Herdecke/Wetter. Mit dem Rücktritt des Bundesvorstands und dem Austritt des Jugendvorstands geht ein Ruck durch die Grünen. Eine Reaktion vom Herdecker Ortsverband.

Am Mittwoch hatten Ricarda Lang und Omid Nouripour ihren Rücktritt vom Bundesvorstand der Grünen bekannt gegeben. Es folgte ebenfalls der Rücktritt des Jugendvorstands, der zudem noch aus der Partei austreten und eine neue linke Gruppierung gründen will.

Die Ortsverbandsvorsitzende der Grünen Herdecke, Kirsten Deggim, reagiert auf die Nachrichten differenziert. Der Ausgang der Wahlen sei für sie „erschreckend“, erklärt sie auf Nachfrage der Redaktion. „Das politische Klima im Bund hat sich verändert. Der Umgang miteinander ist schroffer geworden. Bis vor einiger Zeit war er noch demokratisch und sachorientiert. Jetzt wird immer mehr Abstand von den Fakten genommen“, meint Deggim. Damit werde der Demokratie ein Bärendienst erwiesen.

„Bis vor einiger Zeit war der Umgang miteinander noch demokratisch und sachorientiert. Jetzt wird immer mehr Abstand von den Fakten genommen.“

Kirsten Deggim
Ortsverbandsvorsitzende Grüne Herdecke

Den Rücktritt des Bundesvorstands bedauert sie. „Ich finde es sehr schade, denn die beiden haben gute Arbeit geleistet in schwierigen Zeiten“, so Deggim. Dennoch habe sie Verständnis für diesen Schritt. Mehr noch: „Ich habe großen Respekt, dass sie den Weg freimachen, auch im Hinblick auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr, bei denen wir jede Unterstützung auch aus dem Bundesvorstand gebrauchen können“, erklärt die Herdeckerin mit Blick in die Zukunft.

Dass auch die Jugend sich zurückzieht, findet sie mehr als bedauerlich. „Unsere grüne Jugend spornt uns an. Sie begleitet Prozesse immer kritisch“, lobt sie den Nachwuchs.

Ob die Querelen im Bund auch Auswirkungen auf den Ortsverein haben werden, kann sie derzeit noch nicht einsortieren. „Bisher spüren wir hier in Herdecke noch kein massiven Auswirkungen“, erklärt sie.