Wetter. Wetter unterstreicht Engagement mit umfassender Grundsatzerklärung. Verstöße werden konsequent geahndet. Das betrifft auch Publikumsverkehr.

Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit dem Personalrat der Stadt Wetter eine Grundsatzerklärung gegen Gewalt am Arbeitsplatz unterzeichnet.

Sie veranschaulicht die Haltung der Stadtspitze, des Personalrates und aller Beschäftigten bei der Stadt Wetter, gegen jede Art von Gewalt am Arbeitsplatz vorzugehen. Die Grundsatzerklärung benennt dabei nicht zu tolerierende Verhaltensweisen, weist auf Konsequenzen hin und sagt betroffenen Beschäftigten wichtige Unterstützung zu.

Gesteigertes Aggressionspotenzial

Annemieke Strecker, Mitarbeiterin im Fachdienst interne Dienste und Personal, hat die Erklärung erarbeitet und mit Dirk Wienen, dem Personalratsvorsitzenden bei der Stadt Wetter (Ruhr), abgestimmt: „In den letzten Jahren erleben wir als Beschäftigte bei der Stadt, leider ein gesteigertes Aggressionspotenzial im Kontakt mit Bürgern. Und auch in Studien zur Gesellschaftsentwicklung und dem Öffentlichen Dienst werden solche Trends deutlich. Als Stadt Wetter wollen wir ein gewaltfreier (Arbeits-)Ort sein. Gewalt gegen unsere Beschäftigten ist etwas, das wir nicht hinnehmen. Daher haben wir die Grundsatzerklärung gegen Gewalt formuliert, die intern und extern Relevanz hat, und unsere Haltung deutlich macht. Die Grundsatzerklärung gegen Gewalt am Arbeitsplatz ist allen zugänglich, das heißt sie hängt an geeigneten Stellen in den Verwaltungsgebäuden aus und ist sowohl im Internet als auch im Intranet der Stadt Wetter veröffentlicht.“

Die Erklärung im Wortlaut

Die Grundsatzerklärung gegen Gewalt am Arbeitsplatz lautet: „Die Stadtverwaltung Wetter, ihre Ämter und Einrichtungen sind gewaltfreie Orte. Wir, der Bürgermeister und alle Beschäftigten, tolerieren keine Gewalt am Arbeitsplatz. Deshalb unternehmen wir gemeinsam alle geeigneten Maßnahmen, um das Auftreten von Gewaltvorfällen und Gefährdungen von Mitarbeitenden im Innen- und Außendienst, Kunden, Besuchern und allen anderen Personen in unserem Verantwortungsbereich zu vermeiden. Es gilt bei uns der Grundsatz: Null Toleranz bei Gewalt! Zum Schutz unserer Mitarbeitenden akzeptieren wir keinesfalls: Jede Form körperlicher, psychischer oder verbaler Gewalt oder Diskriminierung; Sachbeschädigungen oder Bedrohungen; Mitbringen oder Zeigen von Waffen jeglicher Art; Ausdruck von Gewaltfantasien; sexuelle Belästigungen oder Übergriffe; verbale Belästigungen und Beleidigungen Stalking; Mobbing und Cybermobbing.“

Dokumentation und Anzeige

Jede Handlung, die gegen diesen Grundsatz der Gewaltfreiheit verstößt, wird von der Stadtverwaltung Wetter dokumentiert und nach Prüfung zur Anzeige gebracht. Auch interne Vorfälle werden konsequent geahndet. Opfer von Gewalt am Arbeitsplatz erfahren eine entsprechende Erstversorgung und professionelle Nachsorge. Für Maßnahmen gegen Gewalt werden erforderliche fachliche, organisatorische und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Der Bürgermeister und die Vorgesetzten sind für die Umsetzung der Grundsatzerklärung gegen Gewalt am Arbeitsplatz verantwortlich. Die Mitwirkung der Beschäftigten soll bestärkt und gefördert werden.

Bürgermeister hofft auf präventive Wirkung

Für Bürgermeister Frank Hasenberg ist die Grundsatzerklärung gegen Gewalt eine wichtige Maßnahme: „Die Beschäftigten bei der Stadtverwaltung Wetter sind für das Gemeinwohl tätig und setzen sich zum Beispiel auch in Form von medizinischer oder technischer Hilfe in Notlagen oder zur Gefahrenabwehr in besonderem Maße für andere Menschen ein. Deswegen tolerieren wir absolut keine Gewalt oder Gefährdungen dieser an ihrem Arbeitsplatz. Die Grundsatzerklärung gegen Gewalt ist ein wichtiger und grundlegender Baustein der Gewaltprävention. Gleichzeitig sichert sie unseren Beschäftigten im Ernstfall die nötige Unterstützung zu. Grundsätzlich hoffe ich, dass sie auch eine präventive Wirkung hat und es erst gar nicht zu verbalen oder körperlichen Angriffen gegenüber unserer Mitarbeitenden kommt.“

Zahlreiche Studien und Umfragen (Quellen: u. a. des DGB 2023/ Institut Infratest dimap) und des Bundesinnenministeriums (BMI) bestätigen laut Mitteilung der Stadtverwaltung, dass die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zunimmt. Angriffe, insbesondere verbaler Art, gehören zum Arbeitsalltag von Rettungsdienstpersonal, Feuerwehr sowie von Ordnungsamtsmitarbeitern. Im Durchschnitt wurden wöchentlich 29 Prozent der Befragten beleidigt, belästigt oder verbal bedroht. Aber auch körperlichen Angriffen waren pro Woche durchschnittlich 8 Prozent der Befragten ausgesetzt (Quellen: Studie zu Gewalt / BMI 2020).