Herdecke. Trotz Förderzusagen muss die Stadt viel Geld zur Umgestaltung der Bäder am Bleichstein ausgeben. Ein Investor hat abgesagt und einen Tipp gegeben.

Journalisten sprechen bei solchen Angelegenheiten wie der folgenden über eine „Nicht-Nachricht“. Im Herdecker Rat hat der 1. Beigeordnete Dennis Osberg nun eine Neuigkeit zum städtischen Freibad am Bleichstein mitgeteilt.

Interesse an Übernahme ausloten

Demnach habe es im August ein Gespräch zwischen dem Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr GmbH des Regionalverbands Ruhr (RVR) und der Bürgermeisterin sowie dem Beigeordneten gegeben. Hintergrund: Die Verwaltung sollte prüfen, ob diese Einrichtung womöglich das städtische Freibad am Bleichstein übernimmt und dieses aufgrund der Verlustzahlen somit sinngemäß nicht mehr den städtischen Haushalt belastet.

Potenzielle Parkgebühren

Im Ergebnis lasse sich laut Mitteilung der Stadt nach dem Treffen mit dem Wetteraner Jürgen Hecht als Verantwortlicher der GmbH festhalten, dass diese Gesellschaft kein Interesse an einer Übernahme des sanierungsbedürftigen Freibads hat. „Der Geschäftsführer hat in dem Austausch Beispiele der Tätigkeitsfelder der Freizeitgesellschaft genannt und insbesondere betont, wie erfolgreich und wichtig die Parkraumbewirtschaftung im Kontext von Freizeitangeboten ist. Hier sieht er für Herdecke ein enormes Potenzial“, so Osberg.

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Somit bleibt es dabei, dass die Stadt und ihre Bürgerschaft weiterhin ein Freibad „an der Backe haben“, wie der Autor dieser Zeilen zugespitzt aus der vorliegenden Mitteilung abliest. Angesichts der zuletzt enttäuschenden Besucherzahlen und der in die Jahre gekommenen Technik wohl eine nachvollziehbare Entscheidung eines externen Investors.

Gebühren statt Parkscheibe?

Zugleich könnte dieser mit seiner Stellungnahme gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet haben: Hinter dem Wort „Parkraumbewirtschaftung“ steckt die Erwägung, dass am Bleichstein das bisher kostenlose Abstellen von Pkw (Parkscheibenregelung) eines Tages Geld kosten könnte.

Das Pkw-Abstellen vor der Bleichsteinhalle ist seit Jahren per Parkscheiben-Vorgabe geregelt.
Das Pkw-Abstellen vor der Bleichsteinhalle ist seit Jahren per Parkscheiben-Vorgabe geregelt. © WP | Steffen Gerber

Das ist Zukunftsmusik. Wobei die Sanierung des Hallen- und Freibads bekanntlich trotz Fördermitteln teuer ist, wodurch in einigen Monaten auch Fragen zu neuen Einnahmemöglichkeiten durchaus legitim erscheinen. Auch wenn das manchen nicht gefallen dürfte.