Ende. Das Wetter: Nach dem Hangrutsch an zwei Stellen der Ender Talstraße ruhen derzeit die Arbeiten in Herdecke. Auswirkung auf Fertigstellung unklar.
Wenn Bauarbeiten anstehen und vorab eine Termin-Prognose zur Fertigstellung erfolgt, taucht vor allem in dunkleren Jahreszeiten eine Einschränkung auf. Und zwar der Hinweis auf die Abhängigkeit von der Witterung.
Auch bei der Pressemitteilung zur Vollsperrung der Ender Talstraße, auf der bekanntlich wegen der abgesackten Fahrbahn an zwei Stellen Sanierungsarbeiten erfolgen, hatte der zuständige Landesbetrieb auf diesen Umstand hingewiesen. Der Dauerregen in diesen Tagen führt nun dazu, dass an der Baustelle in dieser Woche gar nichts geschieht.
Auch Laien dürften den Hintergrund verstehen. Im unteren (nicht ausgebauten) Teilstück der Ender Talstraße ist vor Jahren an zwei Stellen ein Hang abgesackt. Vor allem zwischen der Sägemühle und den Häusern in der Voßkuhle zeigt sich mittlerweile deutlich das Ausmaß des Erdrutsches. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Schäden an der Böschungsschulter. Auf ungefähr 225 Metern sei hier „der Straßenkörper abgängig“, gut zu sehen an den Rissen auf der Fahrbahn und den Asphaltbrocken an der Kante. Unten über dem Ender Bach liegen zwei massive Bäume, da deren Wurzeln keinen Halt mehr im Hang fanden.
Sicherung mit „bewehrter Erde“
Die Strategie zur Sicherung dieser Kreisstraße K11: Zunächst sollen Mitarbeiter der beauftragten Firma Philipp Kutsch die halbe Fahrbahn mit der darunter liegenden Böschung abtragen und dann mit „bewehrter Erde“ (eine Art Stützmauer) wieder standsicher aufbauen. Das Problem: Dauerregen. „Angesichts des ergiebigen Niederschlags in dieser Woche machen Erdarbeiten keinen Sinn“, so der zuständige Projektleiter des Bauunternehmens auf Anfrage der Lokalredaktion.
Fahrbahnrisse seit 2017
2017 zeigten sich auf der Ender Talstraße ein paar Meter vor dem Abzweig zur B226 (Gederner Straße) brüchige Fahrbahnstellen, woraufhin der Landesbetrieb einige Warnbaken aufstellte und mit der Erarbeitung eines Sanierungskonzepts begann. Im Februar 2021 sackte eine weitere Böschung im oberen Abschnitt des nicht ausgebauten Teilstücks ab. Die notwendigen Bauarbeiten an beiden Schadstellen wurden mehrfach verschoben, das geschah aus unterschiedlichen Gründen.
Das führt natürlich zu der Frage, ob somit auch die seit dem 17. Januar bestehende Vollsperrung länger gelten muss als zunächst angegeben. Straßen NRW als Auftraggeber hatte mitgeteilt, dass die Sanierungsarbeiten – „abhängig von der Witterung“ – voraussichtlich sieben Wochen dauern. Also bis zum 4. März. Noch sei es zu früh, um über das Ende der Baustelle zu reden, sagt der Projektleiter der beauftragten Firma. Vielleicht lasse sich die Zeit wieder aufholen, vielleicht dauert alles aber doch etwas länger.