Wetter. Wetters Einsatzkräfte können sich über modernen Gerätewagen freuen. Das kann der neue Gerätewagen und dafür wird er gebraucht.

Volles Haus bei der Feuerwehr Wetter in Esborn: Es war nicht das Viertelfinalspiel, für das die Gäste am frühen Freitagabend zum Gerätehaus gekommen waren. Auch, wenn der Termin extra für Fußballfans vorverlegt worden war. Im Mittelpunkt stand stattdessen der Neuzugang im Feuerwehr-Fuhrpark: Der Gerätewagen Logistik 2, den Bürgermeister Frank Hasenberg offiziell an die ehrenamtlichen Einsatzkräfte übergab.

3,30 Meter hoch, 8,20 Meter lang, 16 Tonnen schwer und 290 PS: Das sind die reinen Zahlen der „neuesten Errungenschaft der Freiwilligen Feuerwehr Wetter“, wie Hasenberg das Allrad-Fahrzeug vorstellte, das bei der feierlichen Fahrzeugübergabe von den Einsatzkräften des Löschzugs 3 (Wengern und Esborn), Vertretern aus Rat und Verwaltung sowie Mitgliedern des Fördervereins der Löscheinheit Esborn in Augenschein genommen werden konnte.

Für Gefahrgut-Einsätze konzipiert

Der Neuzugang ersetzt einen Vorgänger, der als Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) 20 Jahre im Einsatz war, wie Ralf Tonetti erzählte. Seitdem habe sich „vieles geändert“, so der Feuerwehr-Chef weiter. Das mit zwei Geräteräumen und einer vier Meter messenden Ladefläche ausgestattete neue Fahrzeug ist speziell für Gefahrgut-Einsätze konzipiert worden. So gehören unter anderem ein fester Geräteraum für Schutzanzüge sowie neun Rollwagen zur Ausstattung. Sechs von diesen sind für Gefahrguteinsätze mit Material zum Abdichten, Umpumpen und Dekontaminieren bestückt, drei weitere zum Beispiel mit Material für Stromversorgung und Einsatzstellenhygiene.

„Zudem kann das Fahrzeug über weitere Rollwagen mit Pumpen, Schläuchen und Material für Waldbrandeinsätze ausgestattet werden“, erklärt André Kalthoff, Pressesprecher der Wetteraner Wehr. „So können wir das Fahrzeug vielseitig nutzen und innerhalb kürzester Zeit umladen.“ Auch die Wasserversorgung bei Großbränden kann über den Gerätewagen Logistik 2 sichergestellt werden: Während der Fahrt lassen sich ein Kilometer Einzelleitung oder 500 Meter Doppelleitung verlegen. „Früher hat es solche Fahrzeuge nicht gegeben“, sagt Ralf Tonetti und blickt zu dem großen Gefährt, auf dessen Seite die Silhouette Wetters prangt. „Es ist ein Wagen für viele Einsätze.“

Investition in Zeiten „sehr, sehr knapper Kassen“

470.000 Euro hat der neue Gerätewagen gekostet. Eine „gut angelegte Investition in Zeiten sehr, sehr knapper Kassen“, betonte Bürgermeister Hasenberg, der sich in seiner Ansprache bei den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr bedankte und die Aufgabe der Stadt hervorhob, eine „bestmögliche Ausstattung der Infrastruktur“ bei der Feuerwehr zu ermöglichen. Das neue Fahrzeug sei ein „wichtiges Element für den Brandschutz in der Stadt.“ Dass die Freude über diese Anschaffung bei der Feuerwehr Wetter groß ist, machte Feuerwehr-Chef Tonetti deutlich. „Es ist ein besonderes Ereignis, ein Fahrzeug in dieser Größe zu bekommen“, bedankte er sich. „Wir freuen uns, wenn wir solches Material, das wir auch brauchen, an die Hand bekommen.“

Seit acht Wochen wird das Fahrzeug, das jetzt auch offiziell in die Hände der Feuerwehr Wetter übergegangen ist, „beübt“, wie Ralf Tonetti erklärt. Er übergab den symbolischen Schlüssel, den er aus den Händen von Bürgermeister Frank Hasenberg entgegengenommen hatte, weiter an Nick Friedel. Der Chef der Löscheinheit bedankte sich bei der Stadtverwaltung und beim Rat mit den Worten: „Es ist nicht selbstverständlich, ein so tolles Fahrzeug zur Verfügung zu haben.“