Wetter. Viele Autos und eine unübersichtliche Kurve: Wer die Schmiedestraße / Ecke Markstraße überqueren möchte, muss schnell sein. Bürger fordern Überweg
Die Schule hat wieder begonnen. Gerade für viele Erstklässler und ihre Eltern stellt sich in den ersten Wochen die Frage, welcher Weg die Kinder sicher zur Schule führt. Auch Heinz Eggert liegt das Thema am Herzen. Kinder im schulpflichtigen Alter hat der Wengeraner zwar schon lange nicht mehr. Aber ein großes Anliegen: Die Kreuzung an der Schmiedestraße/ Ecke Markstraße in Wengern sicherer zu machen. Dort fließt der Verkehr häufig schnell, einen Fußgängerüberweg gibt es nicht.
Thema „kocht wieder hoch“
Schon lange wünscht sich Heinz Eggert eine sichere Möglichkeit, die Kreuzung kurz vorm Ortsausgang zu überqueren. Schon damals, als seine Kinder eingeschult wurden, habe er sich mit dem Anliegen an die Stadt Wetter gelangt. In diesem Jahr ist sein Enkel in die Schule gekommen und „das Thema kocht wieder hoch“, erzählt Heinz Eggert. Er steht vor dem Haus an der Markstraße, in dem er lange gewohnt hat. Hier sind seine Kinder groß geworden. Von hier aus geht nun auch sein Enkel zur Schule. „Er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von seinen Eltern über die Straße gebracht“, erklärt der Großvater. So wie er damals seine Kinder auch an der Hand das kurze Stück über die viel befahrene Fahrbahn geführt hat. „Jetzt sind Jahre vergangen und wir stehen vor derselben Situation.“ Und Heinz Eggert bekommt von der Stadt Wetter dieselbe Antwort: Der Weg über die Kreuzung sei nicht Teil des sicheren Schulwegs.
„Wenn der direkte Weg aus der Markstraße auf die Schmiedestraße gegangen wird, dann nutzen die Schülerinnen und Schüler hier an dieser Stelle nicht den sicheren Schulweg“, erklärt Pressesprecher Jens Holsteg auch auf Anfrage der Redaktion. „Der von der Stadt beschriebene sichere Schulweg vom Jageplatz verläuft über eine fußläufige Verbindung zwischen der Markstraße und dem Mühlenweg und von dort aus auf den Bürgersteig der Schmiedestraße“, erklärt Jens Holsteg weiter.
Diese Strecke kennt auch Heinz Eggert. Ihm ist der schmale Weg allerdings ein Dorn im Auge: „Im Winter, bei Schneefall oder Eisglätte, ist der steile Weg auch wegen der Stufen kaum gefahrlos zu begehen“, ist der Wetteraner Bürger überzeugt. Dass dieser Abschnitt für die Kinder spätestens ab 7.15 Uhr gestreut sei, habe er in 20 Jahren auch nicht erlebt. Im Herbst ließen Blätter und Zweige den Boden rutschig werden. „Und im Sommer wird der Weg verengt durch wuchernde Sträucher“, sagt Heinz Eggert. Er geht voran, biegt auf den Abschnitt ein, der Markstraße und Mühlenweg verbindet. Während der obere Bereich erst kürzlich von Sträuchern befreit worden zu sein scheint, wuchern ein paar Meter weiter stachelige Zweige auf den Weg.
Für den Wengeraner wäre die Strecke von der Markstraße über die Schmiedestraße - mit Fußgängerüberweg - nicht nur kürzer, sondern auch sicherer. „Zwischen der Schmiedestraße 59 und ,Im Bremmen‘ gibt es ebenfalls einen Verbindungsweg“, weiß Eggert. Von dort aus würde der Weg zur Schule „ausschließlich über Wohnstraßen führen.“ Und nicht entlang der Hauptverkehrsstraßen wie der Schmiedestraße und der Osterfeldstraße mit Überquerung der Fabricius- und Max-Gruhl-Straße.
„Gegen einen Zebrastreifen hätte ich nichts.“
Doch Heinz Eggert geht es nicht allein um den Schulweg: „Wie sollen denn Kinder aus der Mark- und Südstraße oder auch dem Jageplatz zum Beispiel den Spielplatz im Bremmen erreichen?“, fragt er. Schließlich sei die kleine Spielfläche mit Holzturm, Schaukeln und Wipptieren schön hergerichtet worden. Und auch ältere Menschen, die nicht mehr so mobil seien, müssten an der Kreuzung über die Straße kommen. Eine von ihnen ist Marlene Hecht. Sie wohnt an der Kreuzung. Jeden Tag geht die Seniorin spazieren, überquert dazu mit ihrem Rollator die Straße. „Gegen einen Zebrastreifen hätte ich nichts“, sagt sie. Die Autos kämen an dieser Stelle schnell um die Kurve. „Manchmal bin ich schon auf der Hälfte der Straße, wenn die mich sehen“, so die Wengeranerin.
Zwar stehen vor der Kreuzung in beiden Richtungen Straßenschilder: Achtung Fußgänger. Dass die Autos dadurch langsamer fahren, bezweifelt Heinz Eggert. Jahrelang habe er oberhalb der Schmiedestraße auf der Terrasse gesessen und mitbekommen: „Die Fahrzeuge kommen aus beiden Richtungen in einem schnellen Tempo.“ Sein Wunsch ist, dass die Kreuzung für Fußgänger sicherer wird - und dass das Thema in der Stadt Gehör findet. „Zurzeit habe ich das Gefühl, es kümmert sich keiner“, sagt Heinz Eggert. Er selbst sei kein Verkehrsexperte. „Ich weiß nicht, was es für Möglichkeiten gibt. Aber dafür haben wir Menschen bei der Stadt, die sich Gedanken machen können, um vor allem die Kinder und älteren Menschen zu schützen.“