Herdecke. Die Schulvorbereitungen laufen auf Hochtouren: Bücherstube Draht in Wetter und Thalia in Herdecke beliebte Anlaufstelle für Schulbücher.
Die letzten Ferientage haben begonnen, der Schulstart rückt näher. In vielen Familien mit Schulkindern werden spätestens jetzt Schulwebsites angeklickt oder die fein kopierten Zettel aus Tornistern und Postmappen der Kinder herausgeholt: Die Materialliste wird sorgfältig geprüft. Schließlich soll zum Unterrichtsbeginn alles da sein, was die Schüler brauchen. Dazu gehören auch die Schulbücher. Die werden auch in der Bücherstube Draht „bis zum letzten Tag bestellt“, erklärt Inhaber Hans-Günter Draht.
Im Regal hinter dem Verkaufstresen steht Schulbuchrücken an Schulbuchrücken. Arbeitsmaterialien für Mathematik oder Deutsch neben Publikationen für Englisch. In großen Kisten unter den Bücherregalen sind weitere Exemplare sortiert und abholbereit. Gerade in den letzten Tagen sind die Bücher für die Schule wieder verstärkt gefragt. „Die Titel, die lieferbar sind, werden etwas weniger“, sagt Hans-Günther Draht. So kurz vor Schulbeginn kommen Bestellungen auf den letzten Drücker hinzu. „Das merkt man“, so Draht. „Aber vieles ist auch schon vorher über den Tisch gelaufen.“
3000 Schulbücher gehen über die Ladentheke
Wie viele Bücher da zu jedem Schuljahr zusammenkommen, kann Draht nicht genau sagen. „Ich schätze, das sind schon 3000 Stück“, schätzt er. Von der „Wuseligkeit“ her, sei die Zeit rund um den Schulstart mit dem Weihnachtsgeschäft vergleichbar. „Nur sind Schulbuchbestellungen immer eine sehr kleinteilige Sache“, so Draht. Das Bücherspektrum in den Schulen ist breit gefächert, die für eine korrekte Bestellung notwendigen ISBN-Angaben haben nicht immer alle Kunden zur Hand. „Viele kommen mit den Namen der Bücher, aber ohne Nummer. Andere wissen gar nicht, welche Bücher ihre Kinder brauchen“, so Draht. In solchen Fällen können der Buchexperte und sein Mitarbeiter aber helfen. „Von den Schulen in Alt-Wetter haben wir alle Infos“, beruhigt er. Nur bei umliegenden Schulen oder bei Gesamtschulen „brauchen wir auf jeden Fall die ISBN-Nummer.“
„Es ist Schulbuchzeit. Jeder braucht Schulbücher.“
Doch nicht allein Schulbücher werden zum Ferienende vermehrt gekauft. „Auch Erstlesebücher werden verstärkt nachgefragt“, beobachtet Hans-Günter Draht. Erstklässlern soll so der Start in den Schulalltag versüßt und die Füllung der Schultüte ergänzt werden. Kleine Spiele und Stickerbücher sind als Überraschungen zur Einschulung ebenfalls beliebt. Für Hans-Jürgen Draht, der Ende des Jahres in Rente gehen möchte, sind es die letzten Schulbuchbestellungen. „Wehmut ist aber so gar nicht dabei“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Für die Thalia-Buchhandlung in Herdecke, die im September 2023 eröffnet hat, ist es die erste „Schulbuch-Saison“. Doch Filialleiterin Inka Beermann begegnen bei der Abholung von Lern- und Lesestoff für die Schule immer wieder bekannte Gesichter. „Viele Kunden, die früher in der Herdecker Buchhandlung bestellt haben, bestellen jetzt auch bei Thalia“, freut sie sich über treue Kundschaft. Zwar sei das Schulbuchgeschäft am Herdecker Standort nicht besonders groß, aber dass gerade Hochsaison für Schulbücher herrscht, ist auch dort zu spüren. „Es ist eben Schulbuchzeit. Jeder braucht Schulbücher“, so Beermann. Und gerade das Thalia-Angebot Click & Collect - also online bestellen und vor Ort abholen - werde gut angenommen.
In der Regel ein bis zwei Tage Lieferfrist
Ein kleines Sortiment der Bücher, mit denen an den Herdecker Grundschulen, am Gymnasium und an der Realschule gearbeitet werde, habe sie zudem im Laden vorrätig. Und wenn etwas fehlt, kann es bestellt werden. „In der Regel sind die Bücher ja innerhalb von ein bis zwei Tagen bestellbar“, erklärt Inka Beermann. Sie betont aber auch, dass die Lieferzeiten von den Großhändlern abhängen. Gerade wenn die Nachfrage groß sei, „kann es sein, dass die auch mal nicht direkt lieferbar sind.“
Erstlese- und Freundebücher sind zudem hoch im Kurs, wenn es um den Schulstart geht. „Auch Legami-Stifte sind gefragt“, weiß Inka Beermann. An einem kleinen Stand im Buchladen schauen sich zwei Mädchen gerade die radierbaren Gelstifte an. Zwischen den Stiften mit Löwenkopf-Verschlusskappe, den farbenfrohen Varianten mit Einhorn oder auch dem schlichten Gelstift mit Pandakopf suchen sie nach ihren Favoriten. Inka Beermann lächelt: „Die Stifte werden gesammelt und getauscht. Sie sind gerade der Renner.“