Herdecke. Neue Stellplätze und Verhaltensregeln am Vorhaller Weg sollen Tourismus in Herdecke beleben. Stadt will Camper im Auge behalten.

Die Stadtverwaltung Herdecke zeigt Herz für Wohnmobilisten. Wie bereits berichtet, hatte die Politik grünes Licht für die Erweiterung der Stellplätze am Vorhaller Weg gegeben. 5000 Euro durfte die Maßnahme kosten. Nun meldet die Verwaltung Vollzug.

Acht bis neun Plätze

Die bestehenden drei bis vier Stellplätze (je nach Größe der Wohnmobile) wurden um weitere Plätze erweitert, sodass jetzt acht bis neun Plätze zur Verfügung stehen. Eine erhöhte Nachfrage nach Wohnmobilstellplätzen wurde zuvor insbesondere in den Sommermonaten beobachtet. „Die Stellflächen am Vorhaller Weg sind hoch frequentiert. Die Wohnmobilisten und -mobilistinnen sind teilweise sogar auf die angrenzenden Flächen ausgewichen“, berichtet die Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus, Katharina Biermann.

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Neben der Ausweisung neuer Stellplätze wurde am Vorhaller Weg jetzt auch ein Hinweisschild unter anderem mit der Bitte um gegenseitige Rücksichtnahme und weiteren Infos zu Ruhezeiten, dem vorherrschenden Grillverbot, dem Umgang mit Müll und der maximalen Parkdauer installiert.

Maximal 48 Stunden

Mithilfe einer Parkdauer von maximal 48 Stunden soll eine höhere Fluktuation der Tagestouristen ermöglicht werden. Zudem wurden Mülltonnen aufgestellt, um der unkontrollierten Entsorgung von Abfall und der Verschmutzung des Platzes vorzubeugen. Eine touristische Infotafel sowie ein Wegweiser in Richtung Ruhr und Innenstadt machen die Besucherinnen und Besucher auf das dortige Angebot aufmerksam.

Bedenken des Sportfischerei-Vereins

Mit der Erweiterung sind lange nicht alle einverstanden. Matthias Gebehenne, Vorsitzender des benachbarten Sportfischerei-Vereins, hatte bereits sein Leid geklagt und Befürchtungen geäußert: Mehr Stellplätze für Wohnmobile bedeuteten weniger Platz für Autos von Besuchern beispielsweise von Schulungsveranstaltungen des Vereins. Schon jetzt würden die Camper teilweise den Streifen zur Ruhr hin als Klo nutzen. „Es riecht wie in einer Unterführung“, so Gebehenne. Dass der Vereinsnachwuchs „zwischen Exkrementen in der Natur sein muss, ist nicht hinnehmbar.“ Auch fürchtete der Vereinsvorsitzende noch mehr horizontales Gewerbe an der Vorhaller Straße. Unterstützung in seinem Anliegen erhielt er damals von Axel Störzner von den Grünen: „Mit der Vergrößerung des Stellplatzes vergrößern wir nur die Probleme“, meinte er.

Stadt beobachtet Verhalten

„Innerhalb der nächsten zwei Jahre beobachten wir das Verhalten der Wohnmobilisten und -mobilistinnen am Vorhaller Weg. Durch das Aushängen der Verhaltensregeln und die Bereitstellung von Entsorgungsmöglichkeiten erhoffen wir uns einen respektvollen Umgang. Werden die Stellflächen gut angenommen, so dass die Tagestouristen für eine weitere Belebung der Innenstadt sorgen, ist eine Erweiterung um eine Stromversorgung sowie eine Grau- und Schwarzwasserentsorgung denkbar“, erklärt der Erste Beigeordnete der Stadt Herdecke, Dennis Osberg, und verweist auf die politische Beratung am Ende der Erprobungszeit. Das würde erneut mit rund 40.000 Euro zu Buche schlagen.

Heinz Rohleder, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus, freut sich über die Ausweisung der neuen Stellplätze: „Wir hoffen, dass die neuen Stellplätze gut angenommen werden und es gelingt, den Tourismus so noch weiter zu beleben.“