Herdecke. Warum der Brotkorb in Herdecke momentan anders da steht als viele andere Tafeln in Deutschland

Nicht erst seit den Flüchtlingen aus der Ukraine gilt die Lage als angespannt bei den Tafeln, die Lebensmittel vor dem Verderben bewahren und an Bedürftige weitergeben. Beim Brotkorb in Herdecke kam erschwerend hinzu, dass das Hochwasser im Juli 2021 die Ausgabestelle nicht verschont hat. Wie sieht es aktuell aus? Drei Fragen an die Vorsitzende des Brotkorbes, Gabriele Langer.

Aus anderen Städten ist zu hören, dass Abnehmer gesperrt werden, die schon länger als ein halbes Jahr zu den Kunden der Brotkörbe zählen. So soll Platz geschaffen werden für neue. Ist das in Herdecke auch so?

Gabriele Langer: Nein, auch wenn unsere Kunden einige Wochen, beziehungsweise Monate nicht bei uns in der Ausgabestelle erschienen sind, werden sie nicht gesperrt.

Auch ein Aufnahmestopp ist in einigen Städten verhängt worden, weil die Kapazitäten einfach nicht ausreichen. Wie sieht es damit in Herdecke aus?

Bei uns im Brotkorb gibt es keinen Aufnahmestopp. Uns ist es wichtig und wir sind in der Lage, weiterhin alle bedürftigen Kunden mit Lebensmitteln zu versorgen. Wir haben intern unsere Ausgabezeiten verlängert, und können Dank großzügiger Geldspenden unserer Herdecker Bürger Lebensmittel zukaufen und somit den Bedarf decken. Weiterhin ist die Menge der gespendeten Lebensmittel durch die Herdecker Einzelhändler gleich hoch geblieben. Wir sind hocherfreut, dass wir die bekannten Probleme momentan nicht haben. Seit Eröffnung unserer neuen Ausgabestelle hat sich unsere Kundenzahl fast verdoppelt. Auch haben wir mehr jüngere ehrenamtliche Helfer in der letzten Zeit gewinnen können.

Wie sehen Sie die aktuelle Brotkorb-Arbeit in Herdecke – am Limit?

Wir sehen uns noch nicht am Limit, die Aufgabe ist zu bewältigen. Jedoch bedarf es vieler Strukturhilfen, um den Ablauf zu gewährleisten.