Wetter. Die Instandsetzung des Denkmals am Harkortberg ist beschlossen, die Stadt Wetter hat geringere Kosten bekannt gegeben. Die Umsetzung sei dringlich.

Sanieren? Ja, muss sein. Aber wie? Und wie teuer darf das werden? Seit einiger Zeit machen sich Vertreter der Stadt Wetter und der Lokalpolitik Gedanken zur Instandsetzung des Ehrenmals am Harkortberg. Die Diskussionen haben sogar dazu geführt, dass sich eine Mehrheit für einen Sperrvermerk zur Freigabe der Gelder ausgesprochen hat. Zudem lagen verschiedene Varianten zur Umsetzung vor. Nun herrscht aber Klarheit, wie es mit dem Bauwerk im hintersten Teil des Sunderwegs weitergeht.

Dringlichkeit vorhanden

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses fasste die städtische Fachbereichsleiterin die Debatte rund um das Konzept zum Ehrenmal noch einmal zusammen. Birgit Gräfen-Loer berichtete, dass die Verwaltung eine Sanierung unter „nachhaltigen und wirtschaftlichen“ Gesichtspunkten anstrebe. Die Einschätzung des Fachdienstes kommt eindeutig daher: „Aufgrund der massiven Schäden an der Betonkonstruktion und dem aufgehenden Mauerwerk sind umgehend Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen. Bei weiteren Verzögerungen der Mängelbeseitigung muss der Bereich um das Ehrenmal für den Publikumsverkehr gesperrt werden.“

Kostenaufstellung

Ein Ingenieurbüro aus Köln habe nun auch eine Kostenschätzung vorgelegt: 243.000 Euro braucht es demnach unter anderem für eine flächige Betoninstandsetzung mit Oberflächenschutzsystem, für Abdichtungsmaßnahmen, den Austausch des Fundamentes sowie die Restaurierung der umlaufenden Brüstung. Dazu gehören auch die Erneuerung der Fugen, eine bessere Entwässerungsführung (Einbau einer Drainage) auf der Rückseite und neue Natursteinplatten.

Außenansicht Denkmal Ehrenmal Harkortberg
Offene Fragen trotz ausführlicher Mängelbeschreibung: Wie teuer die Sanierung des Ehrenmals am Sunderweg wird, hat die Stadt Wetter nun im Fachausschuss mitgeteilt. © WP | Stadt Wetter

Rund 100.000 Euro kommen den Angaben zufolge noch am unteren Bereich für die Mauerwerkssanierung und die Außenanlagen hinzu, dazu zählen etwa die Ausbesserung der Plattenbeläge auf der Fläche und auf der Treppenanlage. Die aktuell berechnete Sanierungssumme von 343.000 liegt aber deutlich unter jedem Ansatz aus dem Jahr 2022, als auch unter der Berücksichtigung von denkmalrechtlichen Vorgaben ein Büro 547.400 Euro Kosten geschätzt hatte. Daraufhin erfolgte eine Rückstellung der Mittel.

Weitere Baumaßnahmen

Baufachbereichsleiterin Gräfen-Loer teilte noch mit, dass es für die Sanierung im Bürgerpark Villa Vorsteher 312.000 Euro Fördermittel vom zuständigen NRW-Ministerium gibt. Diese angestrebte Finanzunterstützung klappe aber nicht bei der Umgestaltung rund um die Burgruine in der Freiheit sowie bei der Neugestaltung des Stadteingangs Kaiserstraße.

Für letztgenanntes Projekt soll es Geld geben, das eigentlich zur Umgestaltung des Theodor-Heuss-Platzes gedacht war. Sollte ein Umbewilligungsantrag Erfolg haben, könnten zugesagte 458.000 Euro für die Maßnahme Kaiserstraße bereit stehen, die Arbeiten am genannten Quartiersplatz müssten ohne Städtebaufördermittel erfolgen. 

Zudem hatte sich Haltaufderheide-Uebelgünn nach den Folgen der anstehenden Baustellen in der Kaiserstraße erkundigt und erfuhr von der städtischen Fachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer, dass es für Busse Lösungen geben und der Zentrale Omnisbahnhof (ZOB) stets erreichbar sein soll. Da demnächst aber auch mal Vollsperrungen am Ortsausgang drohen, könnten Veranstaltungen im schlechtesten Fall auch mal ausfallen. „Man kann nicht alles haben“, sagte Bürgermeister Hasenberg dazu.
 

Karen Haltaufderheide-Uebelgünn von den Grünen äußerte sich dankbar, dass die Arbeiten am Denkmal günstiger als zunächst gedacht ausfallen. Nach einem einstimmigen Beschluss und der somit erfolgten Aufhebung des Sperrvermerks kann die Stadtverwaltung nun aufgrund der Dringlichkeit der Maßnahmen die Umsetzung kurzfristig angehen.

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Die Bedeutung des Ehrenmals hob Gerd Michaelis hervor. Der Fraktionsvorsitzende der Bürger für Wetter sah einerseits aufgrund der Wahlergebnisse in Ostdeutschland und der dortigen Stärke der AfD in solchen Denkmälern eine wichtige Mahnung, um aufkommenden Rechtsradikalismus auch anhand solcher Symbole zu verhindern. Andererseits trug der Ratsherr auch Kritik vor. Die komme aus den Reihen der Reservistenkameradschaft. Aus der hiesigen Ortsgruppe übermittelte Michaelis „Unmut“, da sich der Verein um die Instandsetzung des Bauwerks gekümmert habe, die Stadtverwaltung sie aber nicht über die Vorgänge rund um die Sanierung informiert habe. „Die sind ziemlich ungehalten, weil sie sich dort lange engagiert haben und zuletzt dann alles aus der Presse erfahren mussten“, so das Ratsmitglied.