Herdecke. Weniger Einnahmen, laufende Kosten: Im Corona-Jahr war der Kinderschutzbund Herdecke oft auf Spenden etwa von der Bürgerstiftung angewiesen.

Die Hoffnung ist klar. „Wir wünschen uns, dass wir 2021 wieder unseren Laden in der Wetterstraße öffnen können und sich die Lage normalisiert“, sagt Peter Stachorra. Der Kinderschutzbund-Vorsitzende in Herdecke blickt auf schwierige Corona-Monate zurück, übermittelt aber auch eine frohe Botschaft: „Dank Spendengelder mussten wir 2020 nichts absagen.“ Dabei fehlten einige Einnahmen aus Veranstaltungen. Umso wichtiger der Beitrag der Bürgerstiftung.

Fast 8000 Euro stellt die eine Herdecker Organisation der anderen in zwölf Monaten zur Verfügung. „Die Bürgerstiftung und der KSB arbeiten jetzt schon seit Jahren Hand in Hand, wenn es um die Unterstützung der Familien und besonders der Kinder geht“, sagt Annette Brincker. Die Vorsitzende der hiesigen Bürgerstiftung erklärt, dass ihre Gruppierung die finanzielle Unterstützung sicher stelle, während die praktische Arbeit in und mit den Familien durch den Kinderschutzbund erfolge. Entsprechend dankbar ist Stachorra. „Wir hätten unsere Ziele für das Jahr 2020 nicht erreichen können, wenn uns nicht Sponsoren und Spender mit größeren und kleineren Spenden dankenswerterweise wiederum unterstützt hätten. In vorderester Reihe steht dabei, ohne andere zurück zu setzen, die Bürgerstiftung, die uns in diesem Jahr wie auch zuvor schon sehr großzügig unterstützt hat.“

Vier Themengebiete profitieren: Mit 4000 Euro ermöglicht die Bürgerstiftung etwa Weihnachtsgutscheine für einkommensschwache Familien. Mit der Spende für diese Aktion stellt die Stiftung den größten Teil der Finanzierung für Familien, die alle eine gut gefüllte Weihnachtstüte bekommen (Süßigkeiten und ein finanzieller Zuschuss für die Feiertage). Die Ausgabe ist laut Stachorra im Wesentlichen jetzt für den 18. Dezember geplant, davon profitieren rund 40 Familien.

Hilfe für 40 Familien

Mit 1800 Euro für die Winterschuhaktion trägt die Bürgerstiftung zusammen mit anderen Spendern zum Kauf von Schuhwerk für Herdecker Kinder aus Familien mit geringen Einkünften bei. Das sind laut Stachorra derzeit rund 40.

Weniger Einnahmen aus dem Kleiderladen

Der Kinderschutzbund Herdecke muss neben laufenden Kosten (Mieten, Instandhaltung, Heizung, Strom) auch Aufwandsentschädigungen bezahlen. Zudem gilt es, die finanzielle Unterstützung von zeitweise 40 Familien mit geringen Einkünften durch die Familienhilfe sicherzustellen.

„Wir sind der Bürgerstiftung, auch im Namen der von uns betreuten Familien, die am meisten von der großzügigen Unterstützung profitieren, sehr dankbar“, meint Peter Stachorra, Vorsitzender des Herdecker Kinderschutzbundes.

Der Kleiderladen in der Wetterstraße war und ist 2020 coronabedingt über Monate geschlossen. Somit fehlen Einkünfte durch den Verkauf von Kleidung, Spielzeug und anderen Dingen zu kleinen Preisen. Wer den heimischen KSB unterstützen will, kann Kontakt zu dem Verein aufnehmen (Homepage: www.kinderschutzbund-herdecke.de, Tel. 02330/ 1558 oder per E-Mail an info@ kinderschutzbund-herdecke.de).

Einen vierstelligen Betrag kann der Kinderschutzbund jährlich auch für seine Hausaufgabenhilfe verwenden, konkret als Aufwandsentschädigungen für die Mitarbeiterinnen und die Arbeitsgemeinschaften im Ganztag an den Herdecker Grundschulen. Weitere 1000 Euro für die KSB-Familienhilfe fließen in die finanzielle Unterstützung von Familien mit geringen Einkünften im Verlaufe des Jahres. Nicht zu vergessen: Die Familienfreizeit, die wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ausfallen musste, setzt die Bürgerstiftung auch stets in Zusammenarbeit mit dem KSB um.

Damit wieder zu den Problemen. „Etwaige finanzielle Lücken bei der Finanzierung einzelner Projekte gleichen wir mit eigenen Einnahmen aus“, berichtet Peter Stachorra. 2020 waren das nur Mitgliedsbeiträge und Einnahmen des Kleiderladens.

Keine Aktivitäten, kein Geld

„Die Coronakrise hat uns, was die selbst erwirtschafteten Einkünfte angeht, in dem noch laufenden Jahr nicht so gut dastehen lassen. Zahlreiche Aktivitäten, mit denen auch Einnahmen für den KSB verbunden waren, konnten nicht durchgeführt werden.“ Der Vorsitzende des Herdecker Vereins denkt dabei zum Beispiel an die drei Mal im Jahr vom heimischen Kinderschutzbund organisierten Antik- und Trödelmärkte rund um das Rathaus, ein beliebter Anziehungspunk bei den hiesigen Stadtfesten oder an den großen Weihnachtsbasar des KSB im Saal des Philipp-Nikolai-Hauses der evangelischen Kirchengemeinde St. Marien.

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„Diese Aktivitäten haben in den Jahren zuvor unsere Kasse aufgefüllt, wobei das meiste Geld in die Familienhilfe geflossen ist“, so Stachorra. Auch der Kleiderladen in der Geschäftsstelle an der Wetterstraße hat zur Finanzierung der Tätigkeiten beitragen können – wenn auch nicht in dem gewohnten Umfang der Vorjahre. Daher die Hoffnung, dass 2021 vieles besser wird.