Wetter/Herdecke/Witten. Neuer Bürokomplex für Einrichtung an der Wetterstraße. Mehr Komfort für Mensch und Tier. Einweihung mit großem Sommerfest.
Wer das Tierheim an der Wetterstraße durch den Eingang betritt, steht mitten im Büro. Jeder Weg zu den Tieren führt am Schreibtisch vorbei. Jede Beratung, jedes Bewerbungsgespräch muss in dem schmalen Raum stattfinden. „Es ist unser Funktionsbüro für alles“, erklärt Wiebke Blomberg, Vorstandsvorsitzende des Tierheims Witten-Wetter-Herdecke e.V. Doch die Arbeit auf engstem Raum hat bald ein Ende: Am Wochenende weiht das Tierheim sein neues Gebäude ein. Mit einem Sommerfest am Samstag, 7. September.
Ines zum Busch geht voraus zu dem Gebäudekomplex, der direkt an den Tierheimbau anschließt. Das alte Backsteinhaus mit dem spitzen Giebel hat zuvor den Tierschutzverein Arche Noah beherbergt, seit Januar 2024 können die Räumlichkeiten wieder vom Tierheim genutzt werden. Ein großzügiger Bürobereich hat dort seinen Platz bekommen, die Arbeiten liegen in den letzten Zügen. „Bis Samstag gibt es aber noch etwas zu tun“, sagt die Tierheim-Mitarbeiterin und schließt die Eingangstür auf. Der Blick fällt sofort auf zwei Sitzgelegenheiten und einen Tisch. „Der Wartebereich“, erklärt Ines zum Busch. „Hier müssen sich die Leute dann nicht mehr im Regen oder der Kälte aufhalten.“ Denn: Bei viel Betrieb wurde der Platz im alten Büro schnell rar, und Tierheim-Besucher mussten nicht selten nach draußen ausweichen.
Neuer Wartebereich und Aufenthaltsraum
Apropos: der Platz. In dem neu renovierten Gebäudetrakt gibt es deutlich mehr davon. Vom Wartebereich im Flur führt eine Tür ins Büro mit einem großzügigen Schreibtisch, dahinter eine Schrankkombination mit hellem Holz. Links geht ein kleines Bad ab, eine Milchglastür führt in einen großen Besprechungs- und Aufenthaltsraum mit Küchenzeile. „Dort haben wir die Möglichkeit, uns Zeit für Interessenten für Tiere zu nehmen“, betont Ines zum Busch. Bisher habe ja alles „im Durchgangsverkehr“ stattgefunden. Auch für die Mitarbeitenden wird es einen eigenen Rückzugsort geben: Im Aufenthaltsraum bietet ein großer Tisch mit vielen Sitzgelegenheiten Raum für die Mittagspause, aber auch für Besprechungen – zum Beispiel vom Vorstand. „Die mussten sich bisher ja auch immer woanders treffen“, weiß Ines zum Busch.
„Das ist schon eine große Nummer für uns“, sagt die Vorstandsvorsitzende Wiebke Blomberg zu den Erweiterungs- und Renovierungsmaßnahmen. Denn zusätzlich zum Bürogebäude ergänzen ein Hundehaus und zwei weitere Räume das Tierheim Witten-Wetter-Herdecke. Beide Bereiche seien zuvor ebenfalls von der Arche belegtt worden, so Blomberg. Das neue Hundehaus, das vor allem für kleine Vierbeiner genutzt werden kann, ist schon bewohnt. Und noch vor dem Wochenende werden zwei weitere „Abgabehunde“ hinzukommen, weiß die 33-Jährige. Sie betont: „Wir brauchen den Platz.“
Mehrkosten durch morsches Dach
In den beiden zusätzlichen Räumen sind aktuell noch die Handwerker im Einsatz. „Die Renovierung dauert länger als gedacht“, erklärt Wiebke Blomberg, warum der in Zukunft auch als Quarantäne-Station für Katzen gedachte Bereich am Samstag beim Sommerfest noch nicht vorgestellt werden kann. Das Dach sei morsch gewesen. Das macht die Renovierungsarbeiten nicht nur zeitaufwändiger, sondern auch teurer: Mit Kosten von 10.000 Euro hatte das Tierheim gerechnet. „Mittlerweile gehen wir von 30.000 Euro aus“, schätzt die Vorstandsvorsitzende. Kosten, die die Einrichtung selbst tragen muss. Ebenso wie die Ausstattung des neuen Bürokomplexes. Die Renovierungskosten des Gebäudes hingegen wurden von der Stadt Witten übernommen.
„Wir brauchen den Platz.“
Einen ersten Eindruck von den neuen, hell und modern gestalteten Büro- und Aufenthaltsräumen können sich Interessierte beim Sommerfest am Samstag machen. Bis dahin soll auch die Küche aufgestellt, das Tierheim-Schild am Gebäude angebracht und das Wandbild im Wartebereich aufgemalt sein. Noch lassen nur zarte Bleistiftzeichnungen das Logo erkennen, das sich von der weißen Wand abheben soll. Genutzt werden die Räume am Samstag auf besondere Art und Weise: Ein Tätowierer wird vor Ort sein und Tattoos für den Tierschutz stechen, wie Wiebke Blomberg verrät. „Ein Teil der Einnahmen kommt dann dem Tierheim zugute.“
Aber auch für Besucher, die keine bleibenden Erinnerungen unter der Haut mitnehmen möchten, hält das Sommerfest von 10 bis 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm bereit. Kinderbasteln und Kinderschminken sind ebenso geplant wie Dartfußball und Live-Musik. Es gibt Speisen und Getränke und verschiedene Verkaufsstände. Wer Interesse an einem Haustier hat und sich die Tierheimbewohner aus der Nähe anschauen möchte, hat ebenfalls Gelegenheit dazu. „Allerdings wird es in den Hundehäusern auch Pausen geben“, erklärt Wiebke Blomberg. „Damit die Tiere an diesem Tag auch zur Ruhe kommen können.“