Herdecke. Auf der Wittener Landstraße drohen teure Fotos: Das steckt hinter der Dauer-Blitze auf Höhe der Einmündung „In den Eichen“.

Aus gelegentlichen „Blitzer“-Aktionen ist in Herdecke jetzt eine durchgehende geworden: Seit letzten Freitag steht an der Wittener Landstraße auf Höhe der Einmündung „In den Eichen“ eine mobile Messanlage. Räder sind nicht zu erkennen. Die Fahrbarkeit deutet aber das Nummernschild an der Rückseite an.

Aufgestellt hat die mobile Messanlage der Ennepe-Ruhr-Kreis. An dieser Stelle werde bereits seit Jahren gemessen, heißt es auf Nachfrage der Redaktion bei der Kreisverwaltung. In der Vergangenheit seien mobile Messfahrzeuge im Einsatz gewesen. Nun steht stattdessen eine große, kantige Box am Wegrand. Vermutlich bis Ende der Woche wird das noch so sein. Genauer will es der Kreis nicht sagen.

Haltestelle in der Nähe

Warum nun plötzlich die Verkehrsüberwachung Tag und Nacht statt gelegentlichem Anfahren etwa einmal die Woche? „Die Statistik zeigt, dass an dieser Stelle überdurchschnittlich häufig die Geschwindigkeit übertreten wird“, erklärt der Kreis die vorübergehende Dauermessung auf halber Höhe am Schraberg hinauf. Die häufigen Geschwindigkeitsübertretungen betreffen einen sensiblen Ort.

Seit Jahren beschäftigen sich Verkehrspolitiker in Herdecke mit der Sicherheit der Haltestelle. Immer wieder gab es die Forderung nach einer Beleuchtung, und auch der Weg über die Straße solle sicherer gemacht werden, so vor allem die Herdecker Grünen. Beim Thema Beleuchtung können sie einen Erfolg verbuchen: In der letzten Bauausschusssitzung hat die Verwaltung zugesagt, eine solarbetriebene Leuchte voranzubringen. Noch aber ist nichts installiert.

Bleibt noch ein Problem

Durch die Leuchte soll die Haltestelle weniger Angstraum sein als bisher. Insbesondere in der dunkleren Jahreszeit sollen sich Schülerinnen und Schüler, aber auch erwachsene Fahrgäste in dem etwas abgelegenen Gebiet sicherer fühlen. Die Haltestelle bleibt für die Grünen trotzdem Thema. Auch bei der Überquerung der Wittener Landstraße wünschen sie sich mehr Sicherheit. Der Haltepunkt „In den Eichen“ muss aus ihrer Sicht in der Prioritätenliste der Stadt nach oben rutschen.

Die Haltestelle „In den Eichen“ unweit der Messstelle gilt als gefährlich. Es gibt keinen Gehweg zu ihr hin und keinen Überweg für Fußgänger.
Die Haltestelle „In den Eichen“ unweit der Messstelle gilt als gefährlich. Es gibt keinen Gehweg zu ihr hin und keinen Überweg für Fußgänger. © WP | Privat

Die kontinuierliche Messung über etwa eine Woche hinweg geht nicht auf eine Initiative aus Herdecke zurück, heißt es auf Nachfrage im Rathaus. Dauerüberwachung gibt es laut Kreispressesprecher Ingo Niemann „an Stellen, wo es gehäuft zu Unfällen kommt, und auf die Bürger uns hinweisen.“

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Zuletzt hat das die Schwelmer Straße in Gevelsberg zum Abstellort des dunklen Messanhängers gemacht. Auch hier schon trug die Rückseite einen etwas irritierenden Aufkleber: die Tempoangabe 80 in einem Kreis. Gemeint ist damit nicht etwa, dass Autos ab der Messstation 80 Kilometer in der Stunde schnell fahren dürften. Auf der Wittener Landstraße beispielsweise gilt weiterhin 50. Es handelt sich um das vorgeschriebene Geschwindigkeitsschild für den Anhänger. Mit mehr Karacho darf er nicht von einem Einsatzort zum anderen bewegt werden. Sonst riskiert der Fahrer des Zugfahrzeuges ein Knöllchen, selbst wenn er womöglich unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für den Straßenabschnitt bleibt.