Wetter. Von Spielplätzen bis Denkmalschutz: Bürger bringen Ideen ein und setzen auf generationenübergreifende Angebote, wie beispielsweise Grillplätze.
Als Ziel „alle Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit Ideen einzubringen“ kamen am Samstagvormittag Bewohner und regelmäßige Besucher von Alt-Wetter rund um den alten Friedhof, um Ideen und Wünsche zu äußern zur neuen Gestaltung der Parkanlage. Neben gemeinschaftlichen Vorlieben konnte jeder die eigene Meinung einbringen und im direkten Kontakt mit anderen Anregungen teilen.
Schwerpunkte setzen
Mit einem Budget von ca. 300.000 Euro aus sicheren Fördermitteln soll die Parkanlage des Alten Friedhofs erneuert werden. Der Workshop wurde von der Stadt Wetter organisiert und führte laut Birgit Gräfen-Loer, der Fachbereichsleiterin des Bauwesens und der Stadtentwicklung, zu „großem Erfolg“. Neben produktiven Diskussionen und Vorschlägen, die gesammelt wurden, konnten die Besucher auch durch das Vergeben von Punkten einen Schwerpunkt auf eines der Themen setzten, das ihnen am wichtigsten ist. Zwei der Besucherinnen, Carmen Babiel vom Gundermann und Kinder e.V. und Katrin Kästner, erzählten, sie seien „total begeistert, dass wir uns einig sind“ mit ähnlichen Tendenzen bei den Themen und Ideen. Zudem hoffen sie auf die Umsetzung einiger dieser Ideen, aber ergänzten, dass sie das Gefühlt hätten „auf offene Ohren zu stoßen“.
Ein wichtiger Teil soll ebenfalls das Angebot für verschiedene Generationen sein. Zuvor wurde im Jahr 2021 ein Spielplatz am Rande der Fläche erbaut und nun sind neben einem ruhigen Ort mit Bänken zum Entspannen außerdem Spielgeräte, wie eine Sommerwasserrutsche oder eine Boulebahn für die jüngeren Besucher geplant; Grillmöglichkeiten für den Sommer, eine Hundewiese, Picknick-Flächen, einen barrierefreien Rundweg, Sportgeräte, mehr Pflege der Grünflächen, die Wiederinstandsetzung der umgebenden Mauer, eine Garten-AG für die OGS der angrenzenden Grundschule und des Kindergartens, sowie viele weitere Ideen für ein besseres Zusammentreffen der Menschen in dieser Region.
Erinnerungen und neue Verbundenheit
Den Anwohnern gefiel am Workshop nicht nur, dass sie eine Möglichkeit hatten mitzubestimmen, sondern auch, dass die Erinnerungen an die Parkfläche des alten Friedhofs, den einer der Besucher „als Kind für Fußball“ genutzt hat, dann mit neuen Geschichten verknüpft werden kann. Was die Anwohner dabei ebenfalls freut ist, dass sie sich nach den Veränderungen noch mehr mit der Nachbarschaft „verbunden fühlen“ und neue Leute kennenzulernen, wie Carmen Babiel ausdrückte.
Grab von Gustav Vorsteher
Der Wetteraner Bürgermeister Frank Hasenberg erwähnte: „dass wir uns alle wünschen, den Grünelunge-Charakter behalten zu können“. Doch nicht nur auf die Natur soll ein Fokus gelegt werden, auch geschichtliche Hintergründe werden in die Veränderungen miteinbezogen. Auf dem Alten Friedhof befinden sich nämlich noch immer Grabsteine, die unter Denkmalschutz stehen, wie beispielsweise das Grab von Gustav Vorsteher, der in ganz Wetter großes Engagement zeigte und der Stadt unter anderem das Rathaus schenkte. Laut Hasenberg ist das „Geschichte pur“, deshalb gibt es auch einige Ideen, um noch mehr über die Historie zu erzählen für Besucherinnen und Besucher des Parks, sodass Fragen, wie: „Warum sind die Menschen hier begraben?“, beantwortet werden können.
Vandalismus als Thema
Leider sprachen Gräfen-Loer und Hasenberg auch das Thema Vandalismus an und die „Zeitgenossen, die damit nicht so richtig umgehen können“. Auf Grund dessen wird um einen respektvolleren Umgang gehofft und gebeten. Birgit Gräfen-Loer wies darauf hin, dass zu den Veränderung nicht nur die Installation gehöre, sondern auch die Pflege über die Zeit. Demnach benötigt es einerseits regelmäßiges Sauberhalten und auch einen guten Umgang mit den neuen Geräten.
Mithilfe der Meinungen einiger Anwohner und Plänen der Stadt Wetter können zum Ende dieses Jahres bis hin zum kommenden Jahr die ersten Arbeiten an Veränderungen der Anlage beginnen. Zunächst müssen die Möglichkeiten und häufigsten Wünsche miteinander verglichen werden, damit es losgehen kann. Im nächsten Schritt geht es zunächst um die Frage, wie die verschiedenen Aspekte in die Planung miteinbezogen werden können. Was Birgit Gräfen-Loer jedoch bereits sagen konnte, war, dass zu den wichtigsten Aspekten die Bereiche und Themengebiete der Bildung, Gestaltung der Grünanlage mit naturverbundenen Erneuerungen, der Sport, Sitzgelegenheiten, öffentliche WC-Gebäude und Elemente für ein glückliches Zusammentreffen gehören. Neben diesen Plänen soll in Zukunft auch die Mitbestimmung ein größerer Bestand werden, kündigte Alexander Sklorz von der Stadt Wetter an, sodass bei ähnlichen Entscheidungen auch die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorlieben mit der Stadt teilen können.