Herdecke. Die Stadt Herdecke zieht eine erste Bilanz nach dem Starkregen gestern Abend. Viel Aufräumarbeit ist nötig.
Starkregen überschwemmt Straßen und vollgelaufene Keller Es war eine lange Nacht für Feuerwehr, THW und die Stadtverwaltung. Und auch heute liegt noch viel Arbeit vor den Einsatzkräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So gibt es beispielsweise immer noch viele vollgelaufene Keller, verdeckte Straßen müssen gesäubert und von Geröll befreit werden, Schäden inspiziert und Gullideckel freigeräumt werden.
Wetterstraße bleibt gesperrt
Schon nach kurzer Zeit waren gestern Abend die ersten Straßen überflutet: Die größten betroffenen Strecken waren Herdecker Bach, Wetterstraße und die Hauptstraße. Die Sperrung der Hauptstraße ist inzwischen aufgehoben, die Wetterstraße bzw. Landstraße 675 nach Wetter bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die Fahrbahn ist zwar frei, am gerade erst gesicherten Hang sind jedoch mehrere Bäume umgestürzt, die beseitigt werden müssen. Die Buslinien 553 und 555 fahren nicht am Harkortsee entlang, sondern nur zwischen Hagen-Westerbauer und Wetter Bahnhof.
Zudem ist die zentrale Verbindungsstrecke nach Hagen unterbrochen. Auf der B54 hat sich unter der A1-Autobahnbrücke viel Wasser angesammelt. Weder Busse noch andere Fahrzeuge können an dieser Stelle die Bundesstraße passieren, an der Kreuzung Tennishalle lenken Ordnungskräfte den Verkehr über Vorhalle. Einige Meter weiter an der Spaeter-Kurve nahe der Brücke über die Bahngleise ist eine Weiterfahrt auf der B54 vorübergehend ebenfalls nicht möglich.
Unser Reporter berichtet, dass es in der Innenstadt an vielen Stellen nach Öl stinkt. Dem Vernehmen nach sind einige Tanks ausgelaufen, das Heizöl verbreitete sich über das Wasser ins Zentrum bis zur Ruhr. Zudem bestätigte die städtische Verwaltung, dass ein Regenrückhaltebecken des Herdecker Bachs die Massen nicht halten konnte und überlief. Auch das sorgte für eine zusätzliche Flutwelle.
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Besonders schlimm hatte es das Bachviertel getroffen. Gestern Abend stieg der Pegel des Herdecker Bachs rasend schnell an, das Wasser stand bis zu den Fenstern. Die Feuerwehr holte etwa 40 Bewohner aus ihren Häusern. Die Stadt hatte vorsorglich schon für Unterbringungsmöglichkeiten im Zweibrücker Hof gesorgt. Wer nicht bei Freunden oder der Familie unterkommen konnte, blieb über Nacht in dem Hotel. Auch vor dem Jugendzentrum im Bachviertel machten die Wassermassen nicht halt. Heute wird sich zeigen, wie groß der Schaden ist.
Seniorenheim kurz vor Evakuierung
Zeitweise stand zur Diskussion, das Seniorenheim Ruhraue zu evakuieren. Im Sauerland waren die Talsperren abgelassen worden, so dass die Stadt Herdecke befürchtete, dass die Pegelstände weiter steigen könnten. Aufgrund von sinkenden Pegelständen kam es dann jedoch zu keiner Evakuierung. Die Bewohner der unteren Etage wurden vorübergehend in die oberen Etagen verlegt.
Die Stadt Herdecke dankt den zahlreichen Unterstützern, die über Bürgertelefon ihre Hilfe angeboten haben. Einige Helfer unterstützten auch die Einsatzkräfte vor Ort mit Essen und Trinken.