Herdecke. Nach dem Hochwasser berichten Herdecker über das Ausmaß und die Gefahr der Flut. Schlimm war es für Anwohner vom Bachplatz und der Hauptstraße.

60 Unwetter-Einsätze, große Teile der Innenstadt stark betroffen, gravierende Sorgen um Mitbürger – so lässt sich das Hochwasser-Drama in Herdecke vorerst zusammenfassen. Angesichts der Vielzahl an Entwicklungen hier weitere Stichworte: vereinzelt Stromausfall, Straßensperrungen, Warnung an Schaulustige wegen Gefahren am Flussufer. Der Krisenstab mit Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster tagte nach der kurzen Nacht am Donnerstag weiter und sorgte sich beispielsweise nachmittags um ein Gasleitungs-Leck am Vorhaller Weg (dort riss das Wasser auch einen Wohnwagen um). Zum Glück war nahe der Tennishalle keine Evakuierung umliegender Gebäude nötig.

Chaos aufräumen: Dauerregen überflutet viele Herdecker Orte

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Die Lokalredaktion hat am Donnerstag mit Herdeckern gesprochen, die das Ausmaß des Hochwassers beschreiben.

Bachviertel

An einer kleinen Brücke hängt jede Menge Unrat. Meterhoch stand hier am Mittwochabend das Wasser. Eine Tochter ist froh, dass ihre seit 47 Jahren hier wohnenden Eltern unversehrt aus dem Haus neben dem Herdecker Bach kamen. „Sie brauchten Hilfe, sie waren abgeschnitten. Hier hat sich beinahe eine richtige Katastrophe ereignet“, sagte die junge Frau. Ungefähr 40 Bewohner brachte die Feuerwehr zum Teil mit Leitern in Sicherheit, einige schliefen im Zweibrücker Hof. Katja Freund lebt seit 30 Jahren hier und kennt steigende Pegel – „so schlimm wie jetzt war es noch nie. Es regnete immer stärker, innerhalb von 30 oder 45 Minuten war hier viel vollgelaufen. Der Überraschungsmoment war das Bemerkenswerteste.“ Der Herdecker Bach habe sich in einen reißenden Fluss verwandelt, Wasser kam auch durch die Toiletten hoch. „Ich habe mir Sorgen um die Mieter gemacht, auch wenn diese in obere Etagen ausgewichen waren. Die Lage war sehr ernst, die Gefahr spürbar. Jetzt sieht es einfach schlimm aus, viele Wohnungen sind verwüstet.“ Ein paar Meter weiter nahe des Minihotels laufen Aufräumarbeiten. „Wir fühlten uns gestern hier regelrecht eingesperrt“, sagen Anwohner, denen der Ölgestank zusätzlich zu schaffen macht. Fische in einem Teich sind tot, ein Auto lief voll mit Wasser. Eine Herdeckerin verletzte sich leicht am Knöchel, als sie am Mittwochabend durch das Bachviertel schwamm. Ihr Nachbar erzählt: „Um 17 Uhr haben wir noch gemütlich und ohne Sorgen Kuchen gegessen. Was folgte, ist unvorstellbar. Das ist schwer zu verdauen. Manch einer vergleicht das mit der Möhne-Katastrophe 1943.“

Feuerwehr

Sprecher Michael Tillmanns berichtet nach Gesprächen mit älteren Kameraden, dass auch die sich an ein ähnliches Hochwasser in Herdecke nicht erinnern können. „Obendrein hatten wir Glück, dass über Nacht viel Wasser abgeflossen ist und sich manch schlimme Erstmeldung nicht bewahrheitete.“ Dass aber Strömungsretter der Freiwilligen Feuerwehr durch Herdecker Straßen schwimmen, konnte er sich bis dato nicht vorstellen.

Obere Hauptstraße

Heimaturlaub in Polen. Dann erhielt eine Herdecker Familie Fotos per Handy. Die zeigen Schäden in der oberen Hauptstraße unterhalb des Bahnhofs. Ab ins Auto. Nach zwölf Stunden Fahrt Ankunft um 6.20 Uhr in der Wohnung. Dort, im Keller und in der Garage haben die Fluten die Einrichtung zerstört. „Hier ist fast alles kaputt, so etwas hat hier noch keiner erlebt. Das Wasser stand bis zum Lichtschalter im Erdgeschoss und hat Türen aufgedrückt“, sagt die Tochter, nimmt den Schlauch und macht wie die Nachbarn weiter sauber. Schlamm, Geröll und Steine liegen auf dem Gehweg, die Technischen Betriebe sind vormittags auch hier aktiv.