spitze des Giebels vergessen worden sein. Dementsprechend solle es nicht möglich sei, den tragenden Dachbalken aufzulegen. Was ist dran? Auch hier hat die Stadt Wetter eine klare Antwort: „Der obere Teil des Giebels wird im Verlauf der restlichen Rohbauarbeiten erstellt und ist demzufolge nicht vergessen worden.“
Nach einem langen Tauziehen hatte der Rat beschlossen, die alte Feuerwache am bisherigen Standort durch einen Neubau zu ersetzen. Vorübergehend ist die Feuerwehr Wengern in einem Industriekomplex an der Osterfeldstraße untergebracht. Der Wiedereinzug ist für das nächste Frühjahr geplant.