Hohenlimburg. Die Kotbeutelspender haben Elseyer auf eigene Kosten im Quartier aufgestellt. Sieben Jahre danach werden sie wieder abmontiert
Seit Jahresbeginn preschen Kommunen wie Bottrop mit einer Hundekotbeutel-Pflicht vor, um ein ewiges Ärgernis anzugehen. Die Rede ist von den zahlreichen Hinterlassenschaften der Vierbeiner auf den Straßen, die als „Tretminen“ viele Bürgerinnen und Bürger verärgern. Eine Hundekotbeutel-Pflicht für das hiesige Stadtgebiet ist zwar bisher nicht geplant, doch schon vor Jahren versuchten Elseyer auf anderem Weg, den vielen Hundekot im Herzen ihres Quartiers zu bekämpfen.
Kotbeutelspender werden abmontiert
In Eigenregie und auf eigene Kosten stellte die Ladengemeinschaft Elsey im Jahr 2018 drei Hundekotbeutel-Spender entlang der Möllerstraße auf, um Hundehalter für das Thema zu sensibilisieren und den „Tretminen“ den Kampf anzusagen. Sieben Jahre später ist das Fazit ernüchternd - die gut gemeinte Initiative ist gescheitert.
Schlechte Erfahrungen
So hängen nur noch zwei der drei Kotbeutelspender an der Möllerstraße - und auch diese zwei sollen abmontiert werden. „Sie haben für uns aber keinen Zweck mehr“, sagt Olaf Rubelt, Vorsitzender der Ladengemeinschaft. Bestückt werden sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr. „Die Idee war gut, aber in der Praxis wurden die Kotbeutelspender nicht so angenommen, wie wir uns das erhofft hatten.“
„Eine Dame hat sich mal händeweise Hundekotbeutel aus dem Spender genommen und zu mir gesagt, damit packe sie ihrem Mann immer die Brötchen ein.“
Rund 7500 Beutel wurden aus den Spendern an der Möllerstraße gezogen, da hingen diese kaum zwei Monate. Die wenigsten Beutel wurden allerdings offenkundig für den Zweck genutzt, für den sie gedacht waren, so die Erfahrung der Elseyer Ladengemeinschaft bis heute. Vielmehr wurden die Plastik-Kotbeutel oft für andere Zwecke genutzt, wie Rubelt berichtet. „Eine Dame hat sich mal händeweise Hundekotbeutel aus einem Spender genommen und zu mir gesagt, damit packe sie ihrem Mann immer die Brötchen ein“, berichtet Rubelt.
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Kotbeutelspender vermüllt
Oft hätten Leute auch volle Hundekotbeutel zurück in den Spender gestopft. Auch Müll oder Scherben habe er in den Jahren schon aus dem Spender geholt, sagt Rubelt. Aus seiner Stimme schwingt reichlich Frust mit, wenn er über seine Erfahrungen mit den Kotbeutelspendern spricht. „Ich habe zahlreiche Diskussionen über das Thema geführt. Den Leuten ist das völlig egal“, sagt Rubelt, der selbst Hundehalter ist.
„Ich habe zahlreiche Diskussionen über das Thema geführt. Den Leuten ist das völlig egal.“
An Hundehalter appellieren
Eine Pflicht für Hundehalter, immer Kotbeutel bei sich zu führen, wie es die Stadt Bottrop nun betreibt, halte er nicht grundsätzlich für falsch. Das Problem lösen würde so eine Pflicht aber nicht, meint Rubelt. „Es gibt da keine hundertprozentige Lösung. Man kann nur immer wieder an das Gewissen der Hundehalter appellieren und die Leute sensibilisieren.“
Impulse aus der Politik
Die Frage, wie sich der Hundekot in den Straßen Hohenlimburgs eindämmen lässt, hat die Lokalpolitik schon häufig diskutiert. Vor sechs Jahren schlug die CDU Hohenlimburg vor, Spender mit kostenlosen Hundekotbeuteln an der Bahnstraße aufzustellen. Ein Impuls, der später im Sande verlief.
Pläne für Hundewiese geplatzt
Auch eine Hundewiese, die Auslauffläche für die Vierbeiner bietet, wurde in der Bezirksvertretung diskutiert. Diese Hundewiese hätte unter anderem auch Kotbeutelspender für Hundehalter bereitgehalten. Es folgte die zähe Suche nach einem geeigneten Standort, bis schließlich der Grünstreifen an der Bahntrasse, schräg gegenüber vom Restaurant Mykonos, den Zuschlag erhielt. Ähnliche Hundewiesen waren auch in den anderen Hagener Stadtteilen geplant. Wegen des katastrophalen Haushalts wurden die Pläne für Hundewiesen im Stadtgebiet allerdings im Frühjahr 2024 auf Eis gelegt.
Wie kann das Problem mit Hundekot gelöst werden? Schreiben Sie ihre Ideen per E-Mail an hohenlimburg@westfalenpost.de.