Herdecke. Bis 2026 stehen Sanierungen im Freibad Herdecke an. Dabei werden viele der beliebten Highlights aus dem Freibad entfernt.

Fast 30 Grad, Sonne, Sommerferien. Rundgang im noch leeren Freibad am Bleichstein, das mittags um 13 Uhr öffnet. Dann kommen in der laufenden Saison mal mehr und mal weniger Gäste. „Genauso wechselhaft wie das Wetter“ sei der Besucherandrang in den vergangenen Wochen gewesen, berichtet die zuständige Amtsleiterin Jessica Rausch von der Stadt Herdecke. Die muss sich als Eigentümerin nach entsprechenden Beschlüssen der Politik einer Mammutaufgabe stellen: Noch in diesem Jahr soll der umfangreiche Umbau der Anlage beginnen und voraussichtlich im April 2026 enden.

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Die Saison 2024 soll, sofern die Witterung einigermaßen mitspielt, am 31. August enden. Das bedeutet: Nur noch in diesem Monat finden Erwachsene, Jugendliche und Kinder das Freibad in der gewohnten Form vor. Nun heißt es Abschied nehmen von einigen Attraktionen, die nach der teuren Sanierung zwecks Neuausrichtung hin zu einer familienfreundlichen Schwimmanlage künftig fehlen. An das derzeitige Erscheinungsbild haben sich vor allem Stammgäste gewöhnt, 1992 erfolgte die letzte Umgestaltung.

Abendschwimmen im Freibad Herdecke a
Abendschwimmen im Freibad Herdecke a © WP | Jürgen Theobald

Das Freibad am Bleichstein, das seit 1925 existiert, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Die Wiese wirkt gepflegt, das Wasser in den Becken glitzert hellblau, die gesamte Anlage erscheint nicht sanierungsbedürftig. „In der laufenden Saison läuft hier alles gut. Organisatorisch, also personell und in technischer Hinsicht, passt alles“, erklärt Jessica Rausch. Doch vor allem die oft anfällige Technik bedarf einer grundsätzlichen Erneuerung.

Ab 2026 ist kein Sprung mehr aus einem, drei oder fünf Metern Höhe möglich: Der dazugehörige Turm kommt weg, an der Stelle des Eintauchbeckens entstehen zwei Zonen für Kinder.
Ab 2026 ist kein Sprung mehr aus einem, drei oder fünf Metern Höhe möglich: Der dazugehörige Turm kommt weg, an der Stelle des Eintauchbeckens entstehen zwei Zonen für Kinder. © WP | Jürgen Theobald

Von den künftigen Maschinen und Gerätschaften werden Gäste im Jahr 2026 auch weiterhin nicht viel sehen. Ihnen steht dann aber ein anderes Freibad zur Verfügung, das sich nur in Teilen mit der derzeitigen Anlage vergleichen lässt. Die gravierendsten Änderungen: Der Sprungturm mit drei Höhen (ein, drei und fünf Meter) kommt ebenso weg wie das dazugehörige Tauchbecken. An dieser erhöhten Stelle befinden sich künftig zwei flache Becken zum Planschen und zur Wassergewöhnung für die Kleinen.

Das Whirlpoolbecken mit Geysir und Wildwasserkanal, vor dem sich hier Nils Schnathorst vom Aufsichts-Personal befindet, steht nur noch wenige Tage an Ort und Stelle.
Das Whirlpoolbecken mit Geysir und Wildwasserkanal, vor dem sich hier Nils Schnathorst vom Aufsichts-Personal befindet, steht nur noch wenige Tage an Ort und Stelle. © WP | Steffen Gerber

Daneben lässt sich auch die markante Wasserrutsche nur noch in diesem Monat nutzen. Kay Owczarek vom Aufsichts-Personal bessert an diesem Dienstagvormittag mit Silikon Fugen aus, damit sich ab mittags Jung und Alt auf eine rund 100 Meter lange Abwärtstour begeben können. Sie alle kommen im Spaßbecken an. Das bleibt erhalten und erhält künftig eine Anlandezone für die andere Rutsche. Diese silberne Breitwellen-Konstruktion versetzen die Fachleute ungefähr an jenen Ort, an dem sich derzeit die größere Variante in knallroter Farbe mit blauen Trägern befindet.

Die zuständige Amtsleiterin Jessica Rausch steht auf einer Brücke über dem  Einschwimmkanal, der ebenso verschwindet wie die dahinter liegende Wärmehalle.
Die zuständige Amtsleiterin Jessica Rausch steht auf einer Brücke über dem Einschwimmkanal, der ebenso verschwindet wie die dahinter liegende Wärmehalle. © WP | Steffen Gerber

Auch wenn die konkrete Ausgestaltung des Spaßbeckens noch aussteht, können sich Badegäste jetzt im August laut des vorliegenden Entwurfs auch vom dortigen Geysir, Wildwasserkanal und von den Wasserfällen verabschieden. Gleiches gilt wohl auch für den Massage- und Whirlpool, beides taucht im neuen Grundriss nicht mehr auf. Auf diesem fehlen ebenfalls der Einschwimmkanal und die Wärmehalle mit Umkleidekabinen. Die befinden sich künftig ebenso im benachbarten Hallenbad wie der neue Eingang zur Freiluftanlage.

Die Breitwellenrutsche bleibt dem Freibad erhalten, wechselt aber den Standort.
Die Breitwellenrutsche bleibt dem Freibad erhalten, wechselt aber den Standort. © WP | Jürgen Theobald

Zentrales Element ist und bleibt das 25 Meter lange Schwimmerbecken. Das kommt 2026 moderner daher. Daneben bietet weiter eine gerundete Tribüne Sitzgelegenheiten, an dieser Seite jedoch bleibt dann anstelle der Wärmehalle Platz für weitere Bänke und Imbisswagen. Merke: Es ändert sich einiges.

Kay Owczarek bessert Kleinigkeiten an der Wasserrutsche aus, damit bis Ende August 2024 alle problemlos abwärts rauschen können.
Kay Owczarek bessert Kleinigkeiten an der Wasserrutsche aus, damit bis Ende August 2024 alle problemlos abwärts rauschen können. © WP | Steffen Gerber