Herdecke. Das Kindereck betreiben Ehrenamtliche des Kinderschutzbundes. Sachspenden werden für kleines Geld verkauft. Der Erlös fließt in die Familienhilfe.

Vom Strampler bis zum Stühlchen, vom Pulli bis zum Puzzle – im Kindereck des Kinderschutzbundes Herdecke finden Kunden Gebrauchtes und Gutes überwiegend für Kinder und Jugendliche. Die Lokalredaktion hat mit dem Vorsitzenden Peter Stachorra über das Lädchen an der Wetterstraße 8 gesprochen, das dem Verein auch als Geschäftsstelle dient.

Wie sieht das Angebot aus?

Peter Stachorra: Es ist weit gefächert und abhängig in Umfang und Qualität von dem, was Bürger aus Herdecke und Umgebung bei uns als Sachspenden abgeben. Es umfasst Sommer- und Winterkleidung für Kinder und Jugendliche bis hin zur Größe 176, vom Babyjäckchen bis zu Jeans und Sportbekleidung für ältere Kinder und Jugendliche. Erwachsenenkleidung führen wir nicht, wohl aber einen kleinen Posten an Umstandskleidung. Auch Schuhe sind in unserem Angebot, sollten idealerweise aber fast neu sein, das es für Kinderfüße nicht gerade gesund ist, in ausgetretenen Fußbetten herumzulaufen. Der Vorstand tendiert eher dazu, Kinderschuhe neu kaufen zu lassen und den Kauf etwa mit Gutscheinen zu finanzieren. Kleidung wird grundsätzlich aufgehängt, damit Kunden nicht Berge von Anziehsachen durchwühlen müssen. Sie ist nach Größen sortiert und wird je nach Jahreszeit ausgetauscht.

Was finden Kunden noch?

Vieles, was Kinder und Jugendliche brauchen: Socken, Unterwäsche, Bettzeug sowie Dinge für die Freizeitgestaltung. Im unteren Verkaufsraum gibt es Spiele, Puzzle, Bücher und mehr auf Regalen. Alles hat seinen festen Platz, so dass die Kundschaft einen guten Überblick hat. Da wir in der Wetterstraße nur begrenzten Raum zur Verfügung haben, befinden sich viele Dinge in unseren Lagern in der Friedensstraße, Koenenstraße und im Kirchender Dorfweg. Es lohnt sich also nachzufragen, persönlich oder telefonisch unter 02330/1558, wenn ein besonderer Wunsch besteht. Vereinzelt führen wir auch größere Teile wie Kinderwagen, Fahrräder, Kindertische und -stühle oder Autositze.

 Peter Stachorra ist Vorsitzender des Kinderschutzbundes Herdecke.  
Peter Stachorra ist Vorsitzender des Kinderschutzbundes Herdecke.   © Unbekannt | Kinderschutzbund

Wer betreibt das Kindereck?

Zur Zeit sind über 20 Ehrenamtliche im Kleiderladen tätig, an allen Werktagen von 9 bis 11 und von 15 bis 17 Uhr. Vor Corona waren es noch über 30 Aktive im Laden. Eine detaillierte Umfrage unter allen Mitarbeiterinnen wird in Kürze zeigen, wie viele Mitarbeiterinnen von dem Personal vor dem Ausbruch der Corona-Krise uns erhalten geblieben ist. Das betrifft auch die anderen Aktivitäten des KSB wie zum Beispiel die Hausaufgabenhilfe und unsere Arbeitsgemeinschaften im Ganztag der Grundschulen. Insgesamt rechnen wir mit Personalverlusten, die es dann wieder aufzufüllen gilt. Für einen geregelten Ablauf sorgt jeweils ein sechsköpfiges Team aus fünf gewählten Mitarbeiterinnen und einem Vorstandsmitglied. Die erwirtschafteten Erträge fließen in die Familienhilfe des KSB, die Familien mit geringen Einkünften unterstützt.

Können Sie etwas zur Kundschaft sagen?

Das Kindereck wird gut angenommen, nicht nur von Familien mit geringen Einkünften, sondern auch von Kunden, die sich bewusst sind, dass ihre (kleinen) Kinder oder Enkelkinder sehr schnell aus Kleidung herauswachsen, so dass sie höherpreisige Kleidung meiden und lieber unsere Kleidung wie etwa eine gut erhaltene Winterjacke für fünf Euro erwerben. Wir legen Wert darauf, dass alle Bürger in unserem offenen Kleiderladen willkommen sind.