Herdecke. Ab August müssen Hundebesitzer mit Überprüfungen rechnen. Fallen unangemeldete Vierbeiner auf, drohen saftige Bußgelder.

Das Ordnungsamt Herdecke kontrolliert die Anmeldungen von Hunden. Anfang Juli hat die Stadt auf ihrer Website Maßnahmen zur Überprüfung der Meldepflicht angekündigt. Hundebesitzern wird empfohlen, ihre Vierbeiner – falls noch nicht bereits geschehen –„unverzüglich, spätestens bis Mittwoch, 31. Juli“ anzumelden, heißt es dort weiter. Ansonsten drohe ein Bußgeld in einer Höhe von bis zu 5000 Euro.

Zusätzliche Meldepflicht

Wer einen Hund hat, muss ihn beim Steueramt der Stadt anmelden - und Hundesteuer bezahlen . 131 Euro kommen in Herdecke auf Halter zu, die einen Hund besitzen. Je 160 Euro sind es, wenn zwei Hunde gehalten werden, ab drei Hunden fallen 181 Euro je Tier an. Für Vierbeiner mit einer Schulterhöhe von mehr als 40 Zentimetern und mehr als 20 Kilo auf den Rippen, gilt eine zusätzliche Meldepflicht. In diesem Fall müssen die Besitzer auch das Ordnungsamt über die Haltung ihrer Hunde informieren. „Auch Hunde bestimmter Rassen sowie Hunde, die nach dem Landeshundegesetz (LHundG) unter die Bezeichnung „gefährliche Hunde“ fallen, zählen dazu“, teilt die Stadt Herdecke mit. Dazu gehören, so ist es im §3 des LHundG zu lesen, unter anderem Rassen wie Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier oder Bullterrier.

„Diverse Auffälligkeiten ließen den Schluss einer hohen Dunkelziffer nicht ordnungsgemäß angemeldeter Hunde zu.“

Vanessa Agethen
Leiterin Ordnungsamt Herdecke

Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Herdecke „punktuell und situativ“ Kontrollen durchgeführt, erklärt Vanessa Agethen auf Anfrage. „Bisher lief das über Aufklärungsarbeit und im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern“, erläutert die Ordnungsamtsleiterin. Zu den anstehenden verstärkten Kontrollen ist es durch „diverse Auffälligkeiten“ gekommen. „Diese ließen den Schluss einer hohen Dunkelziffer nicht ordnungsgemäß angemeldeter Hunde zu“, erklärt Vanessa Agethen. Darum sollen bis zu fünf Mitarbeitende des Ordnungsamts unterwegs sein und erste, gezielte Kontrollen durchführen. „Langfristig soll das gesamte Stadtgebiet bestreift und auch die Hundeanmeldungen kontrolliert werden“, kündigt die Ordnungsamtsleiterin an.

Beginnnen soll die Maßnahme ab August, teilt die Stadt Herdecke mit. Bis Ende Juli haben Hundehalter noch die Möglichkeit, ihre Tiere anzumelden. Nach Ankündigkung der Kontrolle sei davon schon Gebrauch gemacht worden, weiß Vanessa Agethen. „Es gab bereits viele Telefonate und Informationsgespräche“, erzählt sie weiter. Auch 15 neue Anmeldungen habe es gegeben. „Insgesamt sind zurzeit 1843 Hunde offiziell bei der Stadt Herdecke gemeldet“, so Agethen. Mit wievielen zusätzlichen Meldungen sie im Zuge der Kontrollen rechnet, kann sie nicht sagen: „Das ist schwer abzuschätzen.“

Einnahmen aus Hundesteuer „sinnvoll einsetzen“

In den sozialen Medien wird das Vorhaben der Stadt derweil kontrovers diskutiert. In einer Facebook-Gruppe, in der Termine und Themen rund um Herdecke geteilt werden, sind die angekündigten Kontrollen für manche Internetnutzer Anlass, um die Hundesteuer grundsätzlich zu hinterfragen. So findet „Jen mag Blumen“ eine Hundesteuer „als Frechheit“ und die Steuer auf ein Lebewesen „absolut unverständlich“. Nach dem „Sinn einer Hundesteuer“ fragt auch Jennifer Smith: Früher sei es so gewesen, „dass Steuern erhoben wurden, um den Bestand einzugrenzen, weil Hunde oft Krankheiten übertragen haben. Ich glaube,dass wir das heutzutage dank Impfungen etc nicht mehr haben.“

„Gut“ findet Rebecca Klaus die Überprüfungen der Stadt Herdecke. Und Alexandra CraTänz schreibt: „Von mir aus gerne. Ich habe nichts zu befürchten“, schreibt das Gruppenmitglied, das noch einen Vorschlag hat: „Wäre super, wenn die Gelder sinnvoll eingesetzt werden.“ Diese Ansicht teilt auch Norbert Kremer. Er macht einen konkreten Vorschlag. „Richtig wäre es, wenn die Hundesteuer den Tierheimen zur Verfügung gestellt würden.“