Wetter. Keine Sperrungen mehr: Der Kreisel in Alt-Wetter ist freigegeben. Auch der Weg nach Vorhalle ist wieder offen. Das freut anliegende Geschäftsleute.
Keine langen Warteschlangen vor Baustellenampeln mehr. Kein Rückstau, der bis auf die Ruhrbrücke reicht. Und wer nach Vorhalle fahren möchte, muss keine Umwege mehr in Kauf nehmen: In Wetters Zentrum gibt es eine Baustelle weniger. Am Mittwochvormittag wurde der provisorische Kreisel in Alt-Wetter wie angekündigt (wir berichteten) für den Verkehr freigegeben.
Markierungen und Verkehrsschilder abgebaut
Noch am frühen Morgen regelten die Baustellen-Ampeln den Verkehr am Knotenpunkt, an dem Kaiserstraße, Friedrichstraße und Ruhrstraße aufeinandertreffen. Auf dem Kreisel herrschte derweil reges Treiben: Arbeiter entfernten Sperrungen und Baustellenschilder, befreiten den Asphalt von den gelben Markierungen und nahmen die Ampeln außer Betrieb. Während der Rückbau der Baustellenbeschilderungen den ganzen Tag über weiterging, passierten um 10.20 Uhr die ersten Fahrzeuge den Kreisel. Auto an Auto reihte sich in den Kreisverkehr ein, ab und an blieben Fußgänger stehen und beobachteten die neue Verkehrsführung. „Endlich läuft es wieder“, sagte ein Passant im Vorbeigehen.
Auch der Verkehr vor dem Imbiss Ceyda in der Kaiserstraße rollt. Im Inneren des Ladenlokals ist die Freude am frühen Nachmittag groß. „Das ist wie Weihnachten“, sagt Inhaber Ali Torun und lacht. So kurz nach der Kreiselöffnung mache sich der fließende Durchgangsverkehr zwar noch nicht in der Kundenfrequenz bemerkbar. Doch der Geschäftsmann ist zuversichtlich: Vor dem Feiertag gingen noch viele einkaufen. „Da werden wir heute Abend schon sehen, wie sich das auswirkt.“ Und in Bezug auf die Lieferzeiten bemerkt der Imbiss-Inhaber die fehlende Baustellen-Ampel schon jetzt. Statt mindestens 4,5 Minuten in der Warteschlange zu stehen, könne er bestellte Speisen jetzt wieder viel einfacher und schneller zustellen. „Das ist auf jeden Fall besser für die Nerven“, freut sich Torun.
Auch Jehad Omar ist „sehr dankbar“, dass der Kreisel befahren werden kann. Ihm gehören der Kiosk und die Pizzeria Modena in der Friedrichstraße. Fast zwei Jahre lang hat es vor seinen Geschäften keinen Durchgangsverkehr mehr gegeben. Mittlerweile dringen wieder Motorengeräusche und Straßenlärm ins Innere des Kiosks. Für Jehad Omar ist das wie Musik in den Ohren. „Es läuft langsam an“, erzählt er. Noch wüssten viele nicht, dass der Kreisverkehr offen und die Baustelle weg sei. Auch wenn das große Durchfahrverbot-Schild im Laufe des Nachmittags mit einem roten Kreuz quasi durchgestrichen wurde. Die Möglichkeit, von Wetters Zentrum direkt Richtung Vorhalle zu fahren, muss sich erst noch herumsprechen. „Nach einer Woche werde ich sehen, was es bringt“, vermutet Jehad Omar, während immer wieder Autos vor seinem Geschäft Richtung Hagen unterwegs waren.
Lange auf die Öffnung gewartet
„Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Autos gesehen habe“, sagt Zeynep Kaya. Die Konditorin der Daisy Bakery in der Friedrichstraße blickt von der Bäckerei aus direkt auf den kleinen Kreisverkehr, der in den vergangenen Monaten nahezu verwaist war. Seit der Eröffnung ihres Geschäfts haben sie und ihre Mutter, Inhaberin Nuran Kücük, 14 Monate lang auf diesen Moment gewartet. „Zwischendurch hatten wir überlegt, zu schließen“, erklärt Kaya. Viele Kunden hätten ihr aber erzählt, dass die Friedrichstraße eigentlich eine Hauptverkehrsstraße sei. Einen ersten Eindruck davon bekommen Mutter und Tochter jetzt. „Es sind sehr viele Autos unterwegs, die diesen Weg nutzen“, konnte Zeynep Kaya schon während der ersten Stunden nach der Öffnung beobachten. Inhaberin und Konditorin haben reagiert und die Öffnungszeiten ihres Geschäfts erweitert. „Während der Woche machen wir jetzt eine Stunde eher auf“, so Zeynep Kaya. „Denn auf diesem Weg fahren viele zur Arbeit.“